Lese den zweiten Kriminalroman von Carlo Lucarelli, „Hundechristus“, der ebenfalls im Bologna des Jahres 1943 handelt.
Bin auf diesen wunderschönen Satz gestossen:
Die Villa des Philosophen und der Dichterin war zwar klein, aber nach wie vor das Haus von reichen Leuten und besass einen Telefonanschluss mit einem schönen Apparat aus schwarzem Bakelit auf einem schweren, viereckigen Sockel, einen modernen Apparat, der Hörer lag oberhalb der Ziffernscheibe auf einer Gabel.
So einen hatten wir lange Jahre auch, hatte den an der Wand ersetzt.
Dann kamen die Plastikapparate mit Tasten, rot, grün, grau, was uns von der PTT als Fortschritt verkauft worden war.
Unseren Festnetzanschluss haben wir vor sechs Jahren gekündigt.
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Als wären wir im Bologna des 2. Weltkriegs empfiehlt uns ein Mann von der eidg. Elektrizitätskommission – welch treffende Bezeichnung für Mangelverwalter – Kerzen zu kaufen, falls der Strom abgestellt wird.
Kerzen!?
Wir schreiben das Jahr 2022: Es gibt russ- und Co2-freie Solar-Tischlampen.
Übrigens, die SonntagsZeitung meldet anders als die NZZ am Sonntag: Elektrizität – alles kein Problem.
Kerzen nur als Deko also.
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Es scheint gewiss, dass der Ackerbau die vormals freien Jäger und Sammler zu unterdrückten Untertanen gemacht habe.
Doch in Tat und Wahrheit ist es die Steuerbehörde.
Bis vor etwa einem halben Jahrtausend lebte ein grosser Teil der Weltbevölkerung immer noch ausserhalb der Reichweite eines Steuereintreibers oder hatte mehrere relativ einfache Möglichkeiten, ihm zu entkommen.
Heute jedoch, im 21. Jahrhundert, ist dies offensichtlich nicht mehr der Fall. Irgendetwas ist furchtbar schiefgelaufen.
Nachzulesen in „Anfänge – eine neue Geschichte der Menschheit“, ein Buch, das mit vielem aufräumt, was gängiges Wissen zu sein scheint.
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Übrigens 2: was ich gestern noch vergass zu betonen: Ich habe für die #wahlenBL23, eine freie, parteipolitisch unabhängige Stimme zu vergeben.
Bin völlig offen.
Also: Was habt ihr so zu bieten?
Ich meine jenseits von eurem Wahlkampf-Blabla.