Und dann noch das Wetter!
Erinnern Sie sich? Vor einem Jahr hatten wir einen traumhaft schönen März. Und wenn ich mich täusche, war auch der April zum aushalten.
Wir sassen an der Sonne im Garten. Weil wir sonst nirgendwo hin durften.
Vor einem Jahr lag ich mit Corona für eine Woche flach, was ich gar nicht so übel fand.
Eine oblomowsche Woche gönnt man sich schliesslich auch nicht alle Tage.
Seit damals die Losung ausgegeben wurde „macht euch die Erde untertan“, müssen wir ununterbrochen ran an den Acker.
Wenn ich könnte, würde ich das Rad zurückdrehen. Nicht wegen dieser Corona-Woche im Bett.
Es war ja nicht nur das Wetter, das uns glücklich machte. Es war auch der Bundesrat.
Der verkündete den Ernst der Lage, verhängte eine Art Kriegsrecht und wir folgten ihm.
Welch heiteres Gefühl, mal nicht den direktdemokratischen Bürger mit einer eigenen Meinung, also meistens dagegen, geben zu müssen.
Diese Ruhe, die dann einkehrte.
Die meisten, die dabei waren, sagen noch heute: der Frühling 2020 sei die glücklichste Zeit ihres Lebens gewesen.
Und das Wetter!!
Ich erinnere mich noch, wie wir nach vier Wochen strikter Quarantäne im April erstmals wieder in die Stadt fuhren – gibts Strassensperren? – und nicht sicher waren, ob das Elisabethen-Parking geöffnet ist.
Es war offen und leer. So wie die Stadt.
Damals wussten wir kaum etwas über Corona.
Der Bundesrat auch nicht. Gerade aus dem Grund glaubten wir ihm.
Jetzt, ein Jahr später, ist das Wetter mies.
Und der Bundesrat weiss noch immer nicht mehr als wir. Was man ihm nicht ankreiden kann.
Der einzige, der weiss was Sache ist, ist Karl Lauterbach und der lebt in Deutschland.
Über dreissig Millionen Impfdosen hat die Schweiz bestellt. Als ich die Meldung erstmals hörte, dachte ich, wow, wir sind reich (an Impfdosen).
Und gleich danach: Jetzt ist’s dann vorbei.
Doch dann stellte sich die Einsicht ein: Bei Impfdosen ist es auch nicht anderes als bei einem neuen Auto mit langer Lieferzeit.
Man besitzt was, was man nicht hat.
Und dazu noch dieses Wetter!!!