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Pegoraro kann das Spiel verändern

17. Juni 2015 By M.M.

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Letzte Woche, das Urteil des Baselbieter Kantonsgerichts gegen die Baudirektion wegen dieser Betonpiste in Frenkendorf, beschönigend «Rheinstrasse» genannt. Die Klatsche sitzt: Frau Pegoraro hat verloren, der Gutmenschenklub VCS (Verkehrs-Club Schweiz) gewonnen. Schwamm drüber. Denn das Urteil bestätigt ja nur, was alle wissen: Bei den Aktivisten des VCS handelt es sich um Naivbürger, die tatsächlich glauben, dass vor einer Abstimmung auch nach der Abstimmung sei.

Dass also tatsächlich gelte, wenn die kampagnenführende Wirtschaftskammer hoch und heilig verspricht, die Rheinstrasse werde zurückgebaut, sobald die Tunnelautobahn für den Durchgangsverkehr geöffnet ist.

Ich meine, wer glaubt denn schon den ­Beteuerungen der Wirtschaftskammer und deren Direktor Christoph Buser? Was nicht bedeutet, dass das Publikum von denen angelogen wird. Nein, die verfolgen einfach mit allen ­verbalen Tricks die (vermeintlichen) Interessen des Gewerbes. Und die des Wirtschaftskammer­direktors. Hey, die dürfen das!

Man kann das Urteil des Baselbieter Kantonsgerichts in Sachen Rückbau der Rheinstrasse als Netzwerkposse abhaken, weil vom Urteil weniger die Baudirektion als Behörde betroffen ist, ­sondern vielmehr die fürs Politische zuständige Regierungsrätin. Doch selbst bei ihr kann man sich nachsichtig geben. Frau Pegoraro hat lediglich auf die Stimme des Herrn in der Wirtschaftskammer zu einer Zeit gehört, als ihre Wiederwahl selbst parteiintern auf der Kippe stand. Hätte sie vor den Wahlen nicht pariert, wäre sie jetzt in Pension.

Das Gerichtsurteil sollte für Frau Pegoraro deshalb Anlass sein, sich aus der politischen Umklammerung der Wirtschaftskammer zu lösen. Weil sie es sich leisten kann. Denn sie ist nicht mehr auf die gütige Hilfe von Herrn Buser ­angewiesen. Weil sie ihre letzten vier Jahre in der Regierung verbringt. Vielleicht sind es auch nur noch drei.

Deshalb könnte sie sich nach den vielen Demütigungen der letzten Jahre aus dem Geflecht des engmaschigen Landschäftler Netzwerks, das sie zuerst ins FDP-Parteipräsidium und von dort ins Regierungsamt getragen hat, befreien. ­«Eigenständigkeit!» sollte das Motto für den Rest ihrer Amtszeit lauten.

Einschub: Ich habe derzeit das grosse ­Vergnügen, gleich mit zwei Unternehmerinnen zusammenarbeiten zu dürfen. Und habe erneut dazugelernt. Zum Beispiel, dass selbst Besitzerinnen von Unternehmen mit Millionenumsätzen immer wieder an jene Grenze stossen, ab der man sie nicht für voll nimmt.

Weil Frauen in Führungspositionen Männer irritieren.

Und ich habe ­mitverfolgt, welche Energien Unternehmerinnen freisetzen, wenn sie um ihre Firmen und Ziele kämpfen. Sie sind konsequent, beharrlich, gewitzt, variantenreich in der Wahl der Mittel. Und können härter sein als Männer, weil sie in entscheidenden Momenten nicht rumzaudern, weil sie Rücksichten auf ihre Boygroups nehmen müssen. Ende Einschub.

Als Citoyen des Landkantons wünsche ich mir, dass Frau Pegoraro ihre letzten vier Jahre nutzt, sich aus dem Schatten der Politkrake Wirtschaftskammer zu lösen. Weil irgendjemand in dieser Regierung damit beginnen muss. Eine vom Buser-Diktat befreite FDP-Regierungsrätin kann der ­bürgerlichen Regierung selbstbewusste Impulse geben. Und das Spiel im Baselbieter Netzwerk nachhaltig verändern. Gelingt ihr dies, dann könnte in vier Jahren das Undenkbare eintreten: Dass man die Frau vermissen wird.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 17. Juni 2015

Kategorie: Politik Stichworte: Basel-Landschaft, BaZ-Kolumne

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Schewardnadse meint

    18. Juni 2015 um 10:00

    Auch ein Zitat (Siegfried Lowitz): „Kritiker sind wie Eunuchen: sie wissen wie’s geht, aber sie können’s nicht.“ Vorhang zu!

    • Grummel meint

      18. Juni 2015 um 21:30

      Hier geht’s aber um Frau Pegoraro.

      Also halten Sie sich (ausgerechnet ein Schewardnadse) mit Ihren sexistischen Kommentaren bitte zurück.

      Danke.

  2. Herrmann Elig meint

    17. Juni 2015 um 23:47

    In Rheinstrassen-Analogie also auch: ein Naivbürger, wer glaubt nach dem Bau einer zweiten Gotthardröhre werde jeweils eine Fahrspur gesperrt. Dafür hat die Liestaler Anti-Kapazitäts-Rückbau-Lobby ihre entsprechenden Pendants auf nationaler wie europäischer Ebene.

    Ansonsten plädiere ich für einen Strategiewechsel. Wenn schon die Regierungsräte zu nichts zu gebrauchen sind (kein allgemeines Politiker-Bashing, es sind nur jene in Baselland gemeint) dann sollten wir uns überlegen, wie wir bessere Chefbeamte bekommen. Zur Erinnerung: Belgien war 2010/2011 während 589 Tagen ohne Regierung. Für einen Baselbieter eine wahrhaft paradiesische Vorstellung.

    • Marc Schinzel meint

      18. Juni 2015 um 09:37

      Ich weiss, es tönt total uncool. Aber hatten wir nicht kürzlich Wahlen in BL? Wurden die hier „gebashten“ Landschäftler Regierungsrätinnen und Regierungsräte nicht alle gewählt? Ich weiss, ich weiss: niedrige Stimmbeteiligung; PR-Kampagnen mit unerschöpflichen Finanzmitteln; lauer Wahlkampf, der die wahren Probleme umschiffte; durchschnittliche, tumbe und bequeme Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die zu faul sind, um selber zu denken und nicht merken, dass sie von sinistren Kräften manipuliert werden. Tja, die schweigende Mehrheit, der 12. Mann aller Besserwisser …

  3. Chienbäse-Bärti meint

    17. Juni 2015 um 14:21

    Die Baudirektorin wird sich – wie andere „gläubige Freisinnige“ – wohl kaum aus der Umklammerung der Wirtschaftskammer lösen können/wollen. Das hat sie mit dem Wechsel von der Polizei- zur Baudirektion endgültig verpasst. Sie wird uns also bis Ende der Legislatur erhalten bleiben und dann etwa so wie ihr Kollege Wüthrich in die Versenkung abtauchen.
    Ihr Gesicht könnte sie vielleicht mit einem vorzeitigen Rücktritt auf Ende Jahr (2015) wahren.

  4. Meury Christoph meint

    17. Juni 2015 um 09:38

    Nachdem uns die ehemaligen Hoffnungsträger RR Thomas Weber und RR Anton Lauber abhanden gekommen sind und der versprochene Schub ihrer Anfangsinitiativen im Sand verlaufen ist, setzen wir jetzt neu auf Sabine Pegoraro. Ein rhetorisches (oder vielmehr dramaturgisches) Kunststück. Aber nehmen wir’s sportiv und hoffen mit Karl Kraus auf bessere Zeiten: «Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten». Klar, irgendjemand in der Regierungscrew muss sich bewegen. Warum nicht RR Sabine Pegoraro? Wenn sie sich dafür aus dem Schatten (oder der Sonne) der Wirtschaftskammer bewegen muss, okay. Aber um eigenständig agieren zu können bräuchte man auch eigene Ideen & Projekte und ohne Einflüsterer, befürchte ich, ist da nichts zu machen. Also, wo macht sich jetzt die Hoffnung auf eine blühende Zukunft genau fest?

    • U. Haller meint

      17. Juni 2015 um 14:50

      Die „Sonne der Kultur….“ stammt zwar nicht, wie oft kolportiert, von Karl Kraus (den ich übrigens sehr mag), passt aber dennoch gut in den Kontext.

      • gotte meint

        17. Juni 2015 um 22:48

        vielen dank für diesen hinweis, bin dadurch auf den spannenden artikel der wiener zeitung gestossen (für die sarkastiker: dank meury und peggy etwas über kraus gelernt) http://www.wienerzeitung.at/meinungen/glossen/108819_Entlarvt-Der-falsche-Karl-Kraus.html

        • Urs Eberhardt meint

          18. Juni 2015 um 02:54

          Statt des falschen Kraus, kann man auch den richtigen Horvath zitieren:

          „Sie ließ sich nehmen, ohne sich zu geben und ihre Gefühllosigkeit tat ihr wohl. Was sonst in ihrer Seele vorging, war nicht von Belang, es war nämlich nichts.“

      • Meury Christoph meint

        18. Juni 2015 um 08:39

        Lieber ein falscher „Kraus“, als eine falsche Bau- oder eine desaströse Finanzpolitik. Ohne Stutz läuft im Kanton Baselland sowieso nichts. Und wenn man Finanzdirektor Lauber im heutigen bz-Interview zuhört, greifen seine neuen Finanzinstrumente erst in ein paar Jahren. Ein Silberstreifen am BL-Horizont ist mit dem besten Willen nicht ersichtlich. Da müssten wir korrekterweise den ganzen Kanton mit einem Baumoratorium belegen. Ergo sind die Spielräume von RR Pegoraro im Mikrobereich.

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