Diese letzte Tempelanlage, die wir heute besucht haben – für Interessierte: Beng Melea, rund 70 Kilometer östlich von Siem Reap gelegen – war so etwas wie der Dessert nach einem üppigen Mahl.
Die Anlage scheint unberührt von Restaurationsbemühungen zu sein, so dass jeder Besucher das Gefühl beglückt, er habe die verfallene Anlage gerade eben als erster entdeckt.
Wobei dem kulturhistorisch interessierten Europäer beim Anblick der überwachsenen Steinreste überdies Erinnerungen an die Romantik – Goethes Italienreise, Jean-Jacques Rousseaus „zurück zur Natur“ – geweckt werden, an jene Zeit also, als die „Landschaft mit Ruine“ zum Inbegriff der Ästhetisierung der Natur wurde.
Und weil wir uns in diesem gut eine Stunde dauernden Moment in eine andere Zeit, ja und irgendwie auch in Goethes Italien versetzt fühlten, haben wir, um der Stimmung gerecht zu werden, schwarz-weiss fotografiert.
(Ich gebe zu, dass dieser Anflug von Sehnsucht nach Italien auch dem wochenlangen Mangel an Spaghetti all’aglio e olio mit einem guten Roten geschuldet sein könnte.)
Irene meint
Sehr schöne Tempel-Ruinen Bilder von Beng Melea. Diese Schwarz/Weiss Fotos sind im Licht und dem dazugehörenden Schatten einzigartig, – Kunst !
Dein Reiseblog, interessant und teilweise sehr witzig geschrieben, ist tägliches Vergnügen zum lesen.
Blacky meint
Superbilder! Aber: den Peperoncino bei den Spaghetti auf der langen Reise schon vergessen?