Eigentlich habe ich auf der Telebasel-Website nur die E-Mail-Adresse von Claude Bühler gesucht. Weil, der hat mich mal vor Wochen angerufen, ob ich diesen Sonntag in den Salon Bâle kommen will. Egotrippig wie ich nun mal bin, hatte ich zugesagt.
Aber seither nichts mehr gehört.
Die E-Mail-Adresse von Claude Bühler habe ich auf der Telebasel-Website nicht gefunden. Dafür diesen Beitrag:
Wie die TagesWoche Öffentlichkeit und Inserenten täuscht
Die Hälfte der verkauften Tageswoche-Auflage wird gar nicht verkauft, sondern gratis verteilt. Das belegen Dokumente, die dem «Telebasel Report» vorliegen. Die lokale Wochenzeitung schickt 11’500 Exemplare an die Flughäfen Basel und Zürich. Die Werbebranche wirft dem Blatt Täuschung vor. Der Schweizer Medienrechtsexperte Bruno Glaus rechnet damit, dass die Basler Staatsanwaltschaft wegen Betrugs ermitteln wird. Die Tageswoche steht aber auch wegen unseriöser Geschäftsführung im Zwielicht.
Wenn das stimmt, was da Telebasel ausgegraben hat, ist das das Ende der TagesWoche, das Ende eines linken Experiments.
Ich bin gespannt, was die dazu sagen werden.
PS: Das Timing für die 3x-Ausgabe der BaZ könnte nicht günstiger sein.
Update 15:03 Inzwischen hat das geklappt, mit der E-Mail. Rückantwort von Herrn Bühler:
Lieber Manfred
Ich freue mich sehr, dass Du kommst.
Deine Mitstreiter: Anita Fetz und Sebastian Frehner. Unsere Gäste erwarten wir NEU auf 18.30 Uhr an der Steinenschanze 2.
Die provisorischen Themen:
Abstimmungsresultat Masseneinwanderungsinitiative
Abstimmungsresultat Frauenquote
Verkehrsregime gestopptModeration: Markus Prazeller
¨
Die definitiven Themen schicke ich Dir morgen Donnerstag.Liebe Grüsse
Claude
h.s. meint
Es braucht nicht den Ende zu sein. Die Tageswoche hat ein Vorteil. Eine starke Sponsorin. Aber vielleicht ist die bescheidene Auflage ein Wink mit dem Zaunpfahl. Obwohl sehr viele Stimmungsmacher gerne Links-Liberal erscheinen sind sie eine sehr kleine Gruppe der Bevölkerung. Und von die Abozeitung lesende Bevölkerung auch nicht viel mehr. Von ca. 77’000 echte Abonnenten (inkl. Volksstimme) erreicht die Tageswoche in etwa 15%. Dies ist in etwa der Zahl die immer wieder in demografische Untersuchungen für städtische Umgebungen angegeben wird. Eigentlich soll die Werbewirtschaft sich selber bei die Nase fassen. Faul auf WEMF-Angaben vertrauen und den Gehirn ausschalten soll bestraft werden.
Für die Journalisten soll es aber auch eine Lehre sein. Sie sind teil eine verschwindend kleine Gruppe von Links-Liberalen. Wenn sie ein Kommentar abgeben und dafür Lob kassieren, dann nur von diese kleine Gruppe. Daher war die hochnässigkeit womit die neue BaZ-Leitung begegnet würde, eine Frechheit. Es kann nicht sein, dass eine Zeitung eine geschutzte Werkstatt ist für Journalisten die sich selber bewundern im Spiegel. Wenn die Tageswoche etwas lernt: Gegen den Markt geht es nur wenn man vom Markt losgekuppelt ist. Und da kommt wieder den starken Sponsorin im Bilde.
Für Politiker soll es auch eine Warnung sein. Das Volk tickt ganz anders als die Meinung die Mann hört beim Rotarytreffen, Vernissage, Apero oder den Theaterbesuch. Ein Ausbruch aus die geschlossene Gesellschaft wäre dringend notwendig.
Das Links oder Anti-Rechts nicht unbedingt moralisch besser ist, weiss man schon länger. Das auch eine Tageswoche versucht zu überleben ist ihr Recht. Hört endlich auf beide Seiten mit die Moralinsäure auf. Es kauft euch so oder so keiner ab. Der gesellschaftliche Diskurs ist nicht fair. Jeder benutzt die Daten die ihm Nutzen um seine Standpunkte weiter durchzusetzen.
In dieser Zusammenhang sei einerseits auf die Untersuchung der Zusammensetzung der britische Bevölkerung gewiesen, wo die „Elite“ so enttauscht war über die Ergebnisse, dass eine neue Untersuchung gemacht ist (mit den gleiche Ergebnis).
Es gab schlicht zu wenig Muslims, Hindu’s und LGBT. Die Leute dachten zudem politisch ganz anders als Gedacht. Es hindert die Elite aber nicht daran weiter Ihre Schätzungen zu verbreiten. Und zum Boycott aufzurufen. Daten sind unerheblich.
Andererseits sollte jeder mal die Artikeln in die ungarische oder rumänische Zeitungen lesen. Da geht es auch über die Folgen der Wanderung. In deren Fall, Massenauswanderung. Die beklagen vorallem den Verlust der unter 36-Jährige, die Ausgebildete Aertzte, Handwerker und Naturwissenschäftler. Da gibt es eine Sozialkatastrophe da keine Arbeitskräfte mehr da sind, Keine Steuerzahler, Keine Rentenzahler. Die Schweiz soll fröh sein, dass sie die demographische Krise dank Einwanderung verzögern kann.
Als letze Bemerkung, die aktuelle Ziffern aus Deutschland: Schade durch Sozialschmarotzer (inkl. Bulgaren und Rumänen) 60 Mio. Gesamtschätzung der Schwarzarbeit 357’000 Mio. Wenn man nun dies auf die Schweiz verlegt, dann sieht man warum die „Sozialschmarotzer“-Debatte verlogen ist. Gleichzeitig sieht man den Not durch höhe Staatsabgaben. Bezeichnend ist, dass deutsche politiker wissen wofür sie die extra Einnahmen benutzen wurden. Mehr Ausgaben. Die Leute zahlen aber jemand Schwarz weil sie es sich weiss nicht mehr leisten können. Und weder eine Herzog & de Meuron Elbphilharmonie noch ein Flughafen Kassel sind da eine Lösung.
Henry Berger meint
Generell: Ist die Methode, wie heute die Reichweite einer Zeitung gemessen wird nicht völlig überholt? Es erinnert mich an die Zählung von Pferdegespannen auf einer Strasse um zu erheben ob es eine verkehrsreiche Strasse ist oder nicht. Nach der Schweizer Methode ist die Relevanz z.B. der Huffington Post gleich Null…..
M.M. meint
Völlig recht. Nur, deren Onlinezahlen dürften enttäuschend schlecht sein. Der Online-Auftritt der TagesWoche ist einfach nur schlecht und für die Region irrelevant.
G. Koller meint
An der Puppenspielerin kann es nicht gelegen haben, die Requisitenkammer war stets gut gefüllt,
also kann es nur am Stück gelegen haben, und am schummrigen Licht …
urbanus meint
Trotz allen durchaus nachvollziehbaren Kritiken an der Tageswoche – weshalb diese Schadenfreude? Ist eine Medienvielfalt doch nicht wirklich gewünscht?
M.M. meint
Bei mir ist es nicht Schadenfreude sonder Wut. Wut darüber, dass sie es versiebt haben.
Redbüll meint
Auch noch nett: TaWo-Leupin in BZ Basel Artikel: „Für Leupin ist das abschlägige Urteil «kein Skandal»; selbstverständlich hätte die TaWo ja nicht das Scheitern der USA-Verhandlungen provozieren wollen. Sein Blatt habe die Argumentation der Verwaltung gerichtlich überprüfen lassen wollen, und das sei geschehen. Enttäuscht ist er trotzdem, weil man so einfach den öffentlichen Aussagen der Regierung zum Thema glauben müsse, ohne sie selber überprüfen zu können.“
Jaja, wir sollen ja auch der TaWo aufs Wort ihre Auflage glauben…[wird immer lustiger]
Redbüll meint
TaWo …?! ***lmao***
Die „Lücke“, die sie hinterlässt, ist so gross, wie ihre bezahlte Auflage….klein.
Redbüll meint
PS: es gilt natürlich die Unschuldsvermutung …***lmao rofl***
Roland Stark meint
Ende eines Experiments stimmt, das „links“ aber bitte weglassen.
Roland Stark
Roland Zumbühl meint
Hier die Fragen und Antworten:
http://blogs.tageswoche.ch/de/blogs/mittendrin/635606/telebasel-fragt-die-tageswoche-antwortet.htm
M.M. meint
Das hab ich inzwischen auch gelesen, ist aber ziemlich lächerlich und unprofessionell. Ich meine, die müssen sich sofort einen Anwalt nehmen.