Reden wir mal nicht über die in den USA noch immer übliche Todesstrafe. Diese wird immerhin NACH einem Gerichtsurteil vollstreckt.
Reden wir mal darüber, ob ein Staat nicht die rote Linie überschritten hat, wenn dessen Organe einen Bürger VOR einem Gerichtsurteil umbringen, auf Geheiss des Präsidenten.
Und stellen wir uns mal vor, was Michel Bachmann, sollte sie denn Präsidentin der USA werden, aus dem Präzedenzmord des Herrn Obama – ausgerechnet er – machen könnte.
Merke: Man gewöhnt sich an alles.
beer7 meint
„Jede Tötung ist Mord“
Unfug mit Sosse. Notwehr ist kein Mord, Totschlag ist kein Mord, schwere Koerperverletzung mit Todesfolge ist kein Mord, Fahrlaessige Toetung ist kein Mord, Hinrichtung im Rechtsstaat ist kein Mord, Toeten von gegnerischen Kombattanten im Krieg ist kein Mord, Toeten von Zivisten im Krieg (sog. Kollateralschaden) braucht kein Mord zu sein, muss aber genauer geklaert werden.
Die Frage im Fall von Al Awlaki muss sein, kann der Mann als gegnerischer Kombattant charakterisiert werden? Und das scheint nicht ganz eindeutig zu sein, als Chefideologe ist er zwar ein Gegner, aber kein Kombattant.
Deswegen wird in den US-Nachrichten wohl so betont, dass Al Awlaki auch in die Befehlshierarchie bei der Vorbereitung von Attentaten eingebunden gewesen sei. Das wuerde ihn naemlich zum Kombattanten und legitimen Ziel machen…
Carsten Thumulla meint
Es ist Mord, glasklar. Obama hat sich aber vorher ein Papierchen ausstellen lassen, daß es keiner ist, schlau, nicht? Vielleicht finden sich aber wieder ein paar schlaue Juristen, die erklären, daß es doch Mord ist. Lustiges Spielchen! Hoffentlich wird er eines Tages bereuen, sich auf das Spielchen eingelassen zu haben und begreifen, was Jurist bedeutet, das hat er nämlich bis heute nicht.
Jede Tötung ist Mord, auch wenn sich der Staat das selbst erlaubt und seine Henker pauschal freispricht.
Carsten
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„Zum einen muß mit der Einstimmigkeit bei Eurorettungsaktionen Schluß sein. Es kann nicht sein, daß eine euroskeptische Partei in einem Land das System kippt. Und wir brauchen mehr Geld.“
Guy Verhofstadt
Gotte meint
hmmm… gibt es wirklich einen interessanten unterschied zwischen dem jetzigen fall al awlaki und dem fall bin laden oder dem fall al zarkawi? darf ein staat nur fremde töten ohne gerichtsurteil, während die eigenen staatsangehörigen ein recht auf ein gericht haben? ich meine, die staatsangehörigkeit sei hier einfach ein uninteressantes detail. targeted killing ist und bleibt ein skandal, eines rechtsstaats nicht würdig.