Somm und Feusi liefern auf ihrem Nebelspalter-Kanal zweifellos die derzeit unterhaltsamste Polit-Show der Schweiz.
Seit Waldorf und Statler.
Ein intellektuelles Kammerspiel zwischen Ironie, Empörung und ideologischer Dauerrotation – irgendwo zwischen national-konservativem Realismus und uneingeschränkter Trump-Bewunderung.
Somm in einer seiner Kolumnen über Trump: „Sein unkonventioneller Stil mag polarisieren, aber er bringt frischen Wind in die festgefahrene Politik.“
Doch jetzt herrscht Durchzug.
Denn da ist seit letztem Mittwoch diese vermaledeite Faktum, dass Trump, der Held der Souveränitätsfreunde, der Anti-Woke-Gladiator, der Mann an unserer Seite gegen den Brüsseler Bürokratiemoloch die Schweiz härter mit seinem Zollhammer trifft als die verhasste EU.
Man hat sie vom Abendmahltisch gestossen.
Das zwingt Somm und Feusi zu etwas geopolitischer Gymnastik. Weil man lieber über die Massnahmen gegen die anderen palavert und darauf zählt, dass Bern UNSER Problem schon bald aus der Welt schaffen wird.
Irgendwie halt.
Denn – so der Somm- und Feusi’sche Subtext – „Trump meint es ja gut, er will halt nur Stärke zeigen.“
Wir müssten das doch verstehen: Der Mann musste handeln. Dieses Handelsdefizit führt zum Untergangs der USA. Und den wollen wir ja auch nicht, oder?
Eben.
Wer den beiden zuhört, könnte glatt meinen, die 31 % seien ein missverstandener Liebesbeweis. Ein mahnender Klaps auf den Hinterkopf, dass die Schweiz nicht der EU hinterherrennen soll, sondern sich an die starke Schulter Amerikas lehnen darf.
Bitteschön.
Aber hey – vielleicht erklären uns Somm und Feusi nächste Woche, dass Zölle eigentlich Freihandel bedeuten.
🍿🍿🍿
Baresi meint
Passt zum Weltbild der beiden. In der gleichen Lesart meinen Frauen ja auch ja, wenn sie nein sagen.
gotte meint
„Ich mach‘ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt!“ – das werfen die rechten gerne den linken vor. ich sage nur: it takes one to know one.