In der Schweiz wundert man sich, was der Schwedische Botschafter so dahergeschrieben hat in Sachen Gripen.
Und man rätselt darüber, wie und weshalb diese Dokumente den Medien zugespielt worden sind.
Ganz einfach. In Schweden herrscht ein rigoroses Öffentlichkeitsprinzip. Weshalb kaum etwas geheim ist. Jeder Bürger, Journalisten erst recht, hat das Recht, auch dienstliche Korrespondenzen einzusehen.
Im Kern geht es um…
…die Freiheit, Auskünfte einzuholen und an den Äusserungen anderer teilzuhaben.
Jeder Beamte hat überdies das verfassungsmässig garantierte Recht, mit den Medien zu sprechen.
Man kann also ohne Übertreibung von Schweden als einem gläsernen Staat sprechen. (Hatte mal ein Mandat eines schwedisch-schweizerisches Unternehmens, du hast keine Chancen gegen Schwedische Journalisten.)
Der entsprechende Verfassungsgrundsatz stammt übrigens aus dem Jahr 1949.
Wenn also die Entwicklung eines neuen Kampjets mehr oder weniger von einem Grossauftrag aus der Schweiz abhängt, dann ist das auch in Schweden von innenpolitischem Interesse.
Möglich, dass diese Recherche von Schweizer Journalisten angeregt wurde.
Das einzige, worüber man sich wundern muss, ist die vor diesem Hintergrund lockere Schreibe des Schwedischen Botschafters.
In London stand derweil ein Schlossbesuch auf dem Programm.
In Hampton Court hatte unter anderem Henry III gelebt,
Interessantestes Detail: Sein Hofstaat vertilgte jährlich 1’240 Ochsen, 8’200 Schafe, 2’330 Rehe und Hirsche, 60 Kälber, 1’870 Hausschweine und 53 Wildschweine.
Von Gemüse war in der Statistik im grossen Speisesaal keine Rede.
Dazu wurden 600’000 Gallonen (2.7 Mio. Liter) Bier und 300 Barrel (50’000 Liter) Wein getrunken.
Der Küchentrakt war beeindruckend.