Na klar doch, ist das der Traum der Träume. Jemand (der Staat) bezahlt mir einen Lohn. Monat für Monat. Und dann schau ich mal, was ich mit dem Leben so anzufangen gedenke.
Hätten wir schon früher das Grundeinkommen für alle gehabt, hätten wir – zwei Erwachsene, vier Kinder – über lange Jahre 7’500 Franken im Monat vom Staat überwiesen bekommen (steuerfrei?)
Das hätte ja mal für eine nette Grundversorgung gereicht.
Für die angenehmen Dinge des Lebens hätte man noch etwas hinzu verdienen mögen, aber gross anstrengen müsste man sich da eigentlich nicht mehr.
Denn als Homo oeconomicus, der man nun mal ist, müsste man natürlich ziemlich scharf zu rechnen beginnen.
Ob man beispielsweise mit etwas mehr Geld durch einen Zuverdienst unter dem Strich tatsächlich mehr hätte, beispielsweise wegen der möglicherweise wegfallenden Krankenkassenverbilligung, den höheren oder überhaupt Steuerzahlungen, wegfallenden Mietzinszuschüssen, der wegfallenden Kinderkrippesubvention und so weiter und so fort.
Was allein schon ziemlich in Arbeit ausarten würde.
Gut, das mit den Ferien müsste schon sein. Und ein Auto braucht man ja auch.
Wobei – man könnte ja den Wohnsitz in eine Billiggegend ans Mittelmeer verlegen und sich bis vor Bundesgericht den Monatsbeitrag erstreiten.
Oder man lebt zumindest die eine Hälfte des Jahres (wie ein Millionär) in Thailand und die andere hier, falls die auf dem Wohnsitz beharren.
Was meint unsere geneigte Leserschaft:
Anton Keller meint
„beispielsweise wegen der möglicherweise wegfallenden Krankenkassenverbilligung,“
Alle Subventionen, Stipendien und sonstige Zuwendungen fallen dann natürlich weg. Damit wollen die Initianten die Hälfte der Kosten finanzieren.
Das stelle ich mir besonders schlimm vor, wenn jemand invaliditätsbedingte Mehrkosten hat.
Noch ein kleiner Tipp: Die 2500 Fr. werden nicht mehr so viel wert sein wie heute. Vielleicht kaufen wir dann damit noch ein Stück Brot.
merlinx meint
Bedingungsloses Grundeinkommen*, das ist wie warmer Regen, auch wenn’s draussen unter Null ist …
Irgendwie logisch, dass Leute auf diese Idee gekommen sind, nachdem das kommunistische Wirtschaftssystem die Massen hat verarmen lassen und kollabiert ist, während das kapitalistische System nur einige wenige sehr reich gemacht hat und eben seine perverse Spätphase durchlebt.
Und nun die Ankündigung einer Revolution ohne Blutvergiessen, – ein Neverending-Happening, und alle teilen mit allen, was sie zu Essen und Trinken mitgebracht haben.
Eher was Künstlerisches, wie eine „lustige“ Tinguely-Maschine.
Ein Perpetuum mobile der ökonomischen Art, ausgesponnen an einem esoterischen Hotspot mitten in der Stadt …
Oder vielleicht artikuliert sich hier, dem Zeitgeist entsprechend, nur der alte Gegensatz zwischen den Nomaden, die unterwegs alles Nötige finden, und den Sesshaften, die sich und ihre Umgebung mehr oder weniger gezähmt haben – beide kennen die Not, und beide machen Mist …
(Und wenn sie sich treffen, wird getauscht und gehandelt, gespielt und gefestet – oder geklaut und betrogen, verfolgt und getötet …)
Eines ist sicher: Das Paradies fand immer nur gestern statt!
Zurück können wir nicht, aber so kann’s auch nicht weitergehen.
(* Es heisst, man könne es nicht genau berechnen, dabei sind doch alle Zahlen und Faktoren bekannt. Aha, ganz einfach wie ein Unconditional income Swap …)
h.s. meint
Denken Sie mal nach. Kinderzulage 200, Pramienverbilligung ca. 75, Steuerabzug ca. 75, Steuervergunstigung (versicherungsabzug) ca. 40, etc. Ausser abschaffung von ein haufen Burokraten zahlen wir dann die gleiche Menge geld. Sämtliche Sozialfälle, Rentner, Bauern, Rekruten, WK-Dienstleistende, Zivildienstleistende, etc erhalten bereits heute (meistens mit unglaublicher burokratischer Aufwand) mehr. worüber debatieren wir? Dies wird die grösste beseitigung an burokratie in unseren Zeitalter.
Markus Saurer meint
„Oder man lebt zumindest die eine Hälfte des Jahres (wie ein Millionär) in Thailand und die andere hier, falls die auf dem Wohnsitz beharren.“
Haha, saugut! Genau das würde ich sofort machen (Sri Lanka statt Thailand). Auch, um das Skifahren nicht aufgeben zu müssen.
Cornelis Bockemühl meint
Heute gibt’s Einkommen nur zu Bedingungen – nicht bedingungslos. Die einen arbeiten dafür (eher wohl weniger als 50% der Gesamtpopulation, also eine Minderheit), die Mehrheit muss sich ihr Geld durch Bücklinge „verdienen“: Die Willkür des RAV-Beamten kommentarlos schlucken oder sonstige Formalitäten und Bürokratien „bedienen“…
Ist es vielleicht die Freude am Kontrollieren und Schikanieren die so viele vor der Idee ungewohnten zurückschrecken lassen? Oder einfach nur Missgunst?
h.s. meint
Eigentlich ist es nur lustig fest zu stellen, wieviel eigentlich eine Familie mit 4 kindern als existenzminimum zustehen müsste. 7’500 CHF. Wenn Rentner bereits Ergänzungsleistungen kriegen wenn sie unter 2’400 pro monat fallen, zusätzlich dann noch die Krankenkasseprämie von 408 CHF in Monat bezahlt kriegen, freistellung von Billag bekommen, reden wir über Altersarmut. Bei eine bedingungslose Uebertragung von in etwa 2850 CHF in Monat! Der Rentner hat mit der bedingunglose Grundeinkommen also weniger Geld als bis anhin.
Nur die Familien mit Kindern kriegen mal etwas. Aber warum sollten wir die etwas gönnen. Sie können ja ihre Frau mal fragen. Das bisschen Haushalt mit Kindern macht sich von allein. Das bisschen Erziehen kann so schlimm nicht sein. Das bisschen wäschen ist doch kein Problem. und wie jeder Vertreter der Economiesuise ihnen klar erklären wird: Wenn die Mannen und Frauen sich daheim auf die faule Haut legen und nur die Kindern grossziehen macht ein Unternehmen damit dieses Vierteljahr kein Gewinn. und was so ein Vertreter uns erzählt stimmt Haargenau.