War das eine Aufregung in den letzten Wochen. Von wegen Macron, Neuwahlen und Rassemblement National.
Macron habe sich verzockt. Macron hat eine Handgranate gezündet und sich selbst drauf gesetzt (fand ich noch witzig) und überhaupt: Macron stürzt Frankreich in den Abgrund.
Alles ziemlicher Unsinn.
Nicht der Rassemblement National hat gewonnen, sondern die Linke.
Wobei man fragen kann: Was das überhaupt ist, diese Linke.
Kurz zusammengefasst: Ein zerstrittener Haufen mit ein paar extremen Spinnern und Antisemiten, die in etwa so demokratiegefährdend sind, wie die Kameraden weit rechts.
Wenn die Linke jetzt jubelt (insbesondere in Deutschland), Frankreich habe gezeigt, wie man die Rechte in die Schranken verweist, dann wünschen die sich (auf Deutschland übersetzt) Sarah Wagenknecht an die Macht.
Und überhaupt: Volksfronten tendieren dazu, sich gegenseitig umzubringen, selbstverständlich bildlich gesprochen.
Die Rechnung Macrons ist aufgegangen: Er hat Mme le Pen drei Jahre vor den nächsten Präsidentschaftswahlen eine klatschende Niederlage verpasst und linke Kräfte ans Rampenlicht gezerrt, die nun zeigen müssen, ob sie überhaupt zu etwas taugen.
Und Macrons Parteienbündnis kann noch monatelang weiter regieren, denn es wird lange dauern, bis sich aus all den Minderheiten eine Mehrheit bilden wird.
Frankreich mit seinem Majorzsystem ist nicht auf Kompromiss ausgelegt.
Die wahrscheinlichste Konstellation ist wohl eine Koalition des Zentrums, also aus Sozialdemokraten, Grünen, Macronisten und gemässigten Republikanern.
Macron hat in die Eiterbeule gestochen und gewonnen.
Popcorn.
Bürgi Marc meint
Nein. Macron hat verloren. Personell gesehen: Gabriel Attal. Er wird aufgrund seines Paktes einen kommunistischen, judenfeindlichen, deutschlandhassenden und wirtschaftsvernichtenden Menschen der NFP zum Premierminister ernennen müssen. Sonst kracht es. France has fallen.
M.M. meint
Kaffeesatz