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@seiler_daniel: Weshalb die FDP die urbanen Wähler nicht versteht

26. August 2019 By M.M.

Daniel Seiler hat mich gefragt, ob ich nicht etwas über seine FDP-Basel-Stadt schreiben könne.

Für seine Website.

Na denn, warum auch nicht. Seiler ist ein sympathischer Mann, der politisch etwas erreichen will.

Fangen wir mit dem an, was ich vor bald drei Jahren schon mal festgestellt habe: Bürgerliche verstehen die urbanen Wähler nicht.

Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Nehmen wir zur Illustration das aktuellste Beispiel: Die BaZ nervt sich heute, dass “Rot-Grün in Basel Verbrennungsmotoren verbieten will” (paywall).

Im Jahr 2050!

Mein Gott, im Jahr 2050!

Die Grün-Linken sehen ihre Forderung als Antwort auf die Gewerblerinitiative “Zämme fahre mir besser!”, ein politischer Vorstoss, mit der der Gewerbeverband mit der FDP und den anderen im Schlepptau die Basler Verkehrspolitik “Entideologisieren” will.

“Verkehrspolitik entideologisieren” das ist Neusprech und steht für die Betonklotzdoktrin: die Kommunisten wollen uns das Auto wegnehmen..

Kommt diese Initiative zur Abstimmung, dann droht der FDP (et al) und dem Gewerbe einmal mehr eine krachende Niederlage.

Weil sie ganz offensichtlich noch immer nicht verstehen, wie der zeitgenössische Städter tickt.

Für den ist es nämlich völlig okay, dass bis ins Jahr 2050 in der Stadt keine Diesel- und Benzinvehikel mehr herumfahren dürfen.

Der Trend läuft hin zur weitflächigen autofreien Stadt.

Das links-grüne Basel bildet mit seiner Forderung ohnehin keine Ausnahme, sie wird zur Regel: In ganz Grossbritannien, hat die Tory-Regierung vor ein paar Wochen entschieden, soll bereits 2040 Schluss sein mit dem Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren.

In Schweden schon 2030 und dannzumal dürfen auch in Paris keine solchen Autos mehr rumfahren.

Das Problem der Parteispitze der Basler FDP ist, dass sie sich seit Jahren in der Geiselhaft des Gewerbeverbandes befindet.

Selbst gewählt aus lauter Angst, die LDP könnte sich dort noch breiter machen.

Und was hat diese Abhängigkeit gebracht?

Nichts.

Ich behaupte mal, dass die Gewerbebetriebe näher an der ökologischen Zukunft agieren als ihr Verband. Weil ihnen schlicht und einfach nichts anderes übrig bleibt. Sie können nur mit umweltgerechten Produkten und Arbeitsmethoden überleben.

In einer kaufkraftstarken städtischen Gesellschaft wird nichts anderes mehr akzeptiert.

Die FDP-Basis ist also näher an den links-grünen Utopien dran, als die Parteispitze. Zumal diese das links-grüne Verbrennungsmotorenverbot eine interessante, weil geradezu revolutionäre Forderung enthält: autonome Fahrzeuge.

Denn die Elektro- und Wasserstoffautos sollen, nicht wie die Autos heute, 90 Prozent ihrer Zeit einfach ungenutzt rumstehen, sondern umgekehrt.

Das könnte mit autonom fahrenden Autos machbar sein.

Wie auch immer, der Share economy gehört eine ziemlich gute Portion der Zukunft. Was die Eigentumsfrage in ein anderes Licht taucht. Besitz von Dingen wird weniger wichtig sein, als deren Nutzung.

Im Jahr 2050 ist es für die Musikstreaming- und Miettrottinett-Generation völlig klar, dass man selbst kein Auto mehr besitzt, sondern sich je nach Bedarf eins kommen lässt oder am Carport im Quartier in eines einsteigt.

Leute, die das tun, wählen schon längst keine FDP mehr.

PS, ein Tipp zum Bild, das die FDP abgibt: Ausser Bankern und FDP-Exponenten trägt heute niemand mehr Krawatte. Also sagt das dem Dürr und dem Urgese, sie sollen es bleiben lassen.

Und nicht nur auf den Wahlkampfföteli.

@seiler_daniel: Sie können das copy-pasten.

Kategorie: Politik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Michael Przewrocki meint

    26. August 2019 um 21:47

    Interessant dachte dieser Tage auch ich sollte einem der notorischen Träger mal ordentlich die Krawatte waschen. Niedlich wie sie (meist Umgebung Voltaplatz im Tram)selbst bei Höchsttemperaturen an der festhalten. Irgendwie sinnbildlich fürs sonstige Agieren. Auf einer Firmen-Rheinschiffahrt zur niederländischen Tochter- bei strahlendem Sonnenschein- hat der Juniorchef das italienischen Vertreters genauso ausgesehen.

  2. Patrick Erny meint

    26. August 2019 um 21:41

    Was M.M. leider übersieht: Die wahre Crux am Pseudo-Gegenvorschlag der UVEK-Mehrheit ist nicht das Verbot von Verbrennungsmotoren. Sondern die massive Einschränkung des Privateigentums. Rot-Grün will:
    – ein Verbot des Privateigentums von Motorfahrzeugen – auch solchen mit umweltfreundlichen Antriebsarten wie Elektro- oder H2-Antrieb.
    – dass Motorfahrzeuge nur noch in Vollbesetzung benutzt werden dürfen.
    Oder kurz: Die individuelle motorisierte Mobilität wird verboten. Die Idee ist derart krass – da erblassen sogar die Kommunisten vor Neid. Sollte das tatsächlich je vors Volk kommen, sehe ich der Abstimmung entspannt entgegen…

  3. M.M. meint

    26. August 2019 um 16:48

    Die Diskussion läuft auch auf Twitter:

    Wenn du keine Krawatte trägst, dann sieht das auf den Wahlkampfbildli so aus wie ich-trage-jetzt-mal-keine-Krawatte. Also ich mach mal auf locker.

    “Parteifunktion” sagt auch ziemlich viel aus, mein Gott. Da muss man sich halt schon ein wenig verkleiden.

    Läuft deine tatsächlich Zielgruppe so rum wie du?

    Schau mal diese Showtime:

    Mann mit Zielgruppe, dynamisch, unternehmerisch, vorwärtsgewandt, um + – 40. Abfalltrenner.

    Sie haben offensichtlich meinen Text nicht verstanden: Ich halte die mögliche SHARING-Idee ziemlich revolutionär, im POSITIVEN Sinn. Etwa so: Hätte man vor zehn Jahren ein Verkaufsverbot für CDs – Plastikabfall – gefordert, hätte man vorweggenommen, was heute normal ist: Streaming statt Besitz. Aber soviel muss ich Urgese & Co. zugestehen: Die Jungsozialisten sind noch weiter rückwärts programmiert als der bürgerliche Nachwuchs.

    Aber wahrscheinlich ist es so, dass Sie gar nicht verstanden haben, was genau Sie da fordern, sondern einfach eine Greta-coppy-paste-Forderung in die Welt gesetzt haben.

    Kirchmayr schnallts. Wie meistens.

    • Luca Urgese meint

      26. August 2019 um 19:22

      Alles eine Frage der Bildselektion, lieber Manfred.

  4. Arlesheimreloadedfan meint

    26. August 2019 um 16:47

    Wenn es im Jahre 2050 in der Nordwestschweiz immer noch 4 Bananenrepubliken gibt,mit entsprechenden Polizeikorps,usw.
    Dann wird das BIP höchsten für Eselkarren reichen.
    Heizen werden die Leute mit Holz (geklautem ! )

  5. Karl Linder meint

    26. August 2019 um 13:32

    MM, schon ziemlich unbestechlich! Chapeau

  6. Walter Basler meint

    26. August 2019 um 13:22

    Wenn Daniel Seiler diesen Text eins zu eins übernimmt, ist er mutig.

  7. Seiler Daniel meint

    26. August 2019 um 12:55

    Danke für den Beitrag. Ich werde ihn im Blog platzieren und morgen meinen Senf dazu schreiben. Ich bestreite natürlich, dass wir die Wähler nicht verstehen. Mit der Mobilität der Zukunft beschäftigen wir uns übrigens schon lange. Unsere Wahlthemen sind übrigens #Digitalisierung #Bildung und #Innovation.

    • M.M. meint

      26. August 2019 um 13:41

      okay, dann werde ich morgen Ihren Beitrag auch übernehmen:-)

  8. Niggi Ullrich meint

    26. August 2019 um 12:10

    Was M.M. hier zum Besten gibt, ist kein Witz, sondern es hat Witz! Bis 2050 Jahre abzählen oder absitzen, um Unausweichliches vielleicht doch noch zu verhindern hat nicht nur keine Zukunft, sondern ist mit Sicherheit witzlos.

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