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Mäuse schultern Elefanten. Seit 2005

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Ma­ni­cu­red Coun­try

27. Januar 2016 By M.M.

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Die­se Ko­lum­ne heisst ja «arles­heim­re­loa­ded», was viel­leicht bei die­sem oder je­nen Le­ser schon die Fra­ge auf­ge­wor­fen hat, was zum Gei­er denn ­«arles­heim­re­loa­ded» be­deu­te. Nun, das ist ei­ner­seits kurz so er­klärt: «arles­heim­re­loa­ded» ist der Blog, den ich seit 2005 be­trei­be und auf dem ich täg­lich sol­ches und ­ähn­li­ches Zeugs wie hier ver­öf­fent­li­che. Der Blog wird seit zwei Jah­ren re­gel­mäs­sig vom Staats­ar­chiv Ba­sel­land ge­spei­chert, so­dass, in sa­gen wir fünf­zig oder hun­dert Jah­ren, in­ter­es­sier­te ­Zeit­ge­nos­sen nach­le­sen kön­nen, was ei­ner, der die­sem in­ne­ren Zwang un­ter­liegt, sich täg­lich schrei­bend (und fo­to­gra­fie­rend) mit sei­ner Um­welt aus­ein­an­der­set­zen zu müs­sen, denn so meint.

Die­se ­Mei­nungs­äus­se­run­gen sind selbst­ver­ständ­lich al­le ver­dammt sub­jek­tiv. Aber ich den­ke, dass un­se­re Nach­kom­men die in­zwi­schen über 2000 Tex­te schon ir­gend­wie wer­den ein­ord­nen kön­nen. Im Kon­text zu an­de­ren Quel­len, wie bei­spiels­wei­se dem Ar­chiv der Bas­ler Zei­tung.

Ich be­fin­de mich der­zeit auf ei­ner län­ge­ren Rei­se durch Süd­ame­ri­ka. Da wird man von den Ein­hei­mi­schen im­mer mal wie­der ge­fragt, wo­her man denn kom­me. Auf mei­ne Ant­wort «Ven­go de Sui­za» fol­gen als freu­di­ge Re­ak­tio­nen «Ro­ger Fe­de­rer» oder «Re­lo­jes» oder «Cho­co­la­te» und – mit ei­nem eher kum­pel­haf­ten Blick – «Ban­cos». Schliess­lich sind al­le Schwei­zer reich. Klar ha­ben wir ho­he Ber­ge und wun­der­schö­ne Seen in der Schweiz, die das Kli­schee ab­run­den.

Aber wenn ich je­doch je­man­den er­klä­ren müss­te, was denn das Aus­ser­or­dent­li­che an der Schweiz sei, das be­schrei­ben müss­te, was die­ses Land von all den an­de­ren Län­dern in die­ser Welt un­ter­schei­det, dann sind es nicht Arm­band­uh­ren, Scho­ko­la­de, Ban­ken und Ber­ge. So ab­surd es für die ge­neig­te Le­ser­schaft tö­nen mag: Es sind die­se prä­zi­se ­aus­ge­leg­ten, nach ein­heit­li­cher Norm ­be­ar­bei­te­ten, prä­zi­se und mit Mil­li­me­ter­fu­gen ge­setz­ten Rand­stei­ne ent­lang un­se­rer Stras­sen und Trot­toirs.

In Zü­rich woll­ten sie es vor drei Jah­ren ge­nau wis­sen, wie denn der idea­le Rand­stein be­schaf­fen sein müss­te. Die ha­ben für die­se Un­ter­su­chung, man glaubt es kaum, für 60 000 Fran­ken ein ­spe­zi­el­les La­bor ein­ge­rich­tet. Weil «Rand­stei­ne schweiz­weit ein re­le­van­tes Pro­blem dar­stel­len», wie der Ta­ges-An­zei­ger schrieb, hat der Bund ­wei­te­re 50 000 Fran­ken an den nach ein­ge­hen­der Un­ter­su­chung ver­fass­ten Be­richt be­zahlt. Fa­zit: «Die rich­ti­ge Wahl des Rand­steins hängt sehr stark von den ört­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten ab.»

Und mit die­sem Satz kom­me ich zu­rück nach Arles­heim, wo sich un­ser Ba­sis­la­ger be­fin­det, zu die­ser no­blen En­kla­ve auf die­ser In­sel der ­Glück­se­li­gen na­mens Schweiz. In Arle­se, so scheint mir, ist der Gip­fel der schwei­ze­ri­schen Rand­stein­bau­kunst er­reicht wor­den. Die ha­ben nicht nur die­ses brei­te Ein­heits­mo­dell ver­legt, hier ge­ben sie je­der Stras­se mit un­ter­schied­lich nor­mier­tem Gra­nit und hie und da hin­zu­ge­pflas­ter­tem brau­nen Kalk­stein ih­re in­di­vi­du­el­le No­te.

Selbst­ver­ständ­lich sind vor den Rand­stei­nen aus Gra­nit noch Pflas­ter­stei­ne ge­setzt, die als Re­gen­rin­ne die­nen und den or­di­nären Teer­be­lag vor den sau­ber po­lier­ten Gra­nit­stei­nen auf Di­stanz hal­ten. «Swit­zer­land – the ma­ni­cu­red coun­try», mein­te kürz­lich ein Chi­le­ne vol­ler Be­wun­de­rung. Des­halb be­haup­te ich: Es sind die Tau­sen­de von Ki­lo­me­tern prä­zi­se ge­setz­ter ­Rand­stei­ne mit ih­ren Mil­li­me­ter­fu­gen, die mehr als al­les an­de­re als Sinn­bild für die Schweiz gel­ten kön­nen. Auch des­halb, weil dies ­nie­man­dem son­der­lich auf­fällt.

Kategorie: BaZ-Kolumne, Südamerika 2016 Stichworte: BaZ-Kolumne, Peru

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