Die Diskussion um den Krieg der Banken mit umliegenden Staaten und den USA wird ja vor allem in der Politik geführt.
Da sucht man krampfhaft nach Lösungen und ist bereit, das zweitletzte Hemd zu opfern, wenn man die Sache mit Deutschland und den USA endlich aus der Welt schaffen kann.
Ich stelle in meinem Bekanntenkreis fest, dass es eine stetig wachsende Anhängerschaft des Gedankens gibt, dass sich der Staat gänzlich aus den Verhandlungen zurückziehen und die Banken, gemäss dem marktwirtschaftlichen Prinzip, die Suppe selbst auslöffeln lassen sollte.
Ich bin geneigt, mich dieser Meinung anzuschliessen.
Wenn bei der Basler Kantonalbank, zum Beispiel, ein grosser Teil ihres Geschäftserfolgs auf Schwarzgeld aus Deutschland fusst und das jetzt nicht mehr funktioniert – ist das mein Problem?
Denn was nervt, ist doch, dass wir in eine Art Geiselhaft genommen worden sind. Von den Banken und der Politik.
Gebetsmühlenhaft wird bei jedem neuen Vorstoss aus dem Ausland wiederholt, dass wir uns wehren müssten, um die Arbeitsplätze bei den Banken zu erhalten.
Ein Witz.
Nehmen wir an, die Banken müssten, weil ihr Geschäftsmodell, überall mitspielen zu wollen, ein Auslaufmodell ist, 10’000 oder 20’000 oder gar 30’000 Arbeitsplätze streichen.
So what.
Erstens gehen die nach der Bereinigung der Altlasten eh verloren und zweitens finden die alle, wenn sie sich etwas Mühe geben, in der Realwirtschaft einen neuen Job.
Als Anhänger der These „der Markt wird es schon regeln“, meine ich: Stoppt die Verhandlungen zugunsten der Banken. Die Banken werden garantiert ein Geschäftsmodell finden, dass neue Gewinne verspricht.
Oder sind Banken etwa auch nur Bauern?
PS: Da verdient so ein durchschnittlicher Bankdirektor 1 Mio. plus. Die reden von Verantwortung, deshalb müssten sie so viel verdienen. Na also denn, hört auf zu jammern und nehmt die Sache selbst in die Hand. Ihr Memmen.
Kaputt Mundi meint
Man muss ja wegen einigen Bankfreaks dem Finanzplatz nicht in den Rücken fallen, wie dies allergattig Politiker als Zukunftspolitik preisen. Um den Weg zu ebnen für den grossen, internen Steuerhighway, auf dem alle schön auf dem Radar sind.
Politikerinnen, notabene, die es gewohnt sind, aus dem Verteiltopf zu leben, weil das karge Bergdorf doch nicht so viel hergibt. Und der Verteiltopf wird von wem gespiesen? Also.
Später nicht weinen, wenn alle transparent ärmer und gleicher sind, gell.
bugsierer meint
„memmen“ ist das wort der stunde. bei uns im emmental sagt man „höseler“.
Henry Berger meint
Eigentlich sollte die schweizerische Uhrenindustrie, Nahrungsmittelindustrie,Maschinenindustrie, Pharmazieindustrie etc. sich wehren. Während die schweizerische Politik und Administration sich hauptsächlich mit den Banken beschäftigt, wird in anderen Bereichen „geräuschlos“ gearbeitet. Diese anscheinende „Rundumversorgung“ einer Branche stellt im Prinzip eine massive Ungleichbehandlung anderer Branchen dar und entspricht den Prinzipien des freien Marktes überhaupt nicht.