Wer mit Charlie länger als einen Monat unterwegs ist, für den hat er eine besondere Einlage parat: die Reifenpanne.
Heute vor einem Bahnübergang nach fünf kurz hintereinander liegenden Pumps war es soweit: Der rechte hintere Schlappen gab die Luft auf. Für Charlie ein kleines Malheur, das unter den Titel: „No Problem“ fällt.
Mit anderen Worten, so ein Plattfuss bringt Charlie auch vor einem Bahnübergang nicht aus der Ruhe. Er stieg aus, öffnete den Kofferraumdeckel, wuchtete unsere Reisetasche auf die hinteren Sitze, stellte den Reservereifen neben den Tata, justierte den Wagenheber und begann zu schrauben. Der Reifenwechsel war just in dem Moment erledigt, als der Schnellzug vorbei donnerte, dabei mächtig viel Staub aufwirbelte und die Schranke wieder nach oben ging.
Ein paar Kilometer weiter kam dann dieser Mann zum Einsatz. Dass er ein Reifenfachmann sei, war einzig am Luftschlauch erkennbar, der dicht am Strassenrand an einer Stange hing. Als ich ihm so zuschaute, ging es mir wie wohl den meisten Betrachtern dieses Bildes: Haut sich der gute Mann jetzt gleich den Hammer auf den grossen Zeh? Keine Bange, er ist ein Könner.
Der Schaden war schnell gefunden. Es war, wie wir vermutet hatten, kein Nagel. Ein alter Flick, Typ Velokleberflick, hatte sich gelöst und das alte Loch im Gummischlauch sich selbst überlassen. Worauf die Luft im Pneu ziemlich rasch ins Freie verduftete. Mit einer Gummimasse und ein paar geübten Handgriffen war das Loch schnell abgedichtet. Mit einem heissen Eisenstück und unter dem Druck einer kleinen Presse wurde aus der Gummimasse nach wenigen Minuten ein Stück Schlauch.
Am Schluss bekamen auch die übrigen Reifen eine gehörige Portion frische Luft ab. Irgendwie sahen auch die ziemlich platt aus.
Danke Charlie, das war gute Unterhaltung.
PS:Die Flickerei hat gerade mal 50 Rupees gekostet, das sind 90 Rappen. Die Luft für die übrigen Reifen inbegriffen.
merlinx meint
Mag sein, dass ab und zu unausweichlich eine gewisse „retrospektive Melancholie“ durchschimmert, – aber tut mir leid, je länger je mehr empfinde ich diesen Reisebericht auch als einen ehrlichen Blick in eine Zukunft.
Markus Meier meint
Nichts gegen Sie, lieber mm. Aber seit die Wahlen vorbei sind, und Sie den RCP rausgenommen haben, sehe ich den übermässigen Nutzen nicht mehr, täglich bei Ihnen vorbei zu sehen. Ich gönne Ihnen Ihre Riesenferien und mir die Auszeit von Ihrem Privates-Fotoablum-Blog. Das erinnert mich zu sehr an Kenya-Diaabende mit gähnenden Löwen, bei denen Papi immer eingeschlafen ist.
M.M. meint
Ich mach das auch nur für mich und ein paar wenige andere. Ob Sie hier vorbeischauen oder nicht – völlig egal. Ich interessiere mich ja auch nicht dafür, was Sie so den ganzen Tag machen, auch nicht persönlich gemeint.
U. Haller meint
Ist das ein Kostverächter. Was soll’s. Diese Fotos würde ich fürs Leben gerne nochmals zusammen mit euch anschauen, sobald ihr zurück seid.
PS Und den Wein bring ich selbstverständlich mit.