Nein, ich mag ihn, den Jörg Krähenbühl. Das ist ein sympathischer Mann. Bei ihm hatte man immer das Gefühl, so ein Regierungsamt ist doch ein recht gemütlicher Job. Der Mann war nie gestresst!
Das heisst, doch.
Doch, ein einziges Mal in seinen vier Regierungsjahren war Jörg Krähenbühl im Wortsinn ausser sich.
An jenem Sonntag, als er abgewählt wurde und nicht Adrian Ballmer, den die bürgerlichen Wähler mit ihrer grünen Protestwahl eigentlich loswerden wollten.
Und seither versteht er die Welt nicht mehr.
Seine schöne heile Regierungswelt in Lieschtel, wo seit Jahrzehnten die Regel herrscht: einmal gewählt, immer gewählt, ging den Bach runter. Ob Ergolz oder Birs spielt keine Rolle.
Der nette Mann aus Reinach zieht seither eine ziemlich gefühlsduselige Nummer durch.
In den letzten Woche war man vor der Glotze versucht, jedem Journalisten zuzurufen: Um Gotteswillen! Stell dem Mann ja keine Fragen, sonst heult er gleich los!
Ab morgen ist Herr Krähenbühl wieder ein Bürger wie Sie und ich. Und das ist gut so. Auch für ihn.
Martin Wagner meint
Jörg Krähenbühl hat seine Direktion vorbildlich geführt und die Tagesgeschäfte mit der notwendigen Sachkunde vertreten. Er war ein guter Regierungsrat.Jörg Krähenbühl ist Opfer seiner Strategen im Hintergrund. Dass ihn dies in Anbetracht seines Leistungsausweises traurig stimmt,ist doch verständlich. Ich wünsche Jörg alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.
Blindtext meint
Ich habe mich gestern bei der Lektüre des BaZ-Interviews richtig fremdgeschämt für Herrn Krähenbühl. Ganz schlimm war, wie er schilderte, dass sich viele Leute nach der Wahl bei ihm entschuldigt hätten. Sie hätten statt ihm Isaac Reber gewählt und erst im Nachhinein gemerkt, dass dies ein Fehler sei.