Diese Satzfolge könnte ein PR-Profi nicht besser formulieren:
Wetterextreme hat es immer gegeben. Daraus aber zu schliessen, der Klimawandel habe keinen Einfluss auf die Extreme, ist falsch.
Der erste Teil der Aussage ist der Wurm am Angelhaken, mit dem man die Leserschaft zum Zubeissen ködert. Denn, weiss doch jeder: „Wetterextreme hat es immer gegeben.“
Der zweite Teil beschreibt dann, wie der Fisch am Haken hängt und mit dem kurzen Ruck „ist falsch“ aus dem Wasser gezogen wird.
Das letzte Wort des Fisches: „Huch“.
Geschrieben hat den seitenlangen Text Herr Knuti, Klimawandelangestellter der ETH, in der NZZ am Sonntag.
Wie immer wenn es für ein paar Tage auch bei uns mal richtig heiss ist – sonst muss man ja für einen solchen Sommer für teures Geld weiss ich nicht wohin fliegen – haben Klimawandelstories Konjunktur.
Immer mit erhobenen Mahnfinger.
„Eine nüchterne, an Fakten orientierte Betrachtung zeigt einen eindeutigen Befund“, sagt der Fischer, den zappelnden Fisch fest im Blick, „Hitzewellen und starke Niederschläge nehmen zu.“
„Wie wir darauf reagieren, ist weniger klar“, schiebt er nach und meint mit dem „wir“ eigentlich „du“.
Nun, wenn man am Haken hängt, gibt’s nur die Antwort: Nur nicht zappeln.
Übrigens: 2014 – vielleicht erinnern sich noch einige, das war der Sommer mit dem verregneten Juli – war das bis anhin wärmste Jahr.