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Nur die Lei­den­schaft zählt

16. März 2016 By M.M.

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Un­längst ha­be ich an ei­nem Gym­na­si­um vor Schü­lern, die kurz vor der Ma­tur stan­den, einen Vor­trag über Pu­blic Re­la­ti­ons ­ge­hal­ten, al­so über mei­ne schon lang­jäh­ri­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit. Was an sich ein Pro­blem ist. Für mich ist die Tä­tig­keits­be­zeich­nung «Pu­blic Re­la­ti­ons» le­dig­lich ein Eti­kett, da­mit sich ­po­ten­zi­el­le Kun­den zu­min­dest die Rich­tung ­vor­stel­len kön­nen, in der ich tä­tig bin. Es han­delt sich um einen der we­ni­gen Be­ru­fe, wo es kei­ne ­fes­ten Nor­men gibt. Der­zeit kon­zen­trie­re ich mich auf die Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on. Was mehr mit ge­sun­dem Men­schen­ver­stand zu tun hat, al­so mit dem, was man nicht un­be­dingt auf der Uni­ver­si­tät lernt.

Ich ha­be mei­ne Agen­tur und mei­ne Tä­tig­keit im­mer wie­der neu aus­rich­ten müs­sen. Wo­zu kei­ne Mark­tab­klä­run­gen und dar­aus ab­ge­lei­te­te Ziel­vor­ga­ben nö­tig wa­ren. Es war le­dig­lich das Ak­zep­tie­ren der Er­kennt­nis, dass et­was, mit dem man bis­lang gu­tes Geld ver­dient hat, vor­bei ist. Oder man da­zu kei­ne Lust mehr hat.

Nur wer fä­hig ist, die lieb ge­won­ne­ne Rou­ti­ne über Bord zu wer­fen, schafft Platz für Neu­es. Man muss es ein­fach ­aus­hal­ten, dass Un­si­cher­heit zu ei­nem ­Dau­er­zu­stand wird. Ich ha­be noch nie einen ­Busi­ness­plan ge­macht. Mei­ne Jah­res­bud­gets be­ste­hen im­mer nur aus der Aus­ga­bensei­te. Die muss ich im Griff ha­ben.

Ich weiss nach bald mal dreis­sig Jah­ren Selbst­stän­dig­keit noch im­mer nicht, wie viel Ho­no­rarum­satz ich im neu­en Jahr ma­chen wer­de. Die bru­ta­le Wirk­lich­keit für je­den KMU-In­ha­ber: Am 1. Ja­nu­ar wer­den al­le Zäh­ler wie­der auf null ge­stellt, egal wie er­folg­reich das ge­ra­de ver­gan­ge­ne Jahr war.

Wer sich schon in jun­gen Jah­ren nicht vom Ur­teil von di­plom­gläu­bi­gen Per­so­na­lern ­ein­schüch­tern lässt, wer nicht an die Kar­rie­re­pla­nung glaubt, wer sich al­so nicht ins Nor­men­kor­sett zwän­gen lässt, der fängt an, die Din­ge an­ders zu se­hen, schärft sei­ne In­stink­te für ­Chan­cen, die an­de­re nicht auf dem Ra­dar­schirm ha­ben. Wich­tig ist al­so nicht, sich zu­recht­zu­le­gen, was man in fünf Jah­ren zu er­rei­chen ge­denkt, so mit ei­ner Plus- und Mi­nus­ko­lon­ne. Das tun nur Blöd­män­ner und Per­so­nal­ver­ant­wort­li­che.

Was man wis­sen muss, ist, was man nicht mehr tun will.

Ist die­se Er­kennt­nis erst mal ge­fes­tigt, kommt der Rest von selbst. Wer sich dar­in übt, sich von den vor­ge­ge­be­nen Vor­stel­lun­gen zu lö­sen, ist in der La­ge, sich im­mer wie­der neu zu er­fin­den. Man muss ler­nen, los­zu­las­sen, was man lieb ge­won­nen hat und einen gleich­zei­tig trä­ge macht. Was ­ziem­lich ba­nal tönt, aber ver­dammt schwie­rig ist. Doch ent­we­der man tut es aus ei­ge­nem An­trieb oder man be­kommt einen Tritt ins Hin­ter­teil.

Weil ei­nes für al­le ge­wiss ist: Nie­mand wird mehr ein Be­rufs­le­ben oh­ne Brü­che durch­le­ben. Wis­sen und Fä­hig­kei­ten, die heu­te nach­ge­fragt sind und ­des­halb gut be­zahlt wer­den, sind schon mor­gen Aus­schuss. Nor­mier­te Be­rufs­fel­der ­ge­hö­ren der Ver­gan­gen­heit an. Wer sich an­passt, ist ­aus­tausch­bar.

Das und noch ein paar an­de­re Er­fah­run­gen ha­be ich den an­ge­hen­den Stu­den­ten mit­ge­ge­ben. Die Wich­tigs­te je­doch ist die, dass es über­haupt kei­ne Rol­le spielt, was man stu­diert. Aus dem ­ein­fa­chen Grund, weil kein Mensch weiss, wel­che Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten im Jahr 2025 ­tat­säch­lich auf dem Be­rufs­markt nach­ge­fragt ­wer­den. Es ist auch ziem­lich egal, ob man nun ein gu­ter oder ein schlech­ter Schü­ler ist (ich war ein be­son­ders schlech­ter).

Das Ein­zi­ge, was im Le­ben zählt, ist, ob man mit Be­geis­te­rung und Lei­den­schaft das tut, was man tut.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 16. März 2016

Kategorie: Südamerika 2016 Stichworte: Argentinien, BaZ-Kolumne

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