Na ja, es ist ja nicht so, dass ich den beiden Gesundheitsdirektoren den grossen Wurf nicht wünschte.
Nein, hätten sie tatsächlich Erfolg mit ihren Plänen, wäre das zuallerst der Beweis dafür, dass sich in dieser Region
noch etwas Grosses bewegen lässt. Über die Kantonsgrenzen hinweg.
Allein – mir fehlt der Glaube.
Ich neige deshalb eher dazu, dass die ganze Sache im Klein-Klein der Parteien und anderer Interessengruppen zerrieben wird, um anschliessend den Reststaub (im Baselbiet) dem Höhenfeuer zu übergeben.
Es sind die Fragen, die ich in meinem Kommentar aufgeworfen habe, welche die Spitalfusion letztendlich zu Fall bringen wird: Die Besitzverhältnisse, die Personal- und Pensionskassenfrage.
Ersteres haben Herr Engelberger und Herr Weber beantwortet: Es soll eine 50:50-Mitsprache geben.
Was bedeutet, dass die Basler ein Teil ihres Tafelsilbers (Spital-Schatz) dem Landkanton vermachen. Die Spitalgruppen der beiden Kantone werden derzeit mit 70:30 bewertet.
Ich bezweifle, dass die Basler dem zustimmen werden.
Ausser die Baselbieter bleiben als Teil des Deals auch bei der Universität Basel beim 50:50-Schlüssel. Was die Baselbieter…. und so weiter und so fort.
Und was die ebenso heikle Frage der Pensionskasse anbelangt, so wurde die schlicht ausgeklammert. Und Entlassungen soll es auch keine geben.
Na klar doch.
Markieren wird den Oberschlauen (einer muss es ja tun): Ich bin der Meinung, dass zumindest die Vertreter des Landkantons mit der falschen Fragestellung an die Sache herangegangen sind.
Die erste Frage, die man jetzt, nachdem man die Auslegeordnung vor sich hat, stellen muss, ist diese: Ist es eine Kernaufgabe des Kantons, eigene Spitäler zu betreiben?
Nüchtern betrachtet, kann man das kurz und bündig mit Nein beantworten.
Die Aufgabe des Kantons liegt einzig darin, sicherzustellen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons über eine gute Grundversorgung verfügen und den Zugang zu spitzenmedizinischen Leistung haben.
Und er hat zudem die Aufgabe, die Qualität der erbrachten Leistung zu überwachen.
Wer diese Leistungen zur festgelegten Qualität und den vereinbarten Preisen erbringt, ist völlig wurscht.
Weil sich schon heute die Patienten nicht aufgrund kantonaler Gefühle ihr Spital aussuchen, sondern aufgrund der (vermuteten) Qualität des Anbieters.
Damit wäre der Weg frei, die Baselbieter Kantonsspitäler an den besten Dienstleister zu verkaufen.
Ich bin mir bewusst, dass kein Politiker a) diese Frage stellen wird und b) sie auch so beantworten kann. Weil c) am Ende das Stimmvolk eine Entscheidung treffen muss.
Deshalb gilt das Gesundheitsbusiness-Axiom: Wer Spitäler verkaufen oder gar schliessen will, ist politisch tot.
isaac reber meint
Dass Spitalschliessungen Politiker den „Kopf“ kosten sollen, ist meine ich viel eher ein Märchen als ein Axiom: Verena Diener hat schon vor Jahren im Kanton Zürich mehrere Spitäler geschlossen und wurde immer wieder bestens wiedergewählt.
Tatsächlich sollten wenn schon eher Politiker abgewählt werden, die Nichts gegen uferlos steigende Gesundheitskosten tun!
M.M. meint
Du hast gut reden mit deinen Schuggern 🙂