Es ist ja nicht so, dass Herr Nussbaumer und seine Mannen/Frauen genau so zuversichtlich über den Ausgang der 3. März-Wahl sind, wie die Möchtegernauguren der Medien und deren Anhänger unter der Leserschaft.
Herr Nussbaumer ist nervös und hat allen Grund, nervös zu sein.
Denn es könnte durchaus sein, dass er knapp unter 50% liegen bleibt und dann in einen zweiten Wahlgang steigen muss. Sollte dies Szenario eintreffen, dann muss er als Verlierer die nächste Runde angehen.
Dann ist alles möglich.
In Krisensituationen ist es nie gut, mit grossem Aufwand nur das Endziel anzusteuern. Klug ist, wer den Weg zum Ziel in überschaubare Etappen einteilt, sich Zwischenziele steckt und sich freut, wenn diese erreicht sind.
Das hellt nicht nur zur Stimmung auf, sondern spart auch Kraft und Energie. Die für viele überraschend rasche Nominierung des SVP-Kandidaten war so ein Etappenziel, das die Reihen schloss, weil nicht der Kandidat im Vordergrund stand, sondern das energische Handeln der Parteileitung.
Deshalb: Das bürgerliche Lager muss derzeit gar nicht das Ziel verfolgen, am 3. März mit Herrn Weber in die Regierung einzuziehen. Denn an dieses Ergebnis glauben im bürgerlichen Lager, in den bürgerlichen Parteien im Moment noch viel zu viele selbst nicht.
Zweifel lähmen, selbst Zweifelchen.
Es gilt also ein Ziel zu formulieren, das zu erreichen im Bereich des Möglichen liegt. Daraus schöpft man die Kraft, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen.
Zudem: Steht als nächstes Ziel nicht die Wahl in den Regierungsrat, sondern Herrn Nussbaumer in einen zweiten Wahlgang zu zwingen, ist die Herausforderung einiges sportlicher und die Wahrscheinlichkeit, dies zu erreichen, um einiges wahrscheinlicher.
Die Leute lieben die (versteckte) Schadenfreude.
Hand aufs Herz: Wer hätte nicht seine diebische Freude daran, wenn der vermeintlich haushohe Favorit kurz vor dem Ziel noch stolpert? Ich meine, die im bürgerlichen Lager.
Das Resultat:
- Herr Nussbaumer (SP) (44%, 338 Votes)
- Herr Weber (SVP) (34%, 263 Votes)
- Lassen Sie es bleiben, keiner überzeugt (13%, 99 Votes)
- Herr Schafroth (GLP) (10%, 76 Votes)
Total Voters: 778
Erster Preis ist meine Stimme. Ich werde den Kandidaten wählen, der bei dieser Umfrage die meisten Stimmen erhält. Oder als vierte Option – ich lege leer ein. Selbstverständlich wird das mit Bild dokumentiert.
Also, Wahlkämpfer, ihr wisst ja, jede Stimme zählt. Auch meine.
Gerbi meint
Kommt drauf an, ob Nussbaumer seine Ideologie offenlegt. z.B. Fusion beider Basel. Herr Nussbaumer muss klaren Wein einschenken und erklären was das denn konkret bedeutet. Zum Beispiel Schulen: Nach linker Idealvorstellung können dann die städtischen Schulklassen mit einem Ausländeranteil von über 50 Prozent „entlastet“ und mit den Schulen mit hohem Anteil deutschsprechender Kinder von Birsfelden, Binningen, Muttenz (Herr Morin hat bereits angekündigt, dass diese Gemeinden aufgehoben und eingemeindet werden) durchmischt werden. Genau so wie es mit dem Bruderholzquartier geschehen ist. Die Birsfelder und Binninger können sich wehren wie sie wollen – es nützt nichts, denn sie sind majorisiert.
Michael Przewrocki meint
Es scheint so dass die resultate nicht mehr angezeigt werden können, wenn man-wie bei mir- twitter button und counter-cookies unterdrückt. Bei mir mit ghostery.
Michael Przewrocki meint
Sollten die Resultate nicht zu sehen sein: Twitter-Counter-Cookie muss zwingend aktiv sein.
Michael Przewrocki meint
Offenbar ist das Wählsystem doch nicht so sicher: Nur 1x wählen von gleicher IP-Nummer aus.
Nachdem ich Obenstehendes über den Resultat-Zugang herausgefunden hatte dachte ich das sei ok, aber nein.
Diesmals musste ich alle rsp hab ich alle cookies aktiviert um die Resultate zu sehen.unter ghostery und nosign für Firefox.
Aber die konnte ich erst nachdem ich das zweite Mal(einen anderen) gewählt hatte. Das 1. mal kurz nach der Eröffnung.
D.h. Ihr System dachte ich hätte noch nicht gewählt.
Ich probier dann nächstens einen Dritten zu wählen, den Favoriten. Das Problem muss bei den cookies liegen, einmal deaktiviert, einmal aktiviert. Aber wie genau weiss ich auch nicht. Experten wohl schon.
M.M. meint
Man kann jedes System irgendwie manipulieren. Doch wenn dies alle tun, dann gleicht sich das wieder aus, irgendwie.
Liberopoulos meint
Warum ist der Nussbaumer fett in der Umfrage, der hat ja weniger Stimmen ? Hoffentlich am Schluss auch.
M.M. meint
Weil Sie Herrn Nussbaumer gewählt haben. Das System zeigt immer den Kandidaten fett, den man selbst angeklickt hat. Falls man das vergisst oder so.
Liberopoulos meint
Aber den wollte ich ja gar nicht…Danke fürs Aufklären, aber da war mein Zeigefinger anscheinend schneller.
Schewardnadse meint
Ich zitiere Ihren Artikel im „Sonntag“: „Wer auch immer aus dem bürgerlichen Lager gegen Eric Nussbaumer (SP) antritt, hat nicht den Hauch einer Chance, gewählt zu werden.“
Ihre bisherige Überzeugung, dass Nussbaumer so gut wie gewählt ist, scheint zu wanken, wenn ich mir den neusten Beitrag zu Gemüte führe.
M.M. meint
Nein, ich bin noch immer der Meinung, dass Herr Nussbaumer schon im ersten Durchgang gewählt wird.
Was ich hier beschreibe, ist die Kommunikationsstrategie, die ich einschlagen würde. Erfahrungen halt. Und Professionalität. Kleine Schritte sind einfacher zu machen als ein ganz grosser Gump.
Gotte meint
genau, es wäre die perfekte kommunikationsstrategie für jene parteien, auf die das attribut selbsthypnosegruppe zutrifft: denn für diese ist es ja wichtig, die eigenen un-chancen und verheerenden niederlagen in überragende ausgangslagen und angesichts-der-wir-gegen-alle-überwältigender-sieg-obwohl-pro-forma-niederlage umzuinterpretieren! die andern kommunizieren nach dem abba-motto „the winner takes it all!“ deshalb: nussbi vor, noch ein tor!
E. Müller meint
Ich glaube nicht, dass es Herr Nussbaumer sonderlich schwer haben wird, der nächste Regierungsrat zu werden. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Basis der FDP und CVP der Parole der Parteileitung nicht folgen werden. Das hat sich schon etliche Male bewahrheitet. Ausserdem kommt für die SVP noch erschwerend dazu, dass ihre Basis einer Majorzwahl fernbleiben. Letztendlich wird es so sein, dass die SVP sauer sein wird, denn sie wird den bürgerlichen Parteien vorwerfen, ihren Kandidaten nicht untersützt zu haben.