Ja, ja, das mit den Banken und den USA ist ein schöner Mist. 60 Jahre hat das Schweizer Bankenmodell bestens funktioniert.
Heute gilt es als kriminell.
Wenn wir die Diskussion um den „Bankendeal“ mit den USA von der Magengegend in den Kopf verlagern, dann ist das halt jetzt so, dass die Banken da durch müssen.
Und viele Anwälte und Vermögensberater halt auch.
Man soll sich nichts vormachen: Die Schweizer Unterhändler haben erreicht, was unter den gegebenen Umständen erreicht werden konnte. So ein Ergebnis ist ja immer ein Mix aus Personen, Zeitumständen und jeder Menge Zufälligkeiten.
Selbstverständlich sähe das Ergebnis völlig anders aus, hätte Herr Blocher oder Herr Levrat die Verhandlungen mit den USA verantworten müssen.
Wenn man jedoch erkennt, dass gut oder schlecht immer eine Frage der Interpretation ist, kann man schlussfolgern: Die Momentaufnahme ist unwichtig, was zählt ist, wo wir in zehn Jahren stehen werden.
Schon manche Niederlage hat sich nach ein paar Jahren als Glücksfall entpuppt.
Also dann, in Hände gespuckt – steigert das Bruttosozialprodukt!
PS: Good News aus England: Das Wachstum von UBS Wealth Management im britischen Onshore-Geschäft – ausserhalb Londons – ist beträchtlich. Während die Grossbank in Frankreich in schwerer See segelt, während sie im deutschen Private-Banking-Markt gar eher zum Rückzug bläst, wuchsen die Assets under management der britischen UBS-Regionalbüros in den letzten vier Jahren um fast 50 Prozent, wie «Citywire» in London von UBS erfuhr.
PS 2: Statt sich mit negativen Meldungen zuzudrönen, kann man auch die Stärken feiern. Belegte die Schweiz 1997 noch Rang 12 im Wettbewerbsvergleich der Nationen, so belegt sie aktuell hinter den USA Rang 2.
h.s. meint
Eine Steigerung der Onshore Kundenvermögen in UK wobei es um eine Abteilung geht mit (neu) 52 Mitarbeiter wird die 3 Mia. Neuaquirierung nicht überschreiten. Eher sogar weniger. Die Wettbewerbsvergleiche sind immer eine Frage der Messstäbe.
Die Realität ist, dass etwas was bis Heute Straffrei ist in der Schweiz, ein Konto eröffnen für ein Ausländer, kriminalisiert wird. Und das Rückwirkend. Und für Angestellte die bei eine Weigerung solches zu tun gefeuert werden.
Schon viele Staaten, wo die Rentnergeneration ihr Paradies eingerichtet haben, nicht mehr gestört werden wollten durch Lebenskämpfe, sind zerfallen. Auch wenn die eigene Wohlfühlzone noch so ideal ist, Sie ist schnell weg.
Renten werden immer durch die Produktion von Heute finanziert. Von Billigmetall, Papier und digitale Eintragungen (vulgo Geld) lebt man nicht. Damit kauft man Waren. die müssen aber Verfügbar sein.
Alles redet nun über die Wirtschaft von China. Wie sie wächst. Niemand redet über die Periode des Zusammenbruchs. 1850-1950. Hundert Jahre Niedergang vom reichsten Land der Welt zum Bettelstab. Weil die Chinesen nicht glauben wollten, es könne auch bergab gehen.
Engländer glaubten dank Ihre Investitionen in die USA teil zu haben an deren Wirtschaftsentwicklung. Bis zur Zwangsenteignung diese Investitionen im zweiten Weltkrieg. Die Engländer kriegten dafür eine Forderung auf ihre Regierung.
Die Schweiz gibt ein erträgliches Geschäft auf. Was kriegt sie dafür zurück. Nichts. UBS und CS Erfolge im Ausland bringen den Bankenplatz bald nichts mehr. Die Geschäfte verlagern nach z.B. London und Singapore.
Es ist einfach zu rufen: In die Hände gespuckt, aber diese Sektor kompensieren ist bereits eine Leistung. Auch die Pharmasektor wird Problemen kriegen, da die Finanzminister deren gewinnen gerne schmälern um die Gesundheitsbudgets zu senken. Dann auch noch ein Luxusleben der ’68 finanzieren, könnte für Generation X, etwas zu viel des Guten werden.
Aber die BabyBoomers werden es schon richten
http://arlesheimreloaded.ch/my-fellow-babyboomers/
disclaimer: Weder bin ich Bankangestellter, noch betroffen von dieser Regelung mit der USA
M.M. meint
Kann es sein, dass auch Sie mal nicht mehr auf der Höhe der aktuellen Diskussion sind.
Wenn ich die Entwicklung in der EU verfolge, sieht es ganz danach aus, dass dort Milliarden Euros darauf warten, völlig legal in den politisch stabilen Hafen Schweiz geparkt zu werden.
Siehe auch nebenstehenden Twitterkanal.
Also nicht jammern sondern ran an den Speck.
Siro meint
Wie politisch stabil ist dieser Hafen, wenn Recht von der eigenen Regierung rückwirkend geändert wird, um rechtschaffende Bürger, der Justiz eines fremden Staates auszuliefern. Dieser „Deal“ begräbt den Finanzplatz mehr, als die von den USA angedrohten Konsequenzen.
M.M. meint
Falls Sie schweizerische Bankangestellte meinen, dann haben Sie recht. Das ist problematisch.
Siro meint
Genau das meine ich.
Während die eigentlichen potentiellen Gestzesbrecher („US-Persons“) weiterhin nicht gemeldet werden, sollen stattdessen die einfachen Bankmitarbeiter geopfert werden, die eben gerade keine Gesetze gebrochen haben. Im Übrigen: Um der Führungsriege der Gesellschaften als Bauernopfer zu dienen.
h.s meint
Wenn ich die entwicklung in der EU verfolge, sieht es ganz danach aus, dass die zusätzliche Steuer- und Beratungsvorschriften für Anlagen, eine Anlage in der Schweiz nicht fördern. Ohne ein Dienstleistungsabkommen wird es daher schwierig.
Julius Bär ist doch die Bank die obwohl die Aktionäre den Vergütungsbericht abgelehnt haben, trotzdem die geplante Boni zahlt? Ich glaube auch nicht, dass die Manager sich bei diesem Bank an die Kosten des Abkommens beteiligen werden. Die Aktionäre dürfen die Rechnung übernehmen. Wenn wir sehen wo Julius Bär ausbaut, dann steht die Schweiz nicht oben auf die Liste.
Aber wie ich schon mal gesagt habe, die Zukunft gehört die Kreativität. Apple zeigt es. Google zeigt es. Starbucks zeigt es. Schwarze Konten sind Passé. Alles wird Legal. Aber Steuern zahlen trotzdem die Anderen.
Die grosse Frage ist: Wenn der Schweiz nicht mehr der kleine Malermeister aus München sein Geheimkonto bietet, wird sie kreativ genug sein um die grosse Fischen zu fangen, oder wird der City den rennen gewinnen.
Daher den neue Eröffnungsfrage beim erste Gespräch mit ein Asset Management Banker: Was ist ein „Double Irish With a Dutch Sandwich“
Wenn er oder sie das schon nicht beantworten kann, braucht man ihm nicht mehr.
Kniggekurs hin oder her, die Zukunft gehört nur der innovativen Lösung.
Rampass meint
was für ein wirrer beitrag.