Mal ganz unter uns. Ist doch ein Scheisswort, dieses „Libyen“. Weil man so verdammt aufpassen muss, dass man nicht „Lybien“ schreibt, also so, wie es die meisten Leute aussprechen (241’000 Treffer bei Google).
Ein bekannter Radiomacher hat mich diese Woche trainiert: „Man spricht Libyen als „Lübien“ sondern „Libüen“ aus!“ Ein echter Zungenbrecher, dieses Land.
Doch nicht nur ich habe so meine liebe Mühe mit „Libyen“. Auch das Weisse Haus. Und die müssten es doch wissen:
Ein paar der 2 Mio. Follower wunderten sich. Der grosse Rest hat’s nicht gemerkt. Nach einer halben Stunde haben’s dann auch die von der Twitterabteilung des Weissen Hauses gemerkt.
Einfacher ist es mit Gaddafi, der ist bekanntlich auch ein Libüer ist. Doch den kann man schreiben wie man will. Ghadafi, Khadafi, Quadhafi, Gadhafi oder gar Ghadhafi – egal, es ist immer derselbe gemeint.
Übrigens – Herr Ziegler, der Erfinder des Gasino Kapitalismus, ist jetzt auch der Meinung, Herr …… (Schreibweise bitte wählen) sei nicht ganz dicht. Schön.
Thomas Läubli meint
Dass Libyen wie „Libüen“ klingen soll, ist Bullshit, den auch der Tages-Anzeiger kürzlich von einem Germanisten verbreiten liess. Es handelt sich im Arabischen beim zweiten „i“ um einen Konsonanten, der wie in „Yassir“ als „j“ ausgesprochen wird, also „Libjen“ bzw. „Libja“. Man darf sich nicht dadurch verwirren lassen, dass das erste „i“ tatsächlich ein „i“ ist. Das liegt daran, dass das arabische „ya“ eine Doppelfunktion als langer Vokal und als Konsonant hat.
Zur Überprüfung kann man auf Wikipedia den Artikel „Ya_(Arabischer_Buchstabe)“ konsultieren…