• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen

arlesheimreloaded

Mäuse schultern Elefanten. Seit 2005

  • Home
  • About
  • Datenschutz

Stückel­ber­ger auf dem Holz­weg

1. Februar 2017 By M.M.

«Zu wel­chem po­li­ti­schen La­ger die ­Chef­pla­ner des Kan­tons ge­hö­ren, ist ein of­fe­nes Ge­heim­nis.» Os­kar Kämp­fer, ­SVP-Par­tei­prä­si­dent, wäh­rend der Ab­stim­mung zur Rhein­stras­sen-In­itia­ti­ve der Wirt­schafts­kam­mer.

Die Ab­stim­mung zum ge­än­der­ten ­Per­so­nal­ge­setz ist im Land­rat in ers­ter Le­sung ganz knapp ge­schei­tert. Nach­dem der Be­am­ten­sta­tus der Staats­an­ge­stell­ten schon vor Jah­ren ge­kippt wor­den war, sol­len nach dem Wil­len der Land­rats­mehr­heit nun auch die ­be­son­de­ren An­stel­lungs­rech­te der beim Kan­ton Be­schäf­tig­ten ge­stri­chen wer­den. Künf­tig sol­len sie nichts ­an­de­res mehr sein als An­ge­stell­te ir­gend­ei­nes Un­ter­neh­mens.

Mit Kün­di­gungs­fris­ten von drei Mo­na­ten.

Das ist po­pu­lär. Weil sich das von Po­li­ti­kern an die Wand ge­mal­te Bild vom ar­beits­scheu­en Be­am­ten, dem man nicht kün­di­gen kann, in den Köp­fen der Bür­ger fest­ge­setzt hat. So war es denn we­nig über­ra­schend, dass der Prä­si­dent der ­Per­so­nal­kom­mis­si­on, Balz Stückel­ber­ger (FDP), im ­Re­gio­nal­jour­nal ge­nau die­ses Bild vom fau­len Be­am­ten als Be­grün­dung für sei­nen Sti­chent­scheid ab­rief, für den die Fleis­si­gen die Ar­beit er­le­di­gen müs­sen. Mit Ver­laub, Herr Land­rat, das ist schlicht Un­sinn, was Sie da be­haup­ten.

Weil Sie ge­nau wis­sen, dass man beim Kan­ton über ein ef­fi­zi­en­tes Leis­tungs­be­wer­tungs­sys­tem ver­fügt.

Der von SVP-Par­tei­prä­si­dent Kämp­fer ge­streu­te Ver­dacht von den lin­ken Be­am­ten im Tief­bau­amt, die ein so gross­ar­ti­ges Pro­jekt wie die Rhein­stras­se mit «al­ter­na­ti­ven Fak­ten» zu Fall brin­gen wol­len, zeigt hin­ge­gen, um was es bei ­die­sem Ge­schäft tat­säch­lich geht: Man will Staats­an­ge­stell­te, wel­che sich par­tei­po­li­tisch re­ni­tent zei­gen, leich­ter los­wer­den.

Man will den po­li­ti­schen Be­am­ten, den man bei ei­nem Re­gie­rungs­rats­wech­sel aus­wech­seln kann.

Das mag in den USA zum po­li­ti­schen Sys­tem ge­hö­ren. Die ­Tra­di­ti­on un­se­res Ci­vil Ser­vice ist ei­ne völ­lig an­de­re: Staats­an­ge­stell­te sind kei­ne vom Steu­er­zah­ler be­zahl­ten Par­tei­an­ge­stell­ten.

Sie sind, an­ders als vie­le glau­ben mö­gen, nicht der Po­li­tik ver­pflich­tet, son­dern al­lein der Ver­fas­sung und den Ge­set­zen. Und uns, den Bür­gern. Ih­re po­li­ti­sche Hal­tung als Pri­vat­per­son ist un­er­heb­lich.

Die Mit­ar­bei­ter des Ci­vil Ser­vice sind des­halb nicht mit Mit­ar­bei­tern von Ban­ken gleich­zu­set­zen, weil es sich bei Re­gie­rungs­rä­ten nicht um CEOs han­delt. Ob­wohl gar man­chen Re­gie­rungs­mann die Ver­su­chung lockt, sei­ne Di­rek­ti­on wie ei­ne Fir­ma zu füh­ren.

Ei­ne Fehl­ent­wick­lung, die da­zu führt, dass selbst Land­rä­te mei­nen, sie ­müss­ten sich ins Ta­ges­ge­schäft der Ver­wal­tung ein­mi­schen. Statt sich ein­fach um Po­li­tik zu küm­mern.

Das al­les ist nicht im In­ter­es­se der Ci­toy­ens.

Wenn Exe­ku­tiv­mit­glie­der nicht auf der Hö­he ih­rer Auf­ga­be sind – wir er­le­ben dies täg­lich – und die Par­la­men­te aus der drit­ten Rei­he be­stückt ­wer­den, um­so wich­ti­ger ist «die Ad­mi­nis­tra­ti­ve», die pro­fes­sio­nel­le Ver­wal­tung, als so­li­de und zu­ver­läs­si­ge Ga­ran­tin der Kon­ti­nui­tät.

Das gilt für vie­le Fach­ab­tei­lun­gen und ganz be­son­ders für sen­si­ti­ve Be­rei­che der Kan­tons­ver­wal­tung wie die Staats­an­walt­schaft, die Po­li­zei, die Steu­er­be­hör­de. Ja, und auch Lehr­per­so­nen müs­sen vor po­li­ti­scher Will­kür ge­schützt wer­den.

Ge­ra­de sie.

In ei­ner Zeit von «su­per­fast po­li­tics» braucht es den von der Po­li­tik un­ab­hän­gi­gen Staats­die­ner, der mit Blick auf Ge­setz und Ver­fas­sung den ­po­li­ti­schen Ak­ti­vis­mus ent­schleu­nigt.

Die Ci­toy­ens wer­den das letz­te Wort ha­ben. Das ist gut für ei­ne ver­tief­te Dis­kus­si­on.

Kategorie: BaZ-Kolumne, London Stichworte: Basel-Landschaft, BaZ-Kolumne, Politik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. h.s. meint

    1. Februar 2017 um 12:04

    In die Theorie stimmt die Story. Die Realität ist ein Andere. Öffentlichrechtliche Angestellte haben eine eigene Agenda. Sie haben eigene Interessen, die nicht immer in Übereinstimmung mit Verfassung oder Gesetz sind. Es sind diese Staatsangestellten, die im Wissen, dass die Pensionskasse bald wieder saniert werden muss, die Sanierung als richtig verkauft haben. Es sind diese Staatsangestellten, die Strassen so luxe ausbauen um kein Krach zu kriegen mit die Bauunternehmer oder WiKa. Es sind diese Staatsangestellten, die immer wieder das Privileg des Staates benutzen: Wir entscheiden, prozessieren sie wenn sie nicht einverstanden sind. Die Story von Civil Servant ist nicht mehr haltbar.

Haupt-Sidebar

Kommentare

  • Baresi bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Theo bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • gotte bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • M.M. bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Oliver Vischer bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Karl bei Richtiger FCB-Entscheid: Spieler gefeuert und nicht den Trainer
  • Michael Przewrocki bei Welsches Lokalfernsehen
  • Michael Przewrocki bei Impfstau – unser Luxusproblem mitten in der Pandemie
  • Markus bei Impfstau – unser Luxusproblem mitten in der Pandemie
  • Karl Linder bei Gredig redet Englisch. Mit einem Genfer. Im Schweizer Fernsehen.
  • Karl Linder bei Gredig redet Englisch. Mit einem Genfer. Im Schweizer Fernsehen.
  • Henry Berger bei Die Terrasse als Corona-Kampfzone
  • Beat Hermann bei Gredig redet Englisch. Mit einem Genfer. Im Schweizer Fernsehen.
  • Michael Przewrocki bei Ansage von Frau Egli: Blablabla Trump oder: weshalb die SRF-Sender nach hinten verbannt wurden
  • Robert Schiess bei Ansage von Frau Egli: Blablabla Trump oder: weshalb die SRF-Sender nach hinten verbannt wurden
Follow @ManfredMessmer

M.M.
@ManfredMessmer

  • @timonzingg Interessiere mich weniger für Sport, mehr für Wirtschaft. 😎
    vor 4 Stunden

Abonnieren per E-Mail


 

Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre E-Mail-Adresse gespeichert wird und Sie künftig Benachrichtigungen zu neuen Posts zugestellt bekommen.

Kategorien

web analytics


Online seit dem 22. September 2005

Für die Nachwelt gespeichert

Copyright © 2021 by arlesheimreloaded.ch