Ich habe es ja schon seit Jahren geahnt: Irgendwann fährt irgendwer mal gegen diese Strassenlaterne.
Anfangs Woche war es endlich soweit: Ein Lastwagen, der rückwärts die Strasse runterfuhr, erwischte diese sanfte Kurve nicht.
Bums.
Seit vier Tagen ist das Licht vor unserem Haus aus.
Als wir zurückkamen und den schrägen Pfosten sahen, parkierten wir unser Auto vorsorglich auf dem unteren Parkplatz.
Wir dachten, die fällt demnächst um.
Auf der Bauverwaltung der Gemeinde anrufen.
Der Mann vom Elektrizitätswerk, der am späteren Nachmittag vorbeischaute, sagte: „Keine Angst, die fällt nicht um.“
Wir fragten ihn, ob wir die Lampe versetzen lassen können. Könne man machen, wir müssten das mit der Gemeinde besprechen.
Anderntags sah sich der Mann von der Gemeinde den Schaden an.
Das sei ja unser Grundstück, das wir für die Strassenlaterne zur Verfügung stellen, da können wir doch den Wunsch äussern, die neue solle doch weiter vorne hinkommen.
„Diese Strassenlampe steht ziemlich ungünstig hier rum.“
Zweifellos, stimmte er zu.
Die Sache sei jedoch die, dass die Gemeinde nicht verpflichtet, diese Strassenlampe zu ersetzen.
Ah ja? Fragte ich überrascht.
„Da muss nicht alle paar Meter eine Pfunzel aufgestellt werden?“
Nein, sei nicht vorgeschrieben; es gebe kein entsprechendes Reglement.
(Für Aussenstehende: In Arlese läuft ohne Reglement gar nichts.)
Okay, antwortete ich, ist mir völlig neu.
Ob wir denn einen Ersatz überhaupt wollen, fragte er.
Haben wir denn die Wahl?
„Selbstverständlich, ist ja ihr Grundstück und wie gesagt, das Reglement schreibt nichts vor.“
Nun, sagte ich, also wir brauchen hier keine Strassenbeleuchtung.
Höchstens die Leute, die nachts hier vorbeikommen. Seit die Beleuchtung aus sei, sei jetzt nämlich stockdunkel. Was uns, nach fünfzehn Jahren Strassenbeleuchtung vor dem Haus, ganz besonders auffalle.
Sie meinte dann was von Lichtsmog und so.
Der Mann vom Werkhof sagte, das sei tatsächlich ein Problem, das man in der Gemeinde ernst nehme.
Sie schwärmte vom lichtsmogfreien Sternenhimmel über Afrika.
Das war in der Tat ein aussergewöhnliches Erlebnis, pflichtete ich bei.
Dann lasst uns doch etwas gegen den Lichtsmog in Arlese machen, sagte sie.
Nächste Woche räumen sie die Beleuchtung für immer ab.
Michael Przewrocki meint
Die Stangen haben Innenröhren, können nicht umkippen ausser mit Riesengewalt. Beim Hintereingang Bhf SBB Basel Güterstrasse hats am Trottoirrand eine neuartige flexible Röhre die sich extrem verbiegen lässt.
Michael Przewrocki meint
Am Rheinuferweg beim Birsköpfli Richtung Kraftwerk Birsfelden ist es nachts stockdunkel, keine einzige Lampe. Unheimlich! Weiss nicht ob es früher als ich dort meine ersten 38 Jahre bis 1992 wohnte Licht gab. Sah vor ein paar Jahren in Basel Strassenbeleuchtung mit Sensoren die den Lichtbedarf steuerten. Viel schlimmer die Klimaanlage visavis am Laden. Ab und An im Halbminutentakt. Eine Tortur für die Leute oben.
T.Lüscher meint
Willkommen im realpolitischen Arlese, lieber Herr Messmer (stimmt, das kennen Sie ja schon). Wähnen Sie sich bloss noch nicht in Sicherheit, irgendein Kommissiönli lässt sich schon noch was einfallen, am Ende sogar die Kompostberatungstaskforce. Momentan sammle ich mit Bekannten unsere Erfahrungen mit dem Domplatz. Köstlich. Könnte sogar mal eine Publikation geben. Dazu reichen wir dann dort noch ein Subventionsgesuch ein, so Richtung Kulturbeitrag. NB: gehen Sie auch auf die Zirkuswiese zum Dorfplatzkino-Konkurrenzprodukt der FDP? Offenbar will Stücki doch nochmals antreten, irgendwann, irgendwo. Wie Buser et al.
Manchmal ist weniger mehr meint
Bravo!!