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Pegoraro hat recht: U-Abo ist ein Auslaufmodell

21. April 2016 By M.M.

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Seit gestern kursiert unter bürgerlichen Politikern ein neues Bonmot zu Frau Pegoraro: „Endlich mal eine Forderung der Grünen, die auch bei Bürgerlichen mehrheitsfähig ist!“

Gemeint ist die Rücktrittsforderung der Grünen an die FDP-Regierungsrätin.

Auslöser ist die etwas unbedachte Einschätzung von Frau Pegoraro zur Zukunft des U-Abos: „Das U-Abo ist ein Auslaufmodell.“

Doch Frau Pegoraro hat recht, das beschönigend als „Umwelt“-Abo hoch subventionierte und 1984 eingeführte Einheitstarif-Abo ist in der Tat ein Auslaufmodell.

Die Idee stammt aus einer Zeit, in der nur wenige über die Zersiedelung der Landschaft klagten, verdichtetes Bauen ein Unwort war, die Stadt Jahr für Jahr Einwohner verlor, weil alle am liebsten ein Häuschen am Wald- oder Feldrand bewohnen wollten.

Selbstverständlich mit denselben Infrastrukturleistungen, wie gut ausgebaute Strassen, Mehrzweckhallen in jedem Kaff und eine möglichst direkte Bus- und Tramverbindung im 7-Minuten-Takt ins Zentrum.

Letzteres zum extakt gleich tiefen Preis, bitteschön, welche Städter in ihrem Quartierverkehr bezahlen müssen.

Das ist allerdings nur möglich, wenn der Kanton Baselland jedes Monatsabo mit 45 Franken aus der Steuerkasse subventioniert, man also ein transportäres Grundeinkommen für jedermann garantiert.

Mit dem Marketingtrick, das bisherige Monatsabo durch ein „Umweltabo“ zu ersetzen, brachten vor 32 Jahren die beiden cleveren Verantwortlichen bei BLT und BVB, Paul Messmer (nicht mit mir verwandt) und Christoph Stutz, Parlamente und Regierungen dazu, in den Subventionstopf zu langen.

Als fernes Echo der abgelehnten Gratistraminitiative der POCH und als Stand-up-Antwort auf die hochgekochte „Le Waldsterben“-Diskussion.

Nun ist es in der Politik ja so, dass man das Richtige erkennt, aber dennoch anders handelt, zum Beispiel populistisch.

Eigenzitat:

Auch wenn es nicht po­pu­lär ist, weil ja heut­zu­ta­ge je­der und je­de ernst­haft der ­Mei­nung ist, staat­lich sub­ven­tio­nier­te Mo­bi­li­tät sei ein Men­schen­recht, kann man doch die Fra­ge stel­len, ob die­se vor zwan­zig Jah­ren ein­ge­führ­te Sub­ven­ti­on noch zeit­ge­mä­ss ist. Der Sinn der ­Sub­ven­ti­on ist er­reicht, die Leu­te sind aufs ÖV um­ge­stie­gen. Er­go kann man dar­über re­den, ob es die­se 22-Mil­lio­nen-Fran­ken-Sub­ven­ti­on (BL) auch wei­ter­hin noch braucht.

Gut möglich also, dass die Langzeitregierungsrätin nicht wegen einer der vielen Fehlleistungen aus dem Amt stolpert. sondern ausgerechnet wegen eines völlig richtigen Einschätzung.

Siehe auch:
Das U-Abo ist zu billig: Die­se Bahn- und Tram­fahrt mit dem U-Abo von Dor­nach nach Weil ist al­so der­art bil­lig, dass es sich lohnt, mal schnell zum Zi­ga­ret­ten­kau­fen nach Weil zu ­fah­ren, statt zu Fuss zum Gross­ver­tei­ler gleich um die Ecke beim Bahn­hof Dor­nach zu ge­hen? Weiterlesen

U-Abo: Schafft die Subvention ab:Was früher Brot und Spiel waren, ist heute Mobilität und Internetzugang. Wehe dem, der sich daran vergreift. Weiterlesen

Kategorie: Politik Stichworte: Baselland

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Heiner Schäublin meint

    21. April 2016 um 19:29

    Bei Auslaufmodellen operiert der gewiefte Verkäufer mit Preisreduktionen, anstatt sie zu verteuern. Selbstverständlich bin auch ich für Kosten/Nutzen-Wahrheit: Zum Beispiel bei Verwaltungsratsmandaten, Beraterhonoraren, Sitzungsgeldern, den Steuervergünstigungen für Hausbesitzer, den Managerlöhnen und den «Vergütungen» für Regierungsrätinnen. Das sind die wirklichen «Auslaufmodelle», und die werden in Zukunft mit Garantie billiger.

    • M.M. meint

      21. April 2016 um 22:45

      Nein.

  2. F.B. meint

    21. April 2016 um 16:08

    Der TNW weist die höchste Abodichte aller Tarifverbünde auf, viele Kantone beneiden uns darum. Die neuesten Zahlen aus dem 2015 bestätigen es erneut, das U-Abo ist mit 180’000 (!) verkauften Abos pro Monat ein Erfolg – und der Erfolg ist auf die Einfachheit des Systems zurückzuführen.
    Was machen die Abonnenten bei einer Zonierung?
    Sie kaufen sich ein Auto und steigen um…
    Die Zersiedelung müssen wir anders bekämpfen, hier geht’s um die aktuellen PendlerInnen und diese wollen wir im öV behalten.

    • M.M. meint

      21. April 2016 um 16:45

      Glaube nicht, dass die Autokeule noch zieht. Wer will denn von wo wohin fahren? Schüler ins Gym? Laborangestellte zur Roche? Der individuelle Parkplatz für jeden Arbeitnehmer ist schon längstens passé.

      Ganz abgesehen mal davon: In Zürich ist der ÖV-Verkehr genau so beliebt trotz niedrigerer Subventionen.

      • F.B. (Florence Brenzikofer) meint

        21. April 2016 um 17:43

        Zonierung + Ausdünnung => Umstieg aufs Auto, da bin ich überzeugt (die Randregionen haben heute einen Halbstunden oder Stunden-Takt, bei Kürzung auf Grundangebot ist Attraktivität = 0)

      • Walter Basler meint

        22. April 2016 um 08:36

        Worauf beruht Ihre Aussage, MM, dass der ÖV in Zürich so beliebt ist wie in der Nordwestschweiz?

        In der Stadt und der näheren Agglo dürfte Ihre Aussage stimmen. Da ist das Auto für die wenigsten heutigen ÖV-Benutzer eine realistische Alternative. Aber in den entfernteren Gebieten, denen zB, die F.B. anspricht, wäre ein Vergleich der Abodichten zwischen Zürich und dem TNW interessant.

        • M.M. meint

          22. April 2016 um 09:46

          Trams und S-Bahnen sind in Stosszeiten voll.

          Es ist nicht die Aufgabe des Staates, den Transport von Landbewohnern zu subventionieren. Handelt sich ja nicht um Leute, die in der Zürcher Agglo in Armut leben.

  3. Meury Christoph meint

    21. April 2016 um 11:21

    Es scheint ein Hobby zu sein auf dem U-Abo herumzuhacken. Aber sehen wir’s gelassen. Das Volk wird das letzte Wort haben.

    Entlang der Fakten: Das U-Abo ist als Steuerungsinstrument erfunden worden, um den ÖV attraktiver zu machen und die Leute zum Umsteigen zu bewegen. Der Preis basierte damals auch auf ökonomischen Überlegungen. Und tatsächlich hat das Instrument fabelhaft funktioniert: Tausende sind auf den ÖV umgestiegen und haben sich über Jahre ein U-Abo geleistet. Es ist in der Folge nie untersucht worden, ob die ursprünglichen und entsprechend massgebenden Vorgaben noch relevant sind.

    Die Subvention zu streichen heisst willkürlich in den Steuerungsmechanismus einzugreifen. Ob sich der Einheitspreis als Auslaufmodel entpuppt ist eine blinde Behauptung, welche die Auswirkung mit keinem Wort berücksichtigt. Einzige Zielvorgabe ist die Sparoption von Frau Pegoraro und Regierungskollegen. Man könnte Gleiches bei unserem täglichen Fleischkonsum behaupten. Jedes Schweizer Steak ist hochsubventioniert. Ergo schaffen wir sämtliche Subventionen in der Landwirtschaft ab und bezahlen den realen Preis. Dann ist fertig lustig mit dem Konsum von Schweizer Fleisch, weil unbezahlbar.

    In grösseren Zusammenhängen: Es ist irgendwie irrsinnig, wenn Staaten weiterhin die Steuerflucht zulassen (Panama Papers) und damit auf Milliarden an Steuereinnahmen verzichten, um dann dem Fussvolk vorzujammern, dass Ebbe in der Staatskasse herrscht. Da stellt sich doch die Frage der Prioritäten von Sparmassnahmen. Oder, ob man endlich den Finger raus nimmt und sich um die Einnahmenseite der Staatsfinanzen kümmert.
    Aber lassen wir die FDP weitere Sparpakete schnüren. Lassen wir uns klaglos vorgaukeln, dass die Wirtschaft weiter entlastet werden muss, etc. Dafür verzichten wir doch alle grosszügig auf das U-Abo.

    • M.M. meint

      21. April 2016 um 14:34

      Ihre Argumentation ist etwa so wie früher – iss deinen Teller leer, in Afrika hungern Kinder.

      Habe den Zusammenhang schon damals nicht kapiert.

      • Meury Christoph meint

        21. April 2016 um 17:25

        Das war ein pädagogischer Lockvogel.
        Man soll ja nicht immer alles glauben.
        Es gibt übrigens auch keinen Niggi Näggi 😉

        Es wird aber so sein, dass die Mehrheit das U-Abo behalten will.

  4. Alex Schneider meint

    21. April 2016 um 10:18

    Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) mit ihrem U-Abo im Abseits!

    Mit dem TNW U-Abo-Einheitspreis werden das ländliche Wohnen und das weite Pendeln mit dem OeV subventioniert. Das ist verkehrspolitisch und raumplanerisch unsinnig. Der TNW sollte bei den Abonnenten schon längst das Zonensystem der übrigen Tarifverbunde der Schweiz übernehmen.

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