Reden wir doch mal Klartext: Der GPK-Bericht kann auch ganz anders gelesen werden. Nämlich so, dass man Herrn Zwick mal aussen vor lässt und man sich auf die Hauptperson des Berichts konzentriert: die Genralsekretärin.
Die ist schon seit gut zwanzig Jahren im Amt und es ist ihr gelungen, den Laden so zu modulieren, dass an ihr niemand und nichts mehr vorbeikommt.
Zu viele strategische als auch operative Aufgaben sowie ein immenses Fachwissen konzentrieren sich auf die Person der Generalsekretärin; im Falle eines Arbeitsausfalls hätte diese Fokussierung gravierende Folgen nach sich gezogen.
Steht im Bericht der GPK.
Man muss sich dies so vorstellen, dass an diesem Faktotum in diesem Departement niemand herumkommt. Sie schaltet und waltet, wie es ihr passt. Es war Frau Furrer, welche den SVP-Mann de Courten für den Wirtschaftsmöglicherweiseförderungsjob durchgedrückt hat.
Für Frau Furrer trifft der Satz wohl wirklich zu: Ihr ist egal, wer unter ihr als Regierungsrat dient. Den Wechsel von Straumann zu Zwick hat sie wohl als Randnotiz zur Kenntnis genommen.
Damit ist Herr Zwick keineswegs entlastet. Der Bericht zeigt einfach einmal mehr dessen Unvermögen auf: Er versteht von der Sache nichts und ist nicht bereit, sich als Regierungsrat durchzusetzen.
Das ist seine zentrale Schwäche.
Wobei man halt feststellen muss, dass man solche Chefbeamten, wie beispielsweise eine Generalsekretärin, kaum loswird.
Nun wird die Frau – zum Glück – auf Ende Jahr pensioniert. Nimmt man den GPK-Bericht zum Nennwert, dann ist das Departement Zwick damit am Ende: ohne Aufgabe, ohne Knowhow, ohne Vernetzung, ohne Kopf.
So gesehen, könnte man es abschaffen.
Oder kann mir mal jemand erklären, welche Aufgabe dieses Departement überhaupt noch hat?
suburbansky meint
Dass das wohl nicht nur in der VGD so läuft mit den Generalsekretären, das weiss man ja spätestens seit der grossartigen Serie „Yes Minister“ bzw. „Yes Prime Minister“.
Blacky meint
Da scheinen einige Kontribuenten ein nicht ganz so gutes Gedächtnis zu haben. Die Frau Generalsekretärin (damals hiess sie noch -sekretär) schmiss schon Werni Spitteler den Laden. Und versuchte dies auch bei Erich Straumann – der aber glaubte lieber seinem „lieben Carlo“ (Conti).
Und vielleicht noch eine Erinnerung ans alte russische Sprichwort: „Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.“ Von einer Sekretärin ist da nicht die Rede!
Liberopoulos meint
Wenn sie soweit zurückgehen, dann kann man auch die Vermutung anstellen, dass an der ganzen Misere HRG schuldig ist. War doch Frau Furer bei der Wirtschaftskammer angestellt bevor sie nach erfolgreichem Wahlkampf, der durch die Wirtschaftskammer geleitet wurde, als Mitgift zu Spitteler wechselte. Kleinräumige Strukturen ermöglichen halt kleinräumiges Denken…
Liberopoulos meint
Der starke Mann in diesem Laden ist wirklich Frau Furer. Mein ehemaliger Chef war bei den Verhandlungen zur Pflegefinanzierung involviert seitens Alters- und Pflegeheime. Solange Frau Furer nicht an den Sitzungen teilnahm wurde seitens VGD-Vertreter immer auf Zeit gespielt. Zwick persönlich oder der Name Zwick wurde an diesen Verhandlungen nie erwähnt. Ein Armutszeugnis.
Siro meint
http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/parl-lk/vorstoesse/2011/2011-307.pdf
M.M. meint
Ha – Bingo, unser Herr Imber! 😉
Und bis wann erwarten Sie eine Antwort?
Siro meint
§ 38 Abs. 2 Landratsgesetz: „Der Regierungsrat beantwortet die Interpellation in der Regel mündlich an einer der folgenden Landratssitzungen. Er kann die Antwort auch schriftlich erteilen.“
…
M.M. meint
Habe ich die Antwort verpasst – oder ist „an einer der folgenden Landratssitzungen“ ein dehnbarer Begriff?
h.s. meint
Nein, Sie haben es nicht verpasst. Die Antwort steht aus. Als einzige Interpellation vom 3. November. Die meisten sind bereits behandelt im Landrat. Aber Eben. Den VGD tickt anders.
Liberopoulos meint
Klar warten die mit der Antwort, um zu beweisen wieviel sie zu tun haben…
Henry Berger meint
Wenn ein Regierungsrat sich von einem/einer Chefbeamtin trennen will, so ist dies absolut möglich (siehe Bundesräte, welche den ganzen Stab austauschen), man muss halt aber wollen….- ich gehe somit davon aus, dass Herr Zwick nicht wollte
Ralf Müller meint
Das ist eben nicht so einfach. Das Personalrecht macht eine Trennung nicht gerade einfach. Es wäre mal zu diskutieren, warum die „Beamten“ nach öff. Recht angestellt sein müssen. Eigentlich sollte es möglich sein, dass ein neu gewähltes Regierungsmitglied sein Stab selber bestimmen und anstellen kann. Denn nur so ist es auch möglich, eigene und innovative Ideen einzubringen. Der Landrat wäre diesbezüglich gefordert!
Henry Berger meint
Klar ist es möglich, haben Sie dass Gefühl Regierungsrat X arbeitet jahrelang mit einer Departementssekretärin Y zusammen, die er z.B. umsver…. nicht ausstehen kann? Dann zahlt man halt eine Abfindung. (Wäre hier dem Kanton ggf. günstiger gekommen). Die Frage ist halt, wie man sein Departement (Entschuldigung, heisst ja im LANDKanton „Direktion“) gestalten will. Dies setzt jedoch logischerweise Gestaltungswillen voraus. Die anscheinend allwissende und alles könnende Generalsekretärin kam RR Zwick jedoch sicherlich gelegen.
Nebenfrage: Wieviel der ganzen Problematik liegt darin begründet, dass man in BL vieles „umsverworgen“ und aus Prinzip anders macht als in BS?