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Showroom Bas­ler Ci­ty

10. Februar 2016 By M.M.

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Stillgelegter Bahnhof in der argentinischen Pampa: Kulisse für vorbeifahrende Güterzüge.
Ich mei­ne, ich schät­ze es ja un­ge­mein, dass ich mein Au­to im ­Eli­sa­bethen­par­king die ers­ten zwei Stun­den gra­tis hin­stel­len kann. In die­ser Zeit schaf­fe ich lo­cker mein ­Kraft­trai­ning im ­Trai­ning­scen­ter gleich um die Ecke. Das ­Par­king kos­te­te mich bis an­hin zwei Fran­ken fünf­zig. Weil sie auch mit­trai­niert, war das ja oh­ne­hin ein Klacks. Nun ist es ja so, dass die­se gross­zü­gi­ge Ges­te, die den Kan­ton Ba­sel-Stadt 750 000 Fran­ken im Jahr kos­ten soll, da­zu ge­dacht ist, in der Stadt ein­kau­fen zu ge­hen. Das tun wir hin und wie­der auch. Klei­der zum Bei­spiel oder die­se oder je­ne De­li­ka­tes­se in ei­nem ­Wa­ren­haus mit ähn­li­chem Na­men. Doch wirk­lich zu schlep­pen hat­ten wir in den letz­ten Jah­ren ei­gent­lich nie et­was.

So hart es viel­leicht tö­nen mag: Das Bas­ler Ge­wer­be soll­te sich nicht län­ger in die Ta­sche lü­gen und glau­ben, dass al­les mal wie­der so wird wie frü­her. Der Um­satz­rück­gang, wel­chen die Lä­den mit dem Ab­wan­dern der Kund­schaft ins Netz und ins be­nach­bar­te Aus­land aus­wei­sen, wird nie mehr auf­ge­holt. Auch wenn der ­Fran­ken wie­der et­was stär­ker wird, die Ein­kaufs­ge­wohn­hei­ten ha­ben sich schlicht und ein­fach un­um­kehr­bar ver­än­dert. Und drit­tens: weil Weil ge­fühlt ge­nau­so we­nig im Aus­land liegt wie der St.-Ja­kob-Park.

Selbst­ver­ständ­lich sind die deut­lich tiefe­ren Prei­se in den Ein­kaufsparks aus­ser­halb des Bas­ler Zen­trums der Aus­lö­ser die­ser wö­chent­li­chen Wan­der­be­we­gung mit der Ein­kaufsta­sche. Wer nach Weil fährt, fährt in den ewig wäh­ren­den Som­mer­schluss­ver­kauf. Da kön­nen die De­tail­händ­ler in der Ci­ty noch so vie­le Ra­bat­te ge­wäh­ren, in Weil herrscht ein Dau­er­tief­prei­s­an­ge­bot, und sai­sona­le Son­der­ra­bat­te gibt es als Goo­die da­zu. Ei­ne Be­kann­te hat mir kürz­lich vol­ler Freu­de be­rich­tet, wie bil­lig die Bril­len in Deutsch­land sei­en. Sie ha­be gleich drei Stück ge­kauft. Für den Preis ei­ner ein­zi­gen in der Schweiz. Wahn­sinn, dach­te ich, weil sie ja nur ei­ne braucht.

Nun möch­te ich kei­nes­wegs den Ein­druck er­we­cken, ich hal­te Leu­te, die in Weil ein­kau­fen, für blöd. Im Ge­gen­teil, sie ver­hal­ten sich so, wie man es schon seit Lan­gem in Stu­di­en her­aus­ge­fun­den hat: Kon­su­men­ten ach­ten nun mal bei Le­bens­mit­teln, Klei­dern, Elek­tro­nik und so wei­ter be­son­ders stark auf den Preis. Zu­mal die ­be­kann­ten Mar­ken­na­men auch in Deutsch­land gu­te Qua­li­tät ver­spre­chen. Hin­zu kommt der ­Her­den­trieb. Wenn der Nach­bar und die Freun­de nach Weil fah­ren und da­nach von den ge­wal­ti­gen Preis­un­ter­schie­den auch dank dem mehr­wert­steu­er­be­frei­ten Ein­kauf schwär­men, dann ist der blöd, der nicht hin­fährt.

Und zu gu­ter Letzt: Auf die Pe­ri­phe­rie set­zen cle­ve­re De­tail­händ­ler schon seit Jah­ren. Wes­halb sie neue Shop­ping­malls aus­ser­halb der Bas­ler Ci­ty hin­ge­baut ha­ben. Das Stücki wä­re wie der St.-Ja­kob-Park ei­ne Er­folgs­ge­schich­te, hät­ten sie sie zwei Ki­lo­me­ter nörd­lich ge­le­gen ge­plant. Wird nun die Bas­ler Ci­ty zur öden Geis­ter­stadt wer­den? Glaub ich nicht. Nach ei­ner Über­gangs­zeit, in der ein Klei­der­la­den nach dem an­de­ren in den ­Kon­kurs geht, kön­nen neue La­den­kon­zep­te ­ver­wirk­licht wer­den. Falls die Miet­prei­se end­lich sin­ken, wird Platz frei für ver­blüf­fend neue Ide­en von Start-ups. Da­ne­ben wer­den Ci­ty­lä­den zu Showrooms für den On­li­ne­ka­nal. Ap­p­le ist das Bei­spiel für die­ses Kon­zept. PS: Ich wun­de­re mich schon lan­ge, wes­halb Mer­ce­des-Händ­ler ­Kes­ten­holz nicht schon längst einen Showroom in der Frei­en Stras­se er­öff­net hat. Er­gänzt mit ei­nem wei­te­ren Mer­ce­des-Café.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 10. Februar 2016

Kategorie: Südamerika 2016 Stichworte: Argentinien, BaZ-Kolumne

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