Heute noch das ganze Schiff, dafür weniger Basler Umgebung.
Die Baselbieter Regierung hat gestern Frau Pegoraro (FDP) den prestigeträchtigeträchtigen Posten der Chefin der Baselbieter Wirtschaftsoffensive weggenommen.
Sie kann es drehen und wenden, wie sie will, für das Publikum ist das eine Demontage in Raten.
Weil sie nicht zurücktreten will.
In Riehen wird LDP-Gemeinderat Christoph Bürgenmeier durch die Gassen geprügelt. Heute geht es um Gemeindeaufträge, die der Malermeister von der Gemeinde bekommt. Ihm das vorzuwerfen ist geradezu lächerlich. Soll einer, der in die Exekutive gewählt wird, gleich noch seinen ortsgebundenen Gewerbebetrieb aufgeben? Doch es gibt für die Prügel aus einem ganz anderen Grund:
Weil er nicht zurücktreten will.
Frau Pegoraro ist seit bald mal zwölf Jahren im Regierungsrat und Herr Bürgenmeier sitzt seit 1994 (!) im Gemeinerat. Beide halten sich offensichtlich für unersetzlich, weshalb sie wiedergewählt werden wollen.
Sie ignorieren offenkundig, dass die Leute ihrer überdrüssig sind. Vorbehaltslos überdrüssig.
Diese beiden und auch andere Beispiele zeigen, dass es an der Zeit wäre, wie bei Parlamentariern Amtszeitbeschränkungen für Exekutivämter einzuführen. Sagen wir zwölf Jahre, dann ist Schluss.
In der Wirtschaft (und auch im Fussball) gibt es für Spitzenpositionen schon lange lediglich Verträge auf Zeit. Weil man aus Erfahrung weiss, dass nach vier bis sechs Jahren es an der Zeit ist, frischen Wind in die Bude zu bringen.
Jeder Rücktritt vom Amt wäre nach dem Ende einer solchen Periode ein ehrenvoller Rücktritt und nicht ein quälender, wie jetzt bei Frau Pegoraro und Herrn Bürgenmeier.
urbanus meint
Schreibt Arlesheimreloaded mittlerweile der BaZ ab?
eric müller meint
Eine Amtszeitbeschränkung löst das Problem sicher nicht, denn zwölf Jahre in denen man Unfug treiben kann, sind immer noch zu lang. Das Problem ist, dass wir Menschen in Ämter wählen müssen, dessen Charaktereigenschaften erst nach und nach an die Oberfläche kommen. Übrigens, in Oberwil ist es nicht anders. Auch dort treibt es die Gemeindepräsidentin bunt. Leben wir damit!
Andromedarlesheimer meint
Zur Amtsdauer des Gemeindevorstehers Ihres Wohnorts wagen Sie offenbar nichts zu sagen?
M.M. meint
Der tritt 2015 nicht mehr an.