Manchmal gehe ich meiner Familie wegen meiner Datenschutzobsession auf den Keks.
Unser Family-Chat läuft schon immer über Threema, weil das Schweizer Unternehmen die ausgetauschten Daten über Server in der Schweiz laufen lässt.
WhatsApp brauche ich unterwegs, um mit den Guides zu kommunizieren. Und zuhause hin und wieder mit Politikern.
Die meiste Zeit ist die Nachrichten-App jedoch aus. Ich habe grosse Vorbehalte gegenüber dem Facebook-Konzern.
Auf meinem iPhone habe ich alle Einstellungen so gestellt, dass mich die verschiedenen Apps (möglichst) nicht verfolgen können.
Bei Facebook bin ich schon vor fünf Jahren ausgestiegen, der schlimmsten Datenkrake in Sachen Überwachung seiner Nutzer.
Und trotzdem.
Als wir von unserer Fahrt einmal rund um Italien zurückkamen, schickte mir Google ein Protokoll mit all den Daten, die das Unternehmen in dem letzten Monaten über mich gesammelt hatte.
Ich war ziemlich perplex: Jede Suchanfrage auf Google Maps, jede Strecke, die wir gefahren sind, war aufgezeichnet worden.
Ich habe dann versucht, alles zu löschen, was gar nicht so einfach ist. Dann habe ich alles ausgeschaltet, was man ausschalten kann.
Und dennoch.
Der New York Times wurden kürzlich zehntausende von Daten zugespielt, welche aufgrund von Smartphone-Pings die Bewegungsmuster von mehr als 12 Millionen Amerikanern abbilden.
Nicht nur die Chinesen, auch wir werden konstant überwacht.
Allerdings nicht vom Staat. Und auch nicht von den Telefongesellschaften:
EVERY MINUTE OF EVERY DAY, everywhere on the planet, dozens of companies — largely unregulated, little scrutinized — are logging the movements of tens of millions of people with mobile phones and storing the information in gigantic data files.
Die Daten werden angeblich anonym erhoben, können jedoch relativ schnell konkreten Nutzern zugeordnet werden.
Auch dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Die Hintertür zu unseren Smartphones öffnen Apps, die wir auf unser mobile Softwareplattform (Sascha Lobo) laden.
Was man tun sollte: So wenige Daten wie möglich freigeben, (z.B. Email-Adresse und Telefonnummer bei Hotelmeldezetteln, fake Fake-Infos); Location-Tracking auf Handy ausschalten, besonders bei Wetter-Apps; bei Google, Amazon, Facebook etc. kurz: alles verhindern, was die so interessiert.
Und uns als Erleichterung des Alltags verkauft wird.
Eine nützliche Website ist diese hier: simpleopout.com.
Bei Google habe ich ganz neue Möglichkeiten entdeckt, wie man sich verabschieden kann. Weil ich gerade dabei war, habe ich auch bei Amazon ein paar Änderungen vorgenommen.
Politiker auch in der Schweiz sollten dem Thema mehr Beachtung schenken.