Man kann sich angesichts des schweizerischen Nachrichtenflusses des Eindrucks nicht erwehren, das Land habe sich irgendwie von der Welt verabschiedet.
Hören wir etwas aus Bundesbern zum Ukraine-Krieg – ausser dieser, wie immer originellen, SVP-Idee, doch bitte nur noch Ostukrainer aufzunehmen, von wegen dem Kahn, der schon wieder voll sein soll.
Wie wäre es, wenn der Bundesrat ankündigen würde, der Beitrag der Schweiz an den Wiederaufbau der Ukraine beläuft sich auf 100 Mio. Franken, die gezielt für den Neubau von Spitälern eingesetzt werden.
Oder irgend sowas.
Ich meine, der Bundesrat müsste für die Ankündigung dieses Engagements, dieses selbstverständlichen Engagements, nicht mal nach Kiew fahren.
DAS wäre zu viel verlangt!
Oder nehmen wir das Europa-Dossier – in meiner Bubble hat Herr Nussbaumer in dieser Sache die Federführung unternommen – was auch Herr Somm so sieht, hat er sich doch in der SonntagsZeitung über den Besuch Nussbaumers mit Genossen in Brüssel enerviert: Was erlaube Strunz Nussbaumer.
Somms Einlassung war so etwas wie ein Déjà-vu – Helmuth Hubachers Reise nach Ostberlin war damals für die Rechtsbürgerlichen eindeutig Landesverrat.
Während also um uns herum bislang Undenkbares geschieht, was die Länder Europas zusammenrücken lässt, kann man sich in der Schweiz nicht mal gesittet darüber unterhalten, was denn Denkbar wäre.
In Sachen Europa, EU, NATO und so weiter und so fort.
Lesen Sie morgen: Wie Herr Blocher die gegenwärtige Schweiz-Starre auf Jahrzehnte hinaus zementieren will.