Die Frage ist tatsächlich: Was tust eigentlich du, um den Klimawandel zu stoppen?
(Lassen wir mal beiseite, dass in dieser Frage eine ziemliche Portion an Selbstüberschätzung der Politik und ihrer Anhänger steckt.)
Die Diskussion scheinen derzeit die Verzichtler zu beherrschen, eine religiöse Bewegung, die Selbstbeschränkung als einzig denkbares Rezept gegen die 48.8 Grad in Sizilien sieht.
Aufs Autofahren verzichten, kein Fleisch, nur noch Bio und am Leib Sommer wie Winter Ökoklamotten.
Man lebt in der Stadt in trendigen Quartieren, fährt Velo, wählt Rot-Grün und versteht sich aber so was von gut mit den anderen in dieser Stadt-Bubble.
Kann man machen.
Andere, auf dem Land und die es sich leisten können, fahren ein Elektromobil.
Nun haben wir das Verzichtskonzept – Corona sei Dank – im letzten Jahr durchgespielt; die Idee, wie es denn wäre, wenn plötzlich alle aufs Fliegen, aufs Autofahren, auf Mode, auf auswärts essen und überhaupt verzichteten.
Bingo: Der CO2-Ausstoss geht messbar zurück, unser „ökologischer Fussabdruck“ wurde 2020 tatsächlich etwas kleiner.
2020 wurde erstmals bewiesen, dass mit Verzicht tatsächlich etwas erreicht werden kann.
Und noch etwas hat dieses 1:1-Experiment hervorgebracht: Ein Preisetikett für den Verzicht.
Er hat uns Milliarden gekostet.
Ohne die Finanzspritzen des Staates wäre nämlich nicht nur der CO2-Ausstoss geschrumpft, sondern auch der Wohlstand von Millionen.
Dieser konnte nur gehalten werde, weil gegen den kollektiven Konsumverzicht der Staat (der Steuerzahler) über Monate mit mehrstelligen Millionenbeträgen gegen den Konkurs der Luftfahrt, der Gastronomie, der Industrie, von Dienstleistern, Kulturschaffenden und viele anderen gekämpft hat.
Mit anderen Worten: Es wurde der Beweis erbracht, dass wir uns – von wegen Panik und so – den flächendeckenden Verzicht gar nicht leisten können.
Was also ist zu tun?
Zur Einsicht zu gelangen, dass einzig und allein der technische Fortschritt, die unbestritten notwendigen Veränderungen in unserem Ressourcenverbrauch bringen kann.
Deshalb ohne den geringsten Zweifel: Wir werden im Jahr 2050 dank neuer Techniken und Produktionsmethoden nur noch einen Bruchteil der heutigen Rohstoffe und Energien benötigen.
Die Frage ist nur, welchen Beitrag am technischen Fortschritt ein wohlstandsverwöhntes Land wie die Schweiz leistet.
(Dank den Verträgen mit der EU sind wir zumindest beim grössten alternativen Energieprojekt der Menschheit mit dabei. Zum Glück weiss das hierzulande kaum jemand, weil Verzichtler auch aufs heute noch Undenkbare verzichten wollen.)
Hören wir also auf, uns etwas vorzumachen: Unser ökologischer Fussabdruck kann nur mit Innovationen nachhaltig verkleinert werden.
Verzicht ist eine Selbsttäuschung der Satten.
Peter Bellakovics meint
Verzicht ist aber aber dann nur eine Selbsttäuschung der einen Satten! Der Verweis auf den technischen Fortschritt als alleiniger Heilsbringer gegen den Klimawand ist hingegen ein bequemer Vorwand der anderen Satten, um so weiter zu machen wie bisher und beruhigt zu sagen: „Sie sprechen mir aus dem Herzen!“
Arlesheimreloadedfan meint
Herr Bellakovics,
„Sie sprechen mir aus dem Herzen“
Peter Bellakovics meint
🙂
Rampass meint
Auch wenn es Leute gibt, die noch immer daran glauben: der Staat hat keinen übervollen Geldspeicher wie Dagobert Duck. Die Finanzspritzen sind auf einem von zukünftigen Generationen abzutragenden Schuldenberg aufgebaut.
Leben wie zu Grossmutters Zeiten ist out. Die damalige Luftverschmutzung will ja auch niemand zurück. Wer will, der kann bereits heute Ökoklamotten tragen sowie Gras und Insektenburger essen. Who cares.
Innovation und neue Technologien aus dem Osten werden die Energieproduktion umkrempeln. Der Westen hat fertig. Der kümmert sich lieber um „systemischen“ Rassismus, Genderfragen und politische Korrektheit. Damit ist schlicht kein Blumentopf zu gewinnen.
Bismarck hatte das schon vor 150 Jahren festgestellt: „Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt vollends.“
Erika meint
Du sprichst mir aus dem Herzen! Danke!
Verena Blauenstein meint
Wir haben die Luftfahrt, Gastronomie, diverse Dienstleistern, auch Kulturschaffenden mit Millionen unterstützt.
Das geht auf die Dauer so nicht.
Frage: Braucht es wirklich dies alles. So in diesem Masse. So viel Gastronomie, auch diverse zweifelhafte Dienstleistungen, und Kultur ist auch ein sehr dehnbarer Begriff.
Oder würde durch Bereinigung endlich mal die Guten vom Mittelmass getrennt. Dies auch eine Frage im Hier und Jetzt.
Baresi meint
Sie muten sich zu, die Guten und das Mittelmass unterscheiden zu können? Nach welchen Kriterien? Und weiter: Falls es die alle nicht mehr braucht, von was leben die dann? Weil die sind ja dann in dem was sie können nur Mittelmass. Und noch weiter: Sind Sie sicher, dass wenn nur noch die Guten arbeiten, dass die genug Sozialabgaben zahlen, um z. B. die AHV am Laufen zu halten?
Franz Bloch meint
Sie sprechen mir aus dem Herzen!