In Nazca regnet es eigentlich nie. Zwar war der Himmel heute morgen grau bedeckt und wir hofften schon, diesen glücklichen Moment, der nur alle zwei Jahre eintrifft, wo es für eine halbe Stunde regnet, erleben zu können.
Das sei jeden Morgen so, klärte uns unser Guide auf.
Nun gut.
Auf alle Fälle war Wasser für die Leute hier schon immer ein Problem. Auf die Nazca-Kultur geht dieses clevere Bewässerungsystem zurück: Unterirdische Quellen werden in künstliche Kanalsysteme geleitet.
Bei den spiralförmig in die Tiefe gemauerten Löchern handelt es sich nicht, wie man meinen könnte, um Brunnen, sondern um den Einstieg für die Männer, welche immer wieder den unterirdischen Kanal von Schutt reinigen müssen.
Jetzt ist mir auch klar, weshalb die Einheimischen deutlich zwei Köpfe kleiner sind als ich.
„Gemauert“ ist nicht ganz korrekt. Wie selbst Laien erkennen, handelt es sich bei den Einfassungen um aufeinander geschichtete Steine ohne jeden Mörtel dazwischen.
Diese Anlage ist über tausend Jahre alt.
Na do legst di nieda!
Am Ende schlängelt das Quellwasser in ein grosses Auffangbecken. Frühmorgens wird dann das Wasser mittels Schieber auf die Felder verteilt.
Deshalb gedeihen rund um die Wüstenstadt Nazca Wassermelonen besonders prächtig.