„Tourist“ ist doch so etwas wie ein Schimpfwort. Dabei ist es doch bloss ein Synonym für „Ausländer“. Oder gibt es auch Inländer, die zu den Touristen gezählt werden? Ist ja egal. Wenn man nach wirklich langer Zeit mal wieder da ist und wohl kaum wieder zurückkehren wird, dann geht man auch dort hin, wo auch alle anderen hingehen.
Man stellt sich in die Schlange. Das ist ja durchaus kurzweilig und man kann bezüglich Tourismus einige Schlüsse ziehen. Zum Beispiel den, dass die dickbäuchigen Deutschen mit den baumelnden Kameras verschwunden sind. Weil die wahrscheinlich inzwischen ausgestorben sind. Oder sich auf Kreuzfahrtschiffen eingebunkert haben. Oder zum Beispiel, dass der Tourismus in dieser Stadt von Golfstaatlern dominiert wird.
Wenn München die Stadt der reichen Saudis etc. ist, dann ist Istanbul möglicherweise die Destination für deren Mittelstand. Wobei ich allerdings nicht weiss, wie die Mittelstand definieren. Und ob überhaupt.
Jedenfalls: Vor uns, hinter uns und weiter vorne und weiter hinten erst recht Araber aus den Golfstaaten. Die türkischen Guides, wegen Wikipedia arbeitslos, reden englisch mit ihnen. Anders als die Frauen, die ihre Tracht auch in dieser Stadt nicht ablegen möchten, laufen die Männer als lässige Westler verkleidet rum.
Die Fehlen der Deutschen oder Schweizer hat übrigens den Vorteil, dass man kein Wort von dem versteht, über das sie sich unterhalten, während wir uns als Schlange langsam vorwärts zur Zahlstation bewegen. Man bekommt, anders als zum Beispiel im Tram in der Schweiz, nicht all den Mist mit, über den sich die Leute (am Telefon) meinen austauschen zu müssen.
Man verteht also nix und trägt Hut gegen die Sonne:
Und das nochmals aus anderer Perspektive:
Und was hat man davon? Hunger:
Nein, bei dem war ich schon seit Jahren nicht mehr. Aber er ist schön buchstabiert hier.