Ich bin ein Stadtgänger. Was die eine Folge meines, ich gebe es zu, ausschweifenden Müssiggängertums ist.
Bei einem Wetter wie in den letzten Tagen schlendern wir fast täglich dem Kleinbasler Rheinufer entlang, geniessen die Frühlingssonne bei einem Kaffee mal in dieser mal in jener Buvette.
Dann geht’s mit der Fähre über den Rhein oder zu Fuss über die Dreirosenbrücke zum Grossbasler Rheinufer. Und anschliessend wieder dem Fluss entlang zurück zur Mittleren Rheinbrücke.
Und ich denke immer wieder hochbeglückt: Was für eine schöne Stadt!
Ich meine, dieser Blick vom Kleinbasler Rheinufer hinüber zum Münsterhügel – wo in der Welt gibt es denn so etwas zu sehen.
Nun ist es so, dass der Mensch an und für sich mit dem, was er hat, selten wirklich zufrieden ist.
Weshalb es nicht wenige gibt, die meinen, ihr Glück wäre perfekt, wenn sie nicht nur auf der Kleinbasler Seite dem Rhein entlang spazieren könnten, sondern auch unten beim Münsterhügel auf einem neu errichteten Steg, breit genug für Kinderwagenstosser, Rollstuhlfahrer und Bustouristen.
Also wenn ich in Basel wohnen täte, meiner gefühlten Heimatstadt, ich würde diesen Unsinn an der Urne mit einem Nein bachab schicken.
Man muss nicht alles machen, was technisch möglich ist.
Zum einen.
Und zum anderen: Man kann ja auch mal etwas einfach so belassen, wie es ist. Wie es schon immer war.
Es ändert sich ja genug in dieser Stadt.
Den Roche-Turm sieht man jetzt im 10er bereits vom Dreispitz aus.
Felix Zimmermann meint
Ich stimme vollkommen überein. Zum Glück wurde dieser Eifelturm in Paris nie gebaut. Mann stelle sich nur vor so eine hässliche Stahlkonstruktion in dieser schönen historischen Stadt… zum noch grösseren Glück haben die Ägypter damals diese wunderschön-wilde Wüste nicht geometrischen Halbkuben (aka Pyramiden) verschandelt. Oder die Londoner diese unterirdische Bahn, der Abt des Klosters Reichenau dieses vollkommen überdimensioniere Protz-Münster in Basel und vor allem wurde niemals das Kleinbasler Rheinufer zu vollkommen ausufernden Kosten aufgewertet. Bevor ich jetzt aber die Liste fortsetze muss ich meinen Stein vor die Höhle rollen und das erlegte Eichhörnchen braten….
M.M. meint
Was ist denn das für ein Unsinn.
Aber bitte, im Internet darf sich jeder blamieren wie er auch immer will.
U. Haller meint
Das ist eine pure Zwängerei, nicht mehr. Dass die letzte und hinterste Ecke – und hier handelt es sich um eine mehr als fragile Zone – touristisch erschlossen werden muss, ist, nicht nur aus denkmalpflegerischen Gründen, mehr als fragwürdig. Ich hoffe, dass eine solche potentielle Bausünde nie realisiert wird.
Cornelis Bockemühl meint
Macht nix, ich werde trotzdem Ja stimmen! 😉