Die aus welchen Gründen auch immer Auf-und-davon-Präsidentin der SP Baselland hat per Twitter ihren Doppelpräsidiumsnachfolgern eine letzte Botschaft übermittelt:
Wünsche Euch viel Energie. Das Schiff ist auf Kurs!
Wer angesichts des desolaten Zustands der SP da nicht sofort an die Titanic denkt, dessen Personal unbeirrt auf den Eisberg zusteuert, ist entweder ein unverbesserlicher Optimist.
Oder sitzt in der Parteileitung der Baselbieter Sozialdemokraten.
Vier Jahre hat die SP Zeit, sich von ihrer grössten Wahlschlappe zu erholen und neu zu organisieren. Das erste Jahr, so teilt sie uns mit, wird sie mit Positions- und Inhaltsdebatten in Wohlfühlrunden verplempern.
Zeigte die saft- und kraftlose SP tatsächlich den Willen zum Aufbruch, hätte das Führungskader nach dieser Schlappe ausgewechselt werden müssen.
Stattdessen reaktiviert man eine alt SP-Präsidentin, die meint, weil sie lange auf ihrem Landratssessel ausgeharrt hat, sie verfügte über politisches Gewicht.
Dabei ist’s nichts anderes als die Schwerkraft vom Rumsitzen.
Mehr noch, die 63-Jährige gefällt sich offenbar darin, für den Jungpolitiker Adil Koller (21) die Grossmutter zu spielen.
Mit ihr, so die Hoffnung, will die SP die Herbstwahlen schadlos überstehen und die gefährdeten NR- und SR-Mandate der Bisherigen retten.
Und der ex-Juso soll bitteschön junge WählerInnen gewinnen, gar ein neues(?) Wählerpotenzial anzapfen.
Damit Susanne Leutenegger Oberholzer (67) im Herbst zum letzten Mal ihr Sitzleder retten kann.
Wenn sie denn nicht ein Einsehen hat und Madame für jemanden U40 ihren Listenplatz räumt. Das wäre zumindest ein Signal, dass die Wählerbotschaft von der Regierungsratsschlappe beim Führungspersonal angekommen ist.
Die Juso und die U40-Jährigen müssten jetzt den Aufstand proben. Auch sie haben nur vier Jahre, die Oppositionsrolle für ihren Machtanspruch zu nutzen.
Die Zeit der 68er läuft definitiv ab.
Nachtrag: Slo ist die Einzige in der SP, die ihren Wahlkampf aus eigener Tasche finanzieren kann. Ist wohl das entscheidende Argument.
(c)Bild: Wikipedia
Michael Przewrocki meint
Das Bild ist authentisch und gut, hoffentlich wird so auch ihre letzte politische Periode. Erfahren Politiker sollte man nicht unterschätzen. SLO hat ihre Zweit-Wohnung ehr-und redlich verdient, für die Zeit danach.
Sissachr meint
Ja, die SP und Ihre Protagonisten sind alt geworden. So alt, dass sie es nicht mal mehr selbst merken. So alt, wie sie als junge Sozis eigentlich gar nie werden wollten. Janiak, SLO, Brassel, Rüegg, Degen, Huggel, Maag, Meschberger, Schweizer, Marbet – alle über 60 und grösstenteils seit 30 Jahren am Drücker. Das schlimmste ist aber, dass das Parteiprogramm seit gefühlten 30 Jahren die selben Allgemeinplätze runterleiert (ab der Webpage):
Solidarisch und nachhaltig – so engagieren wir uns:
…für gleiche Chancen für alle. (Wo? Beim Glücksspiel?)
…für eine Gesellschaft, in der Kinder nicht zum Armutsrisiko werden. (Will ja niemand mehr Kinder, lieber zwei Autos)
…für Mittagstische und Tagesschulen in den Gemeinden. (Unser Beitrag zur starken Schule Baselland. Zudem verlangen wir einen Bio-Pausenapfel für jeden)
…für die Steuergerechtigkeit und sozialen Ausgleich. (Das will auch niemand mehr. Auf alle Fälle nicht die, die noch wählen gehen oder dürfen)
…für erneuerbare Energie für die Schaffung von Arbeitsplätzen. (Müsste da nicht ein Komma sein? Oder schafft erneuerbare Energie neue Arbeitsplätze?)
Grummel meint
Auch die «Costa Cordalis» war mal auf Kurs, bevor die Insel nicht vor ihr abgedreht hat.
«Viel Kraft» hatte übrigens auch der Porträtfotograf, der dieses Sitzleder ins Brustbild montieren musste.
Aber im Ernst. Des Dis(s)kurses kurzer Sinn: Noch ist es nur ein Blechschaden, aber der Stift evaluiert immer noch den Hammer. Bis ausgebeult wird, dauert es noch ein paar ausgefeilte Präsentationen. Viel Kraft.
gotte meint
nein, herr grummel, nein, nein, nein. costa cordalis war nie auf kurs, gar nie. beurteilen Sie es selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=NTafqwrlcDg&list=RDNTafqwrlcDg#t=5
eric müller meint
Die angesprochene Dame klebt nicht nur kantonal sondern auch comunal auf jedem Sessel den sie unter dem Allerwertesten hat. Die SP hat wirklich nichts dazu gelernt. Als die Dame das Präsidium schon mal inne hatte, hat die SP eine Wahlschlappe nach der anderen eingefahren. Was solls, selbst schuld, sag ich da!
Henry Berger meint
Nein, es ist noch nicht der Kommentar auf den Gotte so wartet….
Leider schildert Ihr Kommentar m.E. zum Teil auch die Stimmung/Verfassung in der nationalen SP, die hier abgebildete Dame ist wahrlich nicht die einzige, die an ihrem Sessel zu kleben scheint…
statler und gotte meint
**zappel**zappel**zappel** ich kann den einen kommentar kaum erwarten **zappel**zappel**zappel
Meury Christoph meint
April! April! Die Party hat ohne Gotte, Schewardnadse, Grummel & Co. stattgefunden.