Man sollte ja die Leute nicht beschimpfen weil sie keine Ahnung davon haben, wie die Europäische Union funktioniert.
Die meisten leben im Tal der Ahnungslosen. Und haben Wichtigeres zu tun.
Beschimpfen kann man ohne Gewissensbisse jedoch diejenigen, welche die Ahnungslosen mit unhaltbaren Behauptungen über die EU hinters Licht führen.
Zur eigenen Machterhaltung.
Und zur Auflagesteigerung.
So wie es im Vereinigten Königreich und in der Schweiz seit Jahren gang und gäbe ist. Man sollte diesen Leuten nicht auf den Leim kriechen.
Sie reden Bullshit.
Und jagen Einhörnern nach.
Sie kennen Ihre Schwäche, die sie so in Rage bringt: Ihre Konzeptlosigkeit, übertüncht mit Illusionen von einer grossartigen Unabhängigkeit, wo alle Welt ganz heiss darauf ist, mit der Schweiz (oder UK) zu deren Vorteil und nach deren Regeln Handel zu treiben.
Bullshit.
Heutzutage heisst die internationale politische Währung Mitsprache.
Wenn ein Land ein Mitspracherecht haben will – und der Name des Landes ist nicht Amerika, Russland, China oder Indien -, dann muss man Teil einer breiteren Koalition wie der Europäischen Union sein.
Entweder als Mitglied des Clubs oder mit einer engen Anbindung.
Wobei es beim letzteren Modell, dem schweizerischen, wenig Mitsprache aber viel Nachvollzug gibt.
Sprich – man wird von allen rumgeschubst.
Arte hat vor zwei Tagen eine Dokumentation ausgestrahlt, die eine Einblick gibt in die Austrittsverhandlungen zwischen der EU und den Briten: The Clock Is Ticking – Das Brexit-Drama
Der französische Filmemacher Alain de Halleux hat die Brexit-Verhandlungen 18 Monate lang begleitet.
Der Film zeigt, wie Michel Barnier und seine Task Force ringt, feilscht, kämpft – und immer wieder an der Inkompetenz der Gesprächspartner scheitert.
Ein Lehrstück über eine Stunde dreiundreissig.
Für die Schweiz.