Online einzukaufen hat so seine Tücken. Es ist ja viel die Rede davon, dass wer einen Mac benutzt, höhere Preise angezeigt bekommt, als wenn er mit einem PC nach günstigen Angeboten sucht.
Wirklich beweisen kann man das selbst wohl kaum.
Doch gestern, beim Buchen einer Bahnfahrt nach Liverpool, haben wir Erstaunliches erlebt.
Und zwar mit der sehr praktischen App „trainline“
Mit der App kann man mit dem Smartphone Bahntickets kaufen. Wie bei einer Hotel-App bekommt man die preisgünstigsten Verbindungen angezeigt.
Da kann man schnell man ziemlich Geld sparen, wenn man statt den Zug um 10:03 Uhr den um 10:17 Uhr nimmt. Statt £65 kostet die Fahrt nach Liverpool noch £28.
Für die Rückreise hat mir dann trainline nur noch Züge zum vollen Preis angezeigt. Ja, nu denn halt, dachte ich.
Doch sie hat auf ihrem iPhone auch nach einem Nachmittagszug für die Rückreise gesucht und siehe da, ihr wurden ganz andere Zugsverbindungen mit deutlich günstigeren Preisen angezeigt.
Ich dachte zunächst, ich hätte irgendwo was Falsches eingetippt (gut, ich gebe zu, zuerst sagte ich zu ihr: Du hast dich wohl vertippt).
Aber nein, ihre Züge wurden auf meinem Smartphone auch beim zweiten und beim dritten Versuch nicht angezeigt.
Sie hat dann gebucht, £40 günstiger, als ich das hätte tun können.
Der Witz an der Sache: Die Buchung lief trotzdem über meinen Account, weil wir den selben benutzen.
Henry Berger meint
Also ehrlich gesagt, diese permanente Vergleichen, Auswählen, ggf. Termin anpassen, ggf. Anzahl Reisende anpassen, ggf. Gesellschaft anpassen etc. etc. etc. „gurkt“ mich als moderner Kunde zunehmend an (um nicht noch ein schlimmeres Verb zu gebrauchen).
Eigentlich wäre es unendlich einfach und bequemer, wenn man wüsste, dass die Zugfahrt von X nach Z immer den gleichen Betrag kostet. Ich weiss, wir sparen so sehr viel Geld, aber manchmal frage ich mich, was all die Menschen mit all dem gesparten Geld machen…..
Arlesheimreloadedfan meint
Der absurdeste Kommentar aller Zeiten.Warum soll die SBB ihre leeren Züge durch den längsten Tunnel der Welt,nicht zu Sparpreisen verkaufen.Gönnen Sie den Menschen,die sich das Reisen nur so leisten können,ihr Vergnügen nicht.Der „Sparfuchs MM“ erspart sich vermutlich so seine rastlose“Musse“.
Was soll ich den ohne „meinen Kriegsberichterstatter“ an der Themse – mich mit der NZZ langweilen ?
M.M. meint
Ich mache das ja nicht darum, weil ich Geld sparen will. Sondern am Anfang stand die Frage, wie komme ich mit welchem Bahnangebot dorthin, wohin ich will und wie lange dauert das.
Wo muss ich ein Ticket für welche Bahngesellschaft kaufen. Da googelt man halt, so bin ich auf diese wirklich praktische App gestossen.
Die Trainline-App ist so etwas wie die europäische SBB-App, nur versteckt sie nicht wie diese die günstigeren off-peak-Angebote in der Tiefe der App, sondern zeigt sie als Zusatzleistung übersichtlich an.
firedome meint
Jetzt widersprechen Sie sich aber schon selber – allem Anschein an macht die App das eben doch. Vielleicht gibt es eine interne Android / IOS-Balance Vorschrift…
M.M. meint
Warum Widerspruch: Meine ursprüngliche Intention siehe oben. Bin dann zufällig auf die App gestossen.
(Buche auch easjet-Flüge mit dem iphone).
Aber die App bietet in Sachen Preise mehr als die SBB-App. Sie ist übrigens nach einem EU-Gerichtsurteil richtig durchgestartet, weil seither das Monopol des Onlineverkaufs für Bahntickets der Bahngesellschaften aufgehoben wurde.
Das mit dem Unterschied mit dem zweiten iPhone war purer Zufall.
Aber klar: Warum soll ich doppelt so viel bezahlen, wenn eine halbe Stunde dieselbe Strecke für die Hälfte zu haben ist?
Statt £40 nach Oxford haben wir so lediglich £7 bezahlt.
Mit easyjet fliegen wir übrigens für 35 Franken nach Basel.