Ein Zweifel ohne Ende ist nicht einmal ein Zweifel. (Ludwig Wittgenstein)
Interessanter Weise ist es doch so, dass im Nachhinein es gar nicht anders herauskommen konnte, wie es eben herausgekommen ist.
Man wundert sich höchstens noch, dass man überhaupt andere Varianten in Betracht gezogen hat.
Aber im Vorhinein bleibt einem nur die Spekulation, die man in eine klug formulierte Analyse verpackt, um nicht gleich als Kaffeesatzleser enttarnt zu werden.
So gesehen ist es müssig, überhaupt etwas zum Ausgang der Abstimmung des britischen Unterhauses zum Brexit von nächsten Dienstag zu sagen.
Zumal es inzwischen unzählige mögliche Ergebnisvarianten gibt, die von noch mehr Unbekannten in auch noch denkbare Untervarianten verzettelt werden.
In der Tat gilt: „Die Küste Englands ist unendlich lang.“ (Mandelbrot) und genau so lang sind inzwischen die fraktalen Mengen, die das mehrdimensionale Muster des Brexit zeichnen.
Zur also eh schon völlig unübersichtlichen Faktenlage kommt am Montag – just ein Tag vor der historischen Abstimmung – noch ein in den vergangenen Monaten eher als Randnotiz gehandeltes Element hinzu: Kann das Vereinigte Königreich mit einem Brief nach Brüssel den Brexit für beendet erklären, ohne dass die anderen 27 etwas dazu zu sagen haben?
Ein Gutachten des Europäischen Gerichtshofs ist am 4. Dezember genau zu diesem Ergebnis gekommen.
Der Europäische Gerichtshof wird das um neun Uhr Ortszeit entweder bestätigen oder verwerfen.