Wer zu wissen vorgibt, was die Zukunft bringt, sollte an der Börse spekulieren und das politische Geschäft tunlichst vermeiden.
Eben weil niemand weiss, was die Zukunft bringt, macht das die Politik so spannend.
Weil sie das echte Leben abbildet. Man muss nur genau hinschauen.
Zum Leben gehört beispielsweise der Selbstbetrug in Form von Wunschvorstellungen von einer besseren Zukunft.
Solange man diese nicht umsetzen muss und das muss man selten, weil immer, wirklich immer, etwas dazwischen kommt, das einen daran hindert, solange man also ziemlich ungestört in seinen Wunschvorstellungen dahinträumen kann, lebt es sich nicht schlecht.
Doch es gibt Konstellationen sowohl in der Politik als eben auch im richtigen Leben, da spitzt sich der Gang der Dinge derart zu, dass man allein mit flotten Sprüchen der Realität nicht mehr beikommt.
Man müsste handeln.
Die wenigsten Menschen können das. Deshalb ist die Unfähigkeit, in einer zugespitzten politischen Situation, kluge Entscheide zu treffen, die eigentliche Konstante der Politik.
Seit tausenden von Jahren.
Deshalb müssen wir nicht überrascht sein, wenn die Schweizer Politik aus der Sackgasse, in die sie sich mit dem Rahmenabkommen manövriert hat, nicht herausfinden wird.
Genau so wenig, wie die Briten selbst mit einem neuen Premierminister aus ihrer selbst gelegten Brexit-Falle.
Das wahrscheinlichste Szenario: Man taumelt traumtänzerisch vorwärts und verkauft das, was man im Rückspiegel sieht, als clevere Strategie.
So ist das Leben. Und so ist die Politik.