Der Begriff „Sarah-Jane-Graben“ hat es jetzt auch in die Basler Zeitung geschafft. In einer klugen Analyse, die man sich zur Seite legen muss für kommende Diskussionen. Sie zeigt, dass eben nicht die aktuelle Finanzlage zum Oberbaselbeiter Nein zum Theater geführt hat. Sondern ein tiefer kultureller Graben.
Dieser Sarah-Jane-Graben ist etwa so alt wie das Schlagerstarlet. Ob EWR-Beitritt, Ausschaffungsinitiative oder Partnerschaft mit der Stadt – seit mindestens 20 Jahren präsentiert sich im Kanton Baselland dasselbe Bild. Im Bezirk Waldenburg ist der grösste Teil der Stimmbürger gegen jegliche Öffnung und Zusammenarbeit, im Bezirk Arlesheim finden dieselben Fragen stets am meisten Zuspruch. Im Mittelfeld stehen jeweils die Bezirke Sissach und Liestal.
Die Sache ist noch lange nicht ausgestanden. Und das Baselbiet hat ein Wahlthema.
th meint
Diese Idee kann ich nur unterstützen. Diese Kantonsgrenze ist ein alter Zopf und ist schon lange nicht mehr zeitgemäss. Zumindest unser Bezirk sollte sich mit der Stadt Basel wiedervereinigen.
Binnigere meint
Wieso kann sich der Bezirk Arlesheim nicht endlich der Stadt Basel anschliessen? Wir gehören zur Stadt und Liestal kennen die meisten Leimentaler nur vom Hörensagen.
Siro Imber meint
@ gassmann: wie gesagt, die fdp hat eine liberale position, wie sich die etatistischen parteien sp, svp und cvp positionieren, hat keinen einfluss auf die liberale position.
solche subventionen verteilen zu verteilen, ist nun wirklich schwer mit liberalen grundsätzen vereinbar.
wie muss ich ihr schweigen zur cvp, die immer mehr juniorpatner dr sp ist, interpretieren?
Hp. Weibel meint
Ich habe nun das Interview mit Herrn Lenz in Telebasel gesehen. Er gibt unumwunden zu, dass er „altershalber“ nicht an besagter Delegiertenversammlung der FDP war. Aber er will die Nein-Sager abstrafen! In erster Linie seine eigene Partei. Ich finde das Demokratieverständnis dieses Herrn schon bemerkenswert. Und leicht elitär. Aber als Selbständigerwerbender wird er sowieso in Basel-Stadt veranlagt und bezahlt dort Steuern. Also ist er vom Steuergeschehen in Basel-Land vermutlich eher unbehelligt.
M.M. meint
Kannst dich zurücklehnen, gehört nicht zu deinen Wählern. 🙂
Urs Eberhardt meint
Kann es sein, dass dies eines der erfolgreichsten Stücke des Basler Theaters war?
Siro Imber meint
@ gassmann: hat der linkskurs der cvp bl genuegend unterstützung in den sektionen im laufental oder an der basis in allschwil? hat es nicht aufällig viele nein-stimmen am parteitag der cvp bl zur theater-subvention gegeben? wurde dort auch so offen diskutiert wie bei der fdp bl? die delegierten der fdp bl (@ mm: die unterbaselbieter haben übrigens ein überdeutliches übergewicht) haben die nein-parole beschlossen, auch in allschwil wurde die vorlage mehrheitlich abglehnt. ich würde mich mehr um die linksposition der cvp kümmern als um die liberale politik der fdp bl.
Stephan Gassmann meint
@Siro Imber: Interpretiere ich Ihre ausweichende Antwort auf meine Frage richtig, dass meine geäusserte These vermutlich korrekt ist?
Mittelmass meint
„Nur so ist das Ausweichen auf Nebengleise, wie den Stadt-Land-Konflikt, zu erklären. Dabei ist die Sache sehr simpel: Das Stimmvolk hat eine ihm gestellte Frage mit Nein beantwortet. Das ist alles.“
Dieser Kommentar wurde zwar nach dem scheitern der Waffeninitiative geschrieben, aber ich denke, da hier wieder einmal die Gräben analysiert werden passt es doch sehr gut dazu.
Wer mehr lesen will:
http://www.politik.ch/droht-eine-scheidungswelle.html
Hp. Weibel meint
Die nachträgliche Wundenleckerei finde ich noch interessant. Wo blieben denn all die liberalen Freisinningen, als es darum ging, am Parteitag die Parole zur Theatervorlage zu fassen? Haben sie sich in dieser Zeit mit intelligenten und besserwissenden Kommentaren in blogs herumgeschlagen? So wie heute Noten verteilt werden. Lieber Manfred, dass Du den Kommentar in der heutigen Baz als „kluge Analyse“ bezeichnets um Dir selbst damit zu schmeicheln. kann ich nachvollziehen. Irgendwie ging vergessen, dass die FDP in den letzten 10 Jahren mit dem „liberalen“ Kurs etliche Stammwähler verloren hat. Die sind zwar noch bei der FDP aber wählen SVP. Ja die FDP hat ein Problem. In ihren eigenen Reihen. Und da gibt es solche, die das Problem lösen wollen und solche, die diesen Ansatz falsch finden. Aber auch hier gilt: Es gibt in jeder Partei demokratische Verfahren, an denen man sich beteiligen kann … oder es bleiben lässt. Dann hat man immer noch die Möglichkeit, in einem blog Krokodilstränen zu vergiessen.
Stephan Gassmann meint
@Herr Imber: Sie erwähnen, dass Sie aufgrund Ihrer langjährigen Tätigkeit in diversen Chargen die FDP BL-Mitglieder kennen würden. Gehen Sie also davon aus, dass diese Mitglieder den neuen Rechtskurs der FDP BL – so wie ihn Ihr Präsident M. Herrmann in der BaZ geäussert hat – stützen werden?
Baresi meint
Bis vor kurzem hatte ich die Absicht, bei den nächsten Wahlen die FDP zu wählen, was zu einem guten Teil der Verdienst von Herr Stuecki gewesen wäre. Heute frage ich mich ernsthaft, was einer wie er (den ich gut finde) alleine in dieser Partei in diesem Zustand überhaupt bewegen kann. Warum soll ich meine Stimme einer Partei geben, die sich in nächster Zeit vor allem mit sich selber beschäftigen wird/muss.
Siro Imber meint
der auftrag unserer wähler sind tiefe steuern und gesunde staatsfinanzen. so hat denn auch jeder die wahlfreiheit, sein geld nach eigenem ermessen (und nicht dem der politischen mehrheit) zu verteilen, z. B. fuer das theater.
bei den jungfreisinnigen (die ebenfalls die nein-parole gefasst haben) hat man gelernt, für die liberale sache und gegebenfalls gegen die persönlichen befindlichleiten der parteielite zu kämpfen. ‚mal mehr, ‚mal weniger.
Siro Imber meint
@ MM: Vielleicht halte ich es gerade deshalb für richtig und wichtig, weil ich die Partei, ihre Politik und ihre (ehemaligen) Mitglieder seit über einem Jahrzehnt kenne in allen Chargen und Positionen erlebt habe.
p.s.: Die Merheit der FDP Allschwil hat die Subventionsverdoppelung abgelehnt, immerhin eine DER Vorortsgemeinden und die grösste BL-Gemeinde.
M.M. meint
Mit 18 zu den Jungfreisinnigen? Oh Gott.
Corinne Sutter meint
Hier Rechthabereien zu verbreiten und Pfeifen im dunkeln Wald hilft Ihnen nicht weiter.
Wessen Beifall und wessen Stimmen erhoffen Sie sich? Sie machen Politik gegen die Interessen eines beträchtlichen Teils Ihrer eigenen Mitglieder. Dass das für die FDP nicht gut gehen kann ist offensichtlich. Es geht hier eben um mehr als um eine banale Sachfrage.
h.s. meint
Frau Sutter, ist es nicht eben Aufgabe des Amtsträgers eine unangenehme Entscheidung zu nehmen, zu verantworten und durch zu setzen im interesse des Ganze, auch wenn grosse Minderheiten im eigene Lager dieser Entscheid ablehnen. Können Sie nicht zumindest akzeptieren, dass die Mehrheit der FDP,den Entscheid des Vorstands unterstutzt hat. Wenn Amtsträger immer nur nach den Wind drehen, dann ist es doch auch falsch. Politiek ist kein Eiertanz. Es ist ein Wahl zwischen Prioritäten.
Die FDP befindet sich jetzt bei die Mehrheit. Vielleicht erhofft Sie sich da Stimmen. bei die Minderheit herrscht überbevölkerung:
Siro Imber meint
@ L.h: http://www.baselland.ch/05-htm.311408.0.html
l.h meint
und was soll das aussagen? der horizontale finanzausgleich ist ein rohrkrepierer, der kaum ein jahr nach inkrafttreten bereits überarbeitet werden muss, und zwar substantiell. oder soll ich jetzt mitleid mit adrian ballmer haben, der 67 % gemeindesteuern zahlen muss?
h.s. meint
Was mich interessiert, ist ob es neben ein stadt-land graben auch ein Altersgraben gibt. Wenn ich Rosemarie Leuenberger, Peter Lenz, Hector Herzig, etc. Altersmässig vergleichen mit Hermann, Ceccarelli, Imber, etc. stelle ich auch ein Altersunterschied fest. Kann es sein, dass die neue Garde sich nicht mehr mit austeilen eines wachsenden Kuchens beschäftigt sondern mit setzen von Prioritäten. Und dabei kommt ein Theater Basel eben nicht auf den erste Platz.
Urs P. Haller meint
Der Stadt-/Land-Graben hat doch mit der FDP nichts zu tun, das ist ein ganz anderes, historisch gewachsenes und irgendwann mal hoffentlich zu überwindendes Problem. Auch das Alter ist sekundär, denn es braucht politisch Engagierte aus allen Altersstufen. Was die FDP gegenüber den meisten andern Parteien (v.a. gegenüber der SVP) auszeichnet, ist das breite Meinungsspektrum liberalen Gedankenguts, was aber – und das erleben wir in diesen Tagen wieder –teuer erkauft werden muss, mit endlosen Diskussionen, die beinahe in eine Selbstzerfleischung münden. Dieses offene Meinungsspektrum hat aber auch gravierende Nachteile, bis hin zu einer eingeschränkten Handlungsfähigkeit der Partei, denn die unvermeidliche Flügelbildung und Heterogenität verhindern ein einigermassen geschlossenes Erscheinungsbild nach aussen. Dennoch gibt es, für mich wenigstens, keine valablen Alternativen. Ich möchte doch nicht so funktionieren wie ein langjähriger guter Freund und regional bekannter FDP-Politiker, der mir unlängst hinter vorgehaltener Hand gestand, im Herbst mehrheitlich SVP zu wählen, da nur diese weitgehend Schweizer- und regionale Interessen vertreten (sic !). Es ist und wird die Crux der FDP bleiben, kein Juniorpartner einer SVP (ich mag nicht von „Kuschelkurs“ reden, denn dies ist eine billige Etikette) zu sein, aber dennoch auch die Vorstellungen ihrer Mitglieder an diesem Pol zu berücksichtigen, und andererseits die wirtschaftliche und gesellschaftliche Offenheit mit unter denselben Hut zu bringen. Liberales Gedankengut umfasst für mich aber nicht nur eine stabile und gesunde Finanzlage und moderate Steuern, sondern auch das Einstehen für eine nachhaltige Entwicklung, eine gute Schule und ihre Qualität, die Sicherung der Alterswerke (über die Legislaturperiode hinaus), hohe ethische Standards, Engagement für die Freizügigkeit und gegen chauvinistische Tendenzen in der Einwanderungs- und Asylpolitik und, last but not least, der Mensch. Das alles so aufzugleisen, dass ein einheitliches Erscheinungsbild entsteht, entspricht der Quadratur des Kreises. Ich bin mir bewusst, dass infolge dieses ehrgeizigen Anforderungsprofils auch künftig Liberale abwandern und dafür wieder neue dazukommen – eine Alternative zur FDP gibt es aber für mich nicht. Und noch was: Sie wählen ja nicht ausschliesslich einen Fetzen Papier (Programm), sondern Menschen. Und diese sind eben unterschiedlich. Es gibt nach meinem Dafürhalten genügend kompetente Kandidaten auf Liste 1, die Ihren Vorstellungen entsprechen. Jeder Kontakt freut uns!
Siro Imber meint
Die LDP hat in den letzen 20 Jahren über 40 % ihrer Wähler verloren und ist wohl auch nicht gerade das leutchtende Beispiel für eine erfolgreiche Partei. Die FDP BL ist und bleibt eine (Unter-)Baselbieter Partei, Theater hin oder her. Ich weiss nicht, was an einer schuldenfinanzierten(!) Subventionsverdoppelung an ein bereits zu rund 80 % staatlich subventionierten Theaters liberal sein soll. Ist Klientelpolitik liberal?
M.M. meint
Herr Imber, Sie begreifen es einfach nicht. Sie begreifen einfach nicht, dass die Theatergänger des unteren Kantonsteils zu einem guten Teil Mitglieder und Unterstützer der FDP sind.
Sie verstehen nicht, welchen Nerv die FDP-Führung getroffen hat.
Sie begreifen auch nicht, dass man seine eigenen Mitglieder nicht als „Klientel“ bezeichnen kann. Das tun nur Mitglieder anderer Parteien, wenn sie über die FDP schnöden.
Wenn schon macht man Interessenpolitik und was bitte soll da schlecht sein?
Nein, sie begreifen ganz offensichtlich nicht, was derzeit in der FDP abläuft. Wir haben heute erst Tag 3 nach der Abstimmung. Da kommt noch mehr, seien Sie versichert.
Die FDP geht den Bach runter. so what.
l.h meint
ironie heute: die waldenburger machen in der baz geltend, dass sie nicht mehr weiter wüssten, wenn der geldfluss aus arlesheim versiegen würde. wohlgemerkt geht es dabei um den extra-batzen, der auf das neue finanzausgleichgesetz zurückgeht. genau diesen extra-batzen wollen die gfeber-gemeinden kippen, weil er sie über mass belastet. aber in waldenburg hat man sich nach einem jahr schon darauf eingestellt, dass der zaster ewig fliessen wird.
über den gemeindeverbund waldenburgertal hat dort noch niemand nachgedacht.
Stephan Gassmann meint
Der Analyse von Frau Sutter kann ich vollumfänglich zustimmen. Welchen politischen Kurs die FDP BL zukünftig gehen wird, hat deren Präsident in der BaZ vom letzten Montag klar kommuniziert; wörtlich sagte er; die SVP-nahe Politik soll von der FDP BL weitergeführt werden. Ich gehe davon aus, dass dies der grosse Teil der liberalen FDP-Wählerinnen und -Wähler im Bezirk Arlesheim nicht goutieren und bei den Wahlen andere Parteien berücksichtigen wird, oder allenfalls gar nicht wählen gehen werden. Strategisch gesehen ist die FDP-Parteileitung damit auf dem Holzweg. Denn nie und nimmer werden die Wählerinnen und Wähler im Oberbaselbiet eine SVP-Kopie wählen. Somit wird die FDP zweifach verlieren; nämlich Verlust von Wählerinnen und Wähler im Bezirk Arlesheim und keine Zugewinne im Oberbaselbiet. Die anderen Parteien wirds freuen
PS betr. Erfahrung in einem Präsidium einer Partei: Ich habe in BS die Sektion Kleinbasel einer bürgerlichen Partei präsidiert und durfte mich deshalb mit strategischen Ausrichtungen einer Partei auseinandersetzen.
Markus Heiniger meint
Ich finde es heikel den „Hutzgüri-Graben“ mit dem Namen von Sarah Jane zu belegen und die Sängerin somit politisch zu instrumentalisieren. Wie sind denn ihre eigenen politischen Ansichten? Als Klassik- und Jazzfan gebe ich unumwunden zu, dass ich Francine Jordi mag. Warum? In meinem Herzen gibt es im Grunde nur zwei Sorten Musik: Gute und schlechte.
Siro Imber meint
frau sutter, es ist eine grosse schande, dass sie keine partei führen. sie wissen ja offenbar genau, wie man erfolg hat. am besten gefällt mir ihr tipp, langjährige positionen dem marketing zu opfern.
Corinne Sutter meint
Eine Schande wäre es nicht, wenn ich das nicht getan hätte. Dem ist aber nicht so. Ich habe während gut eines Jahrzehnts eine Partei geführt – Vorstand, Vizepräsidium und Präsidium.
Von einem ‚Tipp, langjährige Positionen dem Marketing zu opfern‘ ist in meinem Beitrag nicht die Rede – sondern vom Gegenteil. Aber eben… es passt alles irgendwie zusammen.
M.M. meint
Lieber Siro Imber, Frau Suter hat mit Ihrer Analyse recht.
Ich habe zwar noch nie eine Partei „geführt“, war aber schon mal in einer Partei- und Geschäftsleitung (Liberale Basel) und habe X Wahl- und Abstimmungskämpfe organisiert, war persönlicher Berater von erfolgreichen Politikern in Stadt und Land.
Das grosse Wählerpotential der FDP liegt im Bezirk Arlesheim. Und dieses droht der FDP abhanden zu kommen. (Peter Lenz ist nicht irgendwer.)
67 Prozent der aktiven Arlesheimer Urnengänger haben Ja zur Theatervorlage gesagt. Das ist das Stammpublikum der FDP. Wäre da nicht Balz Stückelberger, mit der FDP wäre Schluss in Arlesheim. Garantiert.
Baresi meint
DIe Wahlempfehlung von Herr Lenz zeigt das Problem. Es ist deutlicher einfacher eine Partei nicht zu empfehlen als umgekehrt.
PS. Dieser Eintrag soll keine Steilvorlage für niemanden sein, in diesem Blog ein weiteres Mal einen Kandidaten der Grünen anzupreisen. Danke.
Corinne Sutter meint
Das Problem der FDP ist, dass sie mit ihrer gegenwärtigen Politik ihre eigenen Wählerinnen und Wähler vor den Kopf stösst. Und wer soll eine Partei wählen, wenn nicht primär mal die eigene Wählerschaft? Die gegenwärtige Führungsriege der Freisinnigen macht einen kapitalen Fehler weil sie meint, mit ihrer Strategie neue Wählersegmente zu gewinnen. Das wird nicht funktionieren. Für wen soll es nach der Theaterabstimmung einen zusätzlichen Grund geben, FDP zu wählen? Für niemanden. Beim Postulieren von Oberbaselbieter Lokalpatriotismus und ‚Mehrzweckhallenkultur‘ als erstrebenswerte politische Ziele kann man es mit der SVP nicht aufnehmen. Wer das will, wird auch künftig das Original wählen. Zu gewinnen gibt’s da für die FDP nichts. Gleichzeitig vergrault man die eigene Basis, welche die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit als bürgerliches Anliegen erkennt und weiss, dass von einer Kulturlandschaft mit internationaler Ausstrahlung die gesamte Region profitiert.
Parteistrateginnen und –strategen tun gut daran, zwei Grundsätze zu beachten:
1. Erfolg setzt ein klares Profil und eindeutige Ziele voraus, die in Übereinstimmung mit Grundhaltungen und dem politischen Handeln stehen müssen. Man muss der SVP und den Grünen – trotz grosser inhaltlicher Vorbehalte – zugestehen, dass sie konsequent agieren. Der Versuch, mit Aktionismus in allen möglichen Richtungen neue Wählerinnen und Wähler zu überzeugen, kann nicht erfolgreich sein.
2. Wer sich so unklug positioniert, dass er damit grosse Teile seiner eigenen Mitglieder vor den Kopf stösst und seine Basis spaltet, verliert in jedem Fall. Hier hat die Führungsriege der FDP jegliches Fingerspitzengefühl vermissen lassen.
Reaktionen wie die von Peter Lenz sind die Quittung dafür.
Isaac Reber meint
Wenn Sie meine Motion „integrierte Finanz- und Investitionsplanung“ (2010/124) lesen, die im Dezember gegen den Willen der Regierung vom Parlament mit allen gegen 5 Stimmen überwiesen wurde, sehen Sie möglicherweise, dass es durchaus gute Alternativen gibt.
Dank der erwähnten Motion wird auch der Kanton Baselland einen Investitionsplan bekommen, der diesen Namen auch verdient, und das ist gut so. Und überfällig.
Mittelmass meint
Herr Reber
Zuerst einmal Danke das Sie bei Smartvote mitgemacht und ihre Position kundgetan haben.
Nun habe ich aber festgestellt, dass wir zum grossen Teil gegensätzlich zu einander stehen.
Auch wenn Ihr Finanzplan vernünftig aussieht – und die meisten Finanzpläne sehen auf den ersten Blick gut aus – graust es mich doch davor daran zu denken, was Sie denn mit all dem gesparten Geld alles anstellen würden, sozial, ökologisch und aussenpolitisch meine ich.
Darum kann ich Sie nicht wählen.
Alles Gute.
Isaac Reber meint
Nun, ich wollte Ihnen einfach eine Alternative anbieten. Selbstverständlich müssen Sie diese aber nicht annehmen, wenn Sie mit dem Status Quo zufrieden sind.
Corinne Sutter meint
Wer so politisiert wie die derzeitige Führungsriege der Baselbieter FDP, wer sich so arrogant über Interessen langjähriger Parteimitglieder hinwegsetzt und wer vor lauter Windfahnenpolitik Grundsätze nach Belieben über den Haufen wirft, braucht sich über Verluste nicht zu wundern. Ein Blick auf die freisinnige Finanzpolitik der letzten Jahre offenbart die Scheinheiligkeit des Kostenarguments. Zu hoffen bleibt, dass sich bürgerliche Wählerinnen und Wähler nicht in Enthaltung flüchten sondern Alternativen stärken.