Der Sommer neigt sich allmählich seinem Ende zu. Das ist gut so.
Ich meine nicht nur wegen den paar Hitzetagen.
Nein, ich freue mich auf die Ende der Saison, weil all die Tatoos auf Rücken, Bauch, Arme und sonst wo wieder unter Mehrfachschichten aus Stoff verschwinden.
Es werden ja von Jahr zu Jahr mehr, die sich tätowieren lassen. Und es scheint, als ob die oftmals monströsen Körperbemalungen wie Krebsgeschwüre von selbst weiter wachsen würden.
Es ist ein Graus, eine optische Umweltverschmutzung.
Was vor Jahrzehnten noch als Zeichen des Randständigen galt, ist zu einem Massenphänomen geworden. Würde mal schätzen, dass jede(r) Vierte im Arlesheimer Bädli inzwischen ein Tatoo zur Schau trägt.
Quatsch, eines: es wuchert dunkelblau auf allen Häuten.
Leute, ich freue mich auf einen saukalten, tatoofreien Winter.
Stefan Fiechter meint
Herrlich schöne neue Welt. Huxley lässt grüssen. Als Polizist sind diese „Besondere Merkmale“ noch besser als einen Hit bei den Fingern zu finden. Ist es nicht so, dass es vielen egal ist, wer ihre Gesichter und Daten kennt? Ich war überrascht dies in Faversham s/ö von London gehört zu haben. (Richtig. Dort wo Bob Geldorf wohnt. – wie war das mit seinen Finanzen?)
U. Haller meint
Unlängst auf der Bergbahn gesehen: blutjunge Zürcherin (ich habe jetzt für eine Saison genug Züridütsch gehört, dies nur am Rande vermerkt) mit folgenden Insignien auf dem zarten Nacken: »Jolanda & Marcus 23.5.2019« und dabei gedacht: zwei von fünf Beziehungen gehen eines Tages bachab. Das freut zweifellos die Tattooentferner, die einem lukrativen Job frönen.
Benedikt Schmidt meint
Ich freue mich nicht auf den Winter, aber eine Verhüllungspflicht für gewisse Tätowierungen würde ich begrüssen.