Diese Woche auf BBC – Diskussion wie’s weitergehen soll mit dem Brexit. Hätten die Diskussionsteilnehmer – darunter der frühere Minister und Brexit-Aktivist Michael Gove – nicht Englisch geredet, die Diskussion hätte auch im Schweizer Fernsehen stattfinden können.
Dasselbe Thema stand oben auf der Themenliste, die Zuwanderung und wie man die steuern kann.
Die Antwort wie immer in diesen Tagen: Genaues weiss man nicht.
In diesem Jahr, so die aktuellen Zahlen, werden netto 190’000 Menschen aus EU-Ländern nach Grossbritannien einwandern.
Nochmals so viele kommen aus Staaten der übrigen Welt. Wobei die Hälfte dieser Zuwanderer Studenten sind, für die auch nach dem Brexit Freizügigkeit gelten soll.
Weil es in UK keine Meldepflicht gibt, basieren diese Zahlen auf Erhebungen an den Flughäfen(!).
Als Zuschauer aus der Schweiz reibt man sich bei solchen Zahlen die Augen: UK zählt 64,5 Mio. Einwohner. Wegen 0.6 Prozent der ganze Aufwand mit Brexit?
Das Beispiel zeigt, wie geschickt geschürte Emotionen einen ganzen Kontinent verändern können.
Eben auf SRF 4 News: Die AUNS plant eine Initiative, welche die Kündigung des Abkommens mit der EU zur Personenfreizügigkeit erzwingen will.
Ich denke, der EU wäre eine solche Kündigung ziemlich egal.
Die Schweiz würde dann halt als ganz normaler Drittstaat behandelt und dürfte nach der Kündigung der Bilateralen nach WTO-Regeln mitspielen.
Zwanzig Jahre Verhandlungen wären für die Katz. Und in Basel könnten sie das Stadttheater schliessen.
Es gibt derzeit auch in Grossbritannieneinige einige Leave-Exponenten, die den WTO-Weg als gangbar erachten, sollte kein Abkommen mit der EU zustande kommen.
Statt in Aktivismus zu machen, sollte die Schweiz nach bewährtem politischen Muster jetzt einfach mal ein EU-Moratorium für die nächsten zwei, drei Jahre beschliessen.
Und dann zuschauen, wie sich die Briten mit der EU rumplagen. Und umgekehrt.
So fei nach dem Baselbieter Brauchtum, das bald verfassungsmässig vorgeschrieben wird: „Mir wei luege“.
gotte meint
welche WTO? gibt es die noch?
M.M. meint
also zumindest eine Website haben die noch
Übrigens: Ihren Kommentar zur gefühlten Armut fand ich stark.