Es gibt Themen, von denen man erleichtert annimmt, sie seien endgültig erledigt.
Aber nein, da kommt aus heiterem Himmel dieser Hofer und meint er müsse sich erneut in Szene setzen.
Mit seinem Lieblingsthema, ach was, mit seinem einzigen Thema: Paul Hofer.
Und statt dass man das einfach ignoriert, betreten, wie es bei solchen Peinlichkeiten angemessen wäre , labbern sie der bz die Zeilen voll.
Glückliche bz.
Paul Hofer und die FDP – welch amüsantes Gemisch.
Und zwar deshalb, weil der Hofer Paul zu der Zeit, als sie ihn zum Präsidenten machten, das ganze Elend dieser Partei wie niemand anderer verkörpert hat.
Alle waren damals froh, dass sie nicht ran mussten.
Der Richterich Rolf aus dem Laufental zum Beispiel. Oder der Stückelberger Balz, der Liebling der Wahlkommission, der sich wochenlang geziert hatte, um dann dem Hofer Paul generös den Vortritt zu lassen.
Die Partei lag trotz Aufwärtstrend tief zerstritten am Boden.
Die gesamte Administration war in einem Memorystick abgespeichert, und die alte Parteileitung erklärte öffentlich: Nach uns die Sintflut.
Selbstverständlich: Hofer ist in der Politik ein einziges Missverständnis.
Aber er hat das geschafft, vor dem all anderen Selbstdarsteller in der Partei Schiss hatten: Die FDP organisatorisch auf neue Beine zu stellen.
Er hatte auch den Mut die nötige Naivität, die Partei aus den Klauen der Wirtschaftskammer zu befreien.
Dafür sind ihm heute die meisten (klammheimlich) dankbar.
Und noch ein Verdienst: Hofer hat den Jungen eine Chance gegeben und Saskia Schenker den Weg an die Parteispitze geebnet.
Und die ist für die Liberalen ein Glücksfall.
Was die Frau in die komfortable Ausgangsposition fürs Parteiamt bringt, dass sie in ihren Probewochen als Interimspräsidentin testen kann, ob sie diesen Job überhaupt übernehmen soll.
Und sich überlegen kann, zu welchen Bedingungen.
Denn es ist doch so: Vor der Wahl bist zu Hoffnungsträger(in) und nach der Wahl Fussabstreifer.
Deshalb ist nicht mehr interessant, was die Nullnummern Hofer und Richterich sagen, sondern welche politischen Position Frau Schenker in die Baselbieter Politik einbringen will.
Ich warte also auf ein Hoferumfanginterview in der bz mit Frau Schenker.
In der Hoffnung, die Frau sei nicht, wie viele dieser FDP-Wichtigtuer, eine Wischiwaschi-Politikerin.
Also, Hans-Martin – auf geht’s.
Marcus Denoth meint
Es wäre schon viel gewonnen, wenn die FDP auch aus den Klauen der ewigen Hülftenschanzer und „Baselland bleibt selbständig“-Fraktion gerissen wird und wieder eine Partei wird, welche den Wert enger Zusammenarbeit mit Basel-Stadt, gerade in Fragen der Bildung (Uni) und Gesundheit (Fusion) wieder erkennt und fördert. So bleibt sie ein pseudoliberaler unterbaselbieter Abklatsch der Kämpfer’schen SVP.
Bringold Margareta meint
Ob die FDP aus den Klauen der Wirtschaftskammer befreit ist, wird sich noch weisen. Immerhin hat auch Saskia Schenker einen engen Bezug zu diesem Klüngel am Altmarkt. Sie war von 2011 – 2017 in der Wirtschaftskammer angestellt. Es ist naiv zu glauben, dass sich die Wirtschaftskammer aus der politischen Beeinflussung im Kanton zurückzieht. Sie zieht nach wie bei den Gewerblern einen jährlichen Beitrag für den Aktionsfonds ein. Mit diesen Zwangsabgaben wurden in der Vergangenheit politische Aktionen wie Regierungsratswahlen finanziert. Wohin fliesst dieses Geld jetzt? Direkt in die Portokasse von Christoph Buser oder wo sonst?