
Ich verstehe sehr gut, dass Markus Somm der Abschied von der Basler Zeitung schwer fällt. Der Mann hatte dort alles, was sich das Herz eines Journalisten nur wünschen kann.
Deshalb ist es rührend, wie er und Helmut Hubacher sich in langen Texten und herzlich ein letztes Mal umarmen.
Ja, es stimmt, das bei der BaZ war nicht nur für Somm eine tolle Zeit.
Ich denke, die acht Jahre unter ihm war eine dieser aussergewöhnlichn Epochen für Journalisten, dass die, die dabei waren, für den Rest ihres Journalistenlebens – und darüber hinaus – mit Wehmut von dieser Zeit reden werden.
So wie es die inzwischen schwer in die Jahre gekommenen Veteranen der Tat unter Schawinski bis heute tun.
Und nicht wenige der Journalisten, die bei der BaZ in der Ära Somm zu Hochform aufgelaufen sind, werden jetzt andernorts Spuren ziehen.
Aber jetzt ist es vorbei.
Es fällt Markus Somm sichtbar schwer, loszulassen.
In seiner neuesten Kolumne diesen Sonntag kommt das wohl am deutlichsten zum Ausdruck. Einer, der sich zurecht als überdurchschnittlich einschätzt, kann so ein Ende wohl nur schwer als persönlichen Gang der Dinge akzeptieren. Da muss sich gleich eine Epoche ihrem dem Ende zuneigen.
Die Ära Blocher.
Weshalb er sein Ende bei der BaZ mit der „Blocher–Dämmerung“ verknüpft, mit einem Satz, der auch auf ihn zutrifft:
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es ihn so, wie er das Land bewegt und erschüttert hat, nicht mehr braucht.
Delete „das Land“ , paste „den Journalismus“.
In dieser Kolumne zeigt sich Somm ziemlich resigniert: Der Kämpfer tritt ab und seine Nachfolger wollen nur noch Spass haben.
Er hat alles erreicht.
Und man fragt sich: Himmelherrgott nochmal – hat der Mann eigentlich keine anderen Optionen, als sich bei Tamedia als Sonntagskolumnist zu verdingen?
What a waste of talent – ich kann’s nicht glauben.