Ich glaube es war Sonntag vor einer Woche. Da habe ich mal kurz bei TeleBasel in den Salon Bâle reingezappt.
Da sassen die Herren Weibel (SVP) und Zehnder (bz) und Frau Schneider-Schneiter, CVP.
Sie hat mich dadurch überrascht, dass sie anstelle ihres weissen Plakatblazers einen in schwarz blau* anhatte (etwas eng geschnitten).
Gut, diese Bemerkung ist unfair, könnte gar als leicht sexistisch ausgelegt werden. Doch zur Rettung ihrer Ehre – das Boschettli von Herrn Weibel war, gemessen an seiner Krawatte, etwas zu schrill.
Irgendwie schien es mir, dass Frau Schneider-Schneiter ziemlich unlustig war, im Sinn von: wenig Lust, kaum Bock, nicht gross interessiert, kurz – gelangweilt war an diesem Sonntagabend.
Ich befürchtete gar: Jetzt schläft sie mir dann gleich ein.
Was mich eigentlich nicht gross verwundert hätte. Die Frau fährt schliesslich im Herbst wieder im Schlafwagen nach Bern.
Ohne eine Minute ernsthaft Wahlkampf führen zu müssen. (In Bern gilt sie als eine Anwärterin auf die Nachfolge von Frau Leuthard. Ich sag jetzt dazu mal gar nix.)
In der Tat, Wahlkampf muss Frau Schneider-Schneiter keinen betreiben, denn sie hat ja Oskar den Trommler.
Weiss der Geier, was in den Parteipräsidenten der SVP gefahren ist. Am Samstag liess er via BaZ verlauten, dass die SVP klare Bedingungen für einen gemeinsamen Wahlkampf der Bürgerlichen stellt, (mir ist allerdings nicht bekannt, dass die CVP mit der SVP und der FDP gemeinsame Sache machen will).
Titel auf der Front: SVP greift Schneider an, Zusammenarbeit gibt es nur ohne CVP-Nationalrätin
Eine Kooperation gebe es nur, wenn die CVP ihre bisherige Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter nicht mehr aufstellt. Kämpfer hält fest: «In unserer Partei gibt es starke Vorbehalte ihrer Person gegenüber. Wir sehen deshalb keine Möglichkeit, den Wahlkampf von Frau Schneider indirekt zu unterstützen.
Nun wäre es ja interessant, zu erfahren, welche Strategie Herr Kämpfer mit diesem einsamen Vorprellen verfolgt, nachdem er eine Woche zuvor schon vehement nach Herrn Lauber, CVP, getreten hat.
Wir sind also gespannt, wie das weitergeht.
Auf alle Fälle ist es so, dass Oskar der Trommler Frau Schneider-Schneiter der Bundesratsanwärterin geholfen hat, die Reihe in den Mitteparteien hinter ihr zu schliessen.
Damit kann sie sich vorerst umdrehen und weiterschlafen.
*Richtigstellung von Frau Schneider-Schneiter per E-Mail und auf Facebook
G. Koller meint
Klar, dass dieser „Schlafwagen“ noch vor dem Hauensteintunnel gestoppt und auf das Stumpengeleise eines verträumten Bahnhofs im Homburgertal rangiert werden soll …
Die CVP-Nationalrätin passt einfach zu schön in das Beuteschema dieser SVP. Da kann niemand was dafür.
Michael Przewrocki meint
Ihr Plakat ist gut ohne Wenn und Aber. Photo, der Orange-Ton, der Druck. Frauen sollen so schön als möglich zur Geltung kommen. Und Herren sollten mehr dafür tun! Denn nur die Frauen werden die Welt retten können.
Blacky meint
Mag sich M. M.s gutes Gedächtnis daran erinnern, dass sein Bier-Freund und einstmals sechster Regierungsrat H. R. Gysin Frau Schneider schon einmal verhindert hat und der CVP und den Rampassen dafür den Herrn Zwick als Regierungsrat aufs Auge gedrückt hat?
Schewardnadse meint
Da spielt Ihnen die Erinnerung einen Streich: Bei der internen Nomination der CVP BL 2006 ist Kathrin Amacker gegen Peter Zwick angetreten, nicht Elisabeth Schneider-Schneiter.
M.M. meint
@Schewardnadse: Danke.
Grummel meint
«Cabaret Frontal» (feat.: Die Schlafwandlerin im Schlafwagen). Oder: Jeder Wähler sieht das Gesicht, das seine eigene Mentalität repräsentiert.
Hiesse Kämpfer mit Vornamen «Ernst», man müsste ihn lauthals dafür auslachen.
So bleibt’s halt beim «euse Ossgi», mit dem gordischen Knoten unterhalb der Kehle. «Sic transit … ».