Eben habe ich auf dem Weg nach Hause auf der Strasse einen Bekannten getroffen.
Small Talk.
Na wie geht’s? Da kommt meistens ein „Danke, gut“ zurück.
Er schaut mich kurz an, dann schaut er auf das Stück Strasse vor seinen Schuhspitzen.
„Morgen ist Köpferollen bei uns in der Novartis.“
Verschiedene Abteilungen werden morgen um acht Uhr versammelt, dann geht es zur Sache. Spätestens um Neun weiss man, wer bleiben kann und wer nicht. Es geht in erster Linie um Forschungsabteilungen. Sagt er sichtlich bedrückt.
Der Mann, der das entschieden hat, sitzt in Boston, sagt mein Bekannter. Die hätten in China ein riesen Forschungsding hingestellt. „Dort ist die Zukunft, sagen sie bei uns schon lange.“
Und von Boston aus gesehen – ob Basel oder Schanghai ist doch nur eine Kosteneinsparungsfrage. Besonders bei dem Frankenkurs.
Ob es ihn denn auch trifft, will ich wissen. Er glaube nicht, zumindest sei seine Abteilung nicht für morgen acht Uhr aufgeboten worden.
„Es ist halt so in einem grossen Konzern: wir verdienen sehr gut, werden gefördert und weitergebildet. Aber über Nacht kannst du deinen Job verlieren. Dann nur noch deine drei Monate, fertig.“
Das sind so die Momente, in denen ich wirklich froh bin, mich vor 25 Jahren selbständig gemacht zu haben. Das ist zwar ein ziemlich unsicherer Status, aber zumindest selbstbestimmt.
Liberopoulos meint
M.M. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort und dadurch schneller als BaZ und Co.
De gustibus non est disputandum meint
MM – Vom Politaugur zum Wirtschaftsaugur …
Martin Müller meint
Tragisch für jene, die es betrifft, doch letztlich halt einmal mehr das Schicksal von Lohnsklaven.