Nein, ich mag nichts mehr über Herrn Erdogan lesen oder über Herrn Trump. Und auch nicht über Nizza.
Weil in diesem Sommer täglich noch etwas obendrauf gesetzt wird. Man also gar nicht mehr in der Lage ist, die einzelnen Ereignisse einzuordnen, geschweige denn zu verarbeiten.
Man nimmt einfach zur Kenntnis, dass sich die politische Plattentektonik verschiebt: Liberales Denken wird von totalitärem Handeln überlagert.
Heute zum Beispiel sagt der Innenminister Bayerns – nach dem die Polizei einen Asylbewerber aus Afghanistan erschoss, der in einem Zug Reisende mit einer Axt angegriffen hatte:
Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Mann noch weitere Angriffe ausgeführt hätte. Deshalb sei es „gut und richtig“, dass die Polizei mit ihrem Vorgehen „weitere schreckliche Taten“ ausgeschlossen habe.
Und man davon ausgehen muss, dass die vorsorgliche Tötung eines Terroristen, um weitere Straftaten zu verhindern, inzwischen mehrheitsfähig ist.
Welch ein Kontrastprogramm bietet dagegen die lokale Politik: Die ist in Basel auf den Hund gekommen und die politische Elite gefällt sich in postpubertären Spässen auf Facebook, morgen in der BaZ.