Wenn ein cleverer Strategieberater für Banken zugleich den politischen Rettet-die-Welt-Saubermann mimt, dann ist das ein Gemisch, das früher oder später als buntes Feuerwerk in die Luft fliegt.
Klaus Kirchmayr, grüner Landrat und Inhaber einer Finanzberatungsfirma, ist eben dabei, in die Luft zu fliegen.
Das ist saublöd.
Für die Grünen.
Jetzt, wo der Wahlkampf so richtig auf Touren kommt.
Denn mit Maya Graf ziehen die Grünen mit einer Kandidatin in die Herbstwahlen, die man sich ohne viel Fantasie als Gretas Grossmutter vorstellen kann.
Strahlend, sauber, ehrlich.
Und nun droht sich der vergiftete Schatten des Finanzmenschen Kirchmayr über die Grafsche Idylle aus niedlichen Bio-Geissen, saftigen Weiden und Gülle getränkten Feldern, zu legen, an steiler Hanglage, versteht sich.
Okay, jetzt kommen wir wieder runter auf die nüchternen Tatsachen.
Kirchmayer hat für die BLKB als Berater gearbeitet. Wenn ich das richtig verstanden habe, zehn, zwölf Jahre lang.
Und hat in dieser Zeit gemäss BaZ und primenews angeblich zwei Millionen Franken verdient.
Was nach viel Geld tönt.
Doch „verdient“ hat er das selbstverständlich nicht, das war Umsatz.
Unter dem Strich bleibt, wenns gut geht, noch die Hälfte. Eine Million ist auch nicht zu verachten. Wenn man die aufs Mal bekommen würde.
Aber verteilt auf zehn, zwölf Jahre?
Da lohnt es sich nun wirklich nicht, von Neid getrieben dem Kirchmayr an die Gurgel zu gehen.
Bleibt also die Sache mit der Finanzkommission.
Das er einen politischen Fehler begangen, den er ohne Probleme hätte vermeiden können, wie auch den öffentlichen Husarenritt gegen den ehemaligen Mandanten.
So was tut man nicht.
Will der Grüne sich politisch aus dieser Affäre retten und zwar sofort, dann soll er sich hinstellen, seinen Fehler eingestehen und aus der Finanzkommission zurücktreten.
Ein fehlgeleitetes Ego hat seinen Preis.
Sag ich mal als gut bezahlter PR-Berater.
Dann ist Schwamm drüber und Frau Graf kann wieder die Herbstsonne auf ihr Haupt scheinen lassen.