Die NZZ am Sonntag schreibt das, was „man“ schon immer geahnt hat: Moritz Suter, neuer „Eigentümer“ der Basler Zeitung, ist ein Strohmann.
Eine Million Franken hat Herr Suter für das Unternehmen und die Zeitung bezahlt, so gross ist die Kapitalisierung der BaZ Holding AG, in denen die verschiedenen Unternehmen der BZM gebündelt ist.
Ein wenig mehr als eine Million musste ich bezahlen. Das weiss man.
Nein, das wusste „man“ bis heute Sonntag nicht. Herr Tettamanti hatte seinerzeit 65 Mio. Franken für die Unternehmensgruppe bezahlt. plus 100 Mio. Franken Schulden übernommen. Und Herr Tettamanti meinte, er habe sich beim Verkauf an Suter mit einer schwarzen Null schadlos gehalten.
Hinter Herr Suter, so gibt dieser jetzt freimütig preis, stehen ein paar kapitalkräftige Kumpels des passionierten Zigarrenrauchers. Mit einem klaren Auftrag.
Die, die mir den Kredit gegeben haben, wollen, dass wir das Unternehmen schnell sanieren.
Moritz Suter spielt dabei lediglich die Rolle des Frühstücksdirektors. Denn die Fähigkeit, den Laden zu sanieren und harte Schnitte vorzunehmen, traut man ihm nicht zu. Herr Suter versteht nichts vom Druckereigeschäft, seine Vorstellungen, wie dieses funktioniert, sind – gelinde gesagt – ziemlich naiv, wie man kolportiert.
Die NZZ spekuliert deshalb ein wenig rum, ob denn nun Herr Blocher nicht doch mit an Bord sei. Herr Blocher lässt schriftlich in Grossbuchstaben ausrichten:
NEIN.
Der ursprüngliche Plan bis zum grossen Knatsch war der, dass Herr Blocher der BZM die Druckereien abkauft.
Das eigentlich Bemerkenswerte an der ganzen Geschichte ist die, dass die Geldgeber nicht öffentlich zur ihrem Engagement stehen möchten. Weil sie dann sofort im Rampenlicht stünden und nicht mehr in aller Ruhe die Freie Strasse runter schlendern könnten.
Deshalb haben sie den Moritz nach vorne geschubst. Denn anders als seine Geldgeber geniesst er es, wenn im Vorrübergehen ein Mami zu ihrer Elfjährigen sagt: „Lueg Vreneli, das ist der Herr Suter, dem gehört die BaZ.“
Fazit: Die Glaubwürdigkeit von Moritz Suter ist futsch.
PS: Herr Wagner besass tatsächlich ein Viertel des Unternehmens. Ein Viertel der Holding. Sein Einsatz betrug demnach gemäss NZZ am Sonntag lediglich 250’000 Franken.
TEE meint
Ok, no news, ausser der Million. NZZ: Beobachtest du noch oder spielst du schon?
Auf jeden Fall: Das Basler Blättchen bleibt immer noch dünn und der Webauftritt die Tagi-Suppe. Erkennt jemand, ausser ‚Gras über die Sache wachsen lassen‘ eine Positionierung oder eine weitere Strategie?
Martin meint
Wieso interessiert eigentlich jeweils nur, wer eine Zeitung oder Zeitschrift kontrolliert, wenn der Name Blocher fällt?
Ich würde beispielsweise gerne wissen, wer die Medien von NZZ, Ringier und Tamedia kontrolliert … das ist wesentlich wichtiger als eine Regionalzeitung hinter dem Jura.
Markus Jörin meint
Interessant ist doch vor allen Dingen, ob MS (und allfällige Hintermänner) die BZM und die BaZ wieder auf Flughöhe bringt. Wohin will er mit der BaZ?
Eine Frage, die sich nicht nur beim Doppelseiten-Inti von Blocher (ohne Bezug auf einen aktuellen Anlass) stellen lässt. Oder bei der Mini-Berichterstattung über die Museumsnacht, die man für die Basler sicherlich auch ausführlicher hätte bringen können/müssen.
Aber auch abseits des Publizistischen stellen sich viele Fragen, die dringend beantwortet sein wollen. Wie frei kann hier MS entscheiden? Das ist für mich viel entscheidender als die blossen Namen der Hinterleute. Affaire à suivre!