Die SNB hat sowohl das bis anhin unter Verschluss gehaltene Reglement als auch den PWC-Bericht ins Netz gestellt.
Die haben sich inzwischen wohl in Sachen Kommunikation Hilfe von Aussen geholt.
Die wichtigen Aussagen sind die hier:
Aus dem uns vorliegenden E-Mail-Verkehr geht hervor, dass PMH keine Kenntnisse über die Veranlassung dieser Transaktion hatte.
In einem E-Mail vom 16. August 2011 an den Kundenbetreuer der Bank stellte PMH klar, dass Devisengeschäfte künftig nur durchgeführt werden können, wenn der Auftrag von PMH selbst kommt oder PMH einen solchen Auftrag bestätigt – dies aus Compliance Gründen.
Ins erwähnte E-Mail wurde auch der Leiter Recht und Dienste der SNB kopiert. Aus einer Aktennotiz vom 7. September 2011 geht hervor, dass der Leiter Recht und Dienste den Sachverhalt mit PMH besprochen hat. Aus Sicht des Leiters Recht und Dienste ergab sich kein Handlungsbedarf. Es sei aber sicherzustellen, dass es keine Wiederholung gebe.
Unter dem Aspekt, dass die Transaktion zwei Tage vor einer wichtigen Ankündigung der SNB durchgeführt wurde, ist diese als heikel einzustufen.
Zweck der Transaktion war eine Währungsallokation des Finanzvermögens (mit dem Ziel 50% der flüssigen Mittel in USD zu halten). Mit dem Informieren des Leiters Recht und Dienste stellte PMH sofort die notwendige Transparenz sicher. Deshalb ist auch bei dieser Transaktion kein Missbrauch von privilegierten Informationen anzunehmen.
Also man könnte das so deuten: PMH hat da ein ziemliches Problem mit seiner Ehefrau.
Denn obwohl PMH der Bank Sarasin geschrieben hat – wir können davon ausgehen, dass er diesbezüglich auch mit seiner Frau ein paar Worte gewechselt hat – ab jetzt könne nur noch er Devisen kaufen und verkaufen, hat seine Frau hinter dem Rücken von PMH für 400’000 Franken USD gekauft.
„Schatz, ich habe heute USD gekauft“, überraschte Frau PMH PMH, als dieser ziemlich abgekämpft von all den Währungsdiskussionen spätabends nach Hause kam. „Shit“, hat PMH geantwortet, „das muss ich gleich morgen melden.“
Oder es lief so, dass PMH zu Frau PMH gesagt hat: „Dollar – aber ich weiss von nichts!“
Gemäss WELTWOCHE soll auch ein Bankkundenberater rumgeredet haben. Ob es DER Kundenberater war, irgendwann werden wir auch das erfahren.
Arlis Tante meint
Die zentrale Frage lautet: Wer kontrolliert die Kontrolleure.
Mich interessieren bei diesem Medienspektakel Blocher, Hildebrand und der Winkelried der ehemaligen Bank Sarasin nur am Rande. Die wahren Tragödien liefern die, im gnädigsten Falle nicht über jeden Zweifel erhabenen Instanzen, wie die Revisionsfirma PWC und die „zuständigen Behörden“ der SNB. Dass der Bundesrat sich bisher im naiven Vertrauen auf diese „unabhängigen“ Interessenvertreter, gute Miene zum dubiosen Spiel macht, ist etwa gleich hilflos wie das tote Männchen „unseres“ paralysierten Regierungsrats im Angesicht einer Einladung der Basler.
C.P. meint
Morgen werden wir wohl mehr wissen. Vorerst haben sich zumindest einige Nebel gelichtet. Herr Blocher war im Besitz der gestohlenen Papiere ab ca 11. Oktober. Durch wessen Hände sie in der Zwischenzeit gewandert sind, ist teilweise bekannt. Durch die Hände von WW Köppel und co. Das erklärt die dubiose Nomination von Zuppiger. Insider der SVP wussten längst Bescheid über seine finanziellen „Unebenheiten“. Die zürcher SVP nominierte ihn am 28. November, vier Tage später tat dies auch die Fraktion. Eine Woche später initiierte die WW, mit Vorabdruck, Zuppigers politischen und beruflichen „Knockout“. Nutzniesser davon wird der Anwalt Rutz sein. (Gegen Zuppiger wird nicht geklagt werden, die Drohung allein reicht um ihn auch aus dem Nationalrat zu hiefen). Köppel erklärte letzte Woche das Engagement i.S Zuppiger wortreich. Nun ist zumindest klar, wozu das Spiel – nebst Rutz in den NR zu bringen – sonst noch diente. Um die Causa Hildebrand als aufklärerischen Journalismus zu verkaufen. Was immer Hildebrand auch getan haben mag. Wenn Blocher und die WW die Finger in Spiel haben, ists ganz klar eine politische Aktion. Dafür sprechen, nebst der Erfahrung und der „Gewissheit“ auch die „Fakten“. Hildebrand war den Herren nie genehm. Zu unabhängig vom Blocherzirkel. Zu mächtig, zu klar. DSK hat eine Schwäche für schöne Frauen, bei Hildebrand musste man gründlicher suchen. Ob sie wirklich gefunden haben, wird sich, vermutlich morgen,zeigen.
Henri meint
Die Welt ist voll von Verschwörungen.
Und wenn nicht die Welt, dann wenigstens die Köpfe, die dafür randvoll.
Michael Przewrocki meint
Danke für die glasklare Analyse.