Ich meine, mir ist es ja so langsam egal. Weil ich mich eh gelegentlich ausklinken werde.
Aber alle anderen, welche noch weitere zwanzig, dreissig Jahre den Laden finanzieren müssen, sollten sich schon ein paar Gedanken machen.
In den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gibt es 25 Spitäler.
Die weisen Ende 2010 einen Bettenbestand von 3’541 Einheiten aus.
Die gemeinsame Statistik des Landkantons gaukelt dem unvoreingenommenen Leser vor, in dieser, die-Schweiz-im-Rücken-Ecke des Landes herrsche im Gesundheitswesen so etwas wie Gemeinsamkeit.
Eine statistische Augenwischerei.
Die beiden Kantone werden noch für lange Zeit getrennte Wege gehen. Die Finanznot ist noch nicht gross genug.
Der Stadtkanton will ein neues Unispital mitten in der Stadt bauen.
Und der Landkanton tut eben erst so, als würde man etwas marktwirtschaftliches Denken zulassen.
Die Politikerkasten in Stadt und Land definieren Heimat mit „eigenes Spital gleich um die Ecke nur für uns“. Das ist nicht nur heute zu teuer, sondern auf Dauer gar nicht mehr zu bezahlen.
Doch ich bin mir nicht mal so sicher, ob die in Liestal das auch wissen.
Denn wenn wir in den letzten Monaten eines gelernt haben, dann ist es dies: Die in Liestal haben keine Ahnung, wie es um die Kantonsfinanzen steht.
Wenn ich jetzt, sagen wir, zwanzig, dreissig Jahre jünger wäre, dann wäre es mein politisches Ziel, das Gesundheitswesen in dieser vor-uns-liegen-Frankreich-und-Deutschland-Ecke der Schweiz zusammen zu legen.
Statt eines neuen Kantonsspitals in Basel und einer Geriatrie auf dem Bruderholz würde ein gemeinsames Klinikum gebaut.
Warum nicht im ehemaligen BBC Areal in Münchenstein, hervorragend erschlossen durch Autobahn, Tram und SBB?
Und das, was man nicht mehr braucht (finanzieren kann) wird geschlossen.
Aber wie gesagt, ich klinke mich sowieso gelegentlich aus. Mir ist es also ziemlich egal, was die machen.
Gotte meint
ein blick ins „entlastungspaket“ zeigt, dass die wirklichen kostentreiber im kanton völlig unangetastet bleiben und andere ausgaben, die mehr als fragwürdig sind, mit rücksicht auf klientel nicht zur debatte stehen. also weiterhin spitäler an jeder ecke, staatsbenzin für die beamten, bauspar-abzüge trotz bundesrechtswidrigkeit, etc etc etc. wie wär’s mal mit einer perspektive für diesen kanton? wo wollen wir in 5, 10, 20 jahren sein? fehlanzeige, wer entsprechende antworten bei der momentanen regierung sucht.
Maurus Ebneter meint
Leider zeigen Beispiele in anderen Kantonen, dass Regierungsräte, die nur schon ein einziges Spital schliessen (wollen), abgewählt werden. Ja, die Finanznot ist wirklich noch nicht gross genug.
M.M. meint
Wird gerne als Ausrede benutzt, um nichts zu tun. Vielleicht braucht es halt ein, zwei Abwahlen. Wobei Herr Gysin (Stadt) und Frau Schaller wurden auch ohne Bettenschliessungen abgewählt.
Herr Krähenbühl auch.
Ich denke, je öfters Regierungsräte abgewählt werden, desto besser ist das.
Denn wenn das Risiko abgewählt zu werden, wenn man mutig ist, gleich gross ist, wie wenn man gar nichts macht, dann bringt das eine neue Qualität in den politischen Alltag.
h.s. meint
Dann hätte doch Baselland jetzt die absolut richtige Vorausetzungen. Ballmer tritt bald zurück. Pegoraro, Zwick und Wüthrich treten in 4 Jahre nicht mehr zu wiederwahl an. Die Gelegenheit: 4 von 5 Regierungsräte müssen gar kein Rücksicht mehr nehmen auf die Wähler. Wenn nicht jetzt vom Politiker zum Staatsmann, wann dann?
De gustibus non est disputandum meint
@M.M. – Zum Kommentar von #h.s. fehlt der „I like“-Button!